Das europäische Forschungsprojekt „Bionic Aircraft“ hat einen weiteren Meilenstein für die Additive Fertigung erreicht: Erstmals lassen sich Bauteile direkt aus dem CAD-System Catia V5 drucken. Möglich macht das eine von Cenit entwickelte Schnittstelle.
Die Entwicklungsumgebung muss nun nicht mehr verlassen werden, sämtliche Prozessschritte inklusive der Nachbearbeitung lassen sich in Catia V5 abbilden. Für das Entfernen der Stützstrukturen in der Nachbearbeitung der 3D-Teile stehen nun erstmals exakte Daten bereit – aufwendige Nachkonstruktionen des Modells und der Stützstrukturen werden vermieden. Anwender können durch die geschlossene Prozesskette ihren Zeit- und Kostenaufwand senken, weil sich die Entwicklung eines Teiles bis zur Serienreife deutlich schlanker gestalten lässt.
Jochen Michael, Senior Consultant bei Cenit, erklärt die Hintergründe: „Stützstrukturen von additiv gefertigten Bauteilen sollten in der Serienproduktion nicht manuell, sondern mit NC-Maschinen entfernt werden. Für die Erstellung solcher NC-Programme ist das STL-Format, das bislang vorwiegend für die Repräsentation von Bauteil und Stützstrukturen in der 3D-Druck-Datenkette verwendet wird, ungeeignet, weil es die Geometrie nur ungenau repräsentiert. In dem Fall müssen Modell und Stützstrukturen für die Nachbearbeitung nachkonstruiert werden, das verursacht unnötigen Aufwand. Mit dem 3D-Druck direkt aus Catia V5 vermeiden wir das, weil die exakten Geometriedaten für diese Nachbearbeitung bereits vorliegen.“
Damit der 3D-Druck über Catia V5 gelingt, unterstützt Cenit den Konstrukteur bei der Aufbereitung der Daten aus der Topologieoptimierung – bei der Topologieoptimierung wird das Material für das Bauteil rechnergestützt auf die Menge reduziert, die unbedingt nötig ist, um die Anforderungen zu erfüllen. Ein von Cenit neu entwickelter Catia V5 Slicer zerlegt das Bauteil anschließend in Schichten. Die Konturen dieser Schnitte werden über den von Cenit entwickelten Postprozessor direkt an den Drucker geschickt.
Cenit AG; www.cenit.com