Sicher kennen Sie auch den schönen Spruch von der nächsten Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Wenn plötzlich alle ein großes Thema haben, neigen nicht wenige Zeitgenossen erst einmal zur Vorsicht. Was steckt wirklich dahinter? Ein Hype, der sich in ein paar Monaten weitgehend in Luft aufgelöst haben wird, oder eine Entwicklung, die konkrete Auswirkungen auf das eigene Handeln hat?
Unternehmer müssen sich dauernd mit derartigen, stets auch medial befeuerten Phänomenen auseinandersetzen. Nicht jeder Mode nachlaufen, aber auch keine wichtige Entwicklung verschlafen, heißt die Devise.
Buzzwords kursieren im Moment genug, von „Industrie 4.0“ über „KI“ bis „Sustainability“ ist alles dabei. Wenn man aber mal genauer hinschaut, in welchem Bereich die Hersteller von Fertigungsausrüstung gerade besonders aktiv sind, steht ganz weit oben die Automatisierung. Viele Unternehmen haben in den letzten Wochen auf Hausausstellungen gezeigt, woran sie gerade arbeiten und was ihre EMO-Highlights sein werden. Egal ob Grob, Hermle, Index oder Chiron – eins haben sie gemeinsam: Jede Menge Entwicklungsarbeit ist in neue Automationslösungen geflossen. Das Spektrum reicht dabei von integrierten Zellenlösungen über eher einfache, temporär beistellbare Be- und Entladeroboter bis hin zu kundenindividuellen, hochautomatisierten Turn-Key-Anlagen.
Während die Automatisierung früher vor allem ein Geschäft der Systemhäuser war, haben die großen Maschinenhersteller gerade in diesem Bereich die eigene Kompetenz inzwischen stark erweitert. Gern auch durch Know-how-Zukauf, wie beispielsweise im Falle der Greidenweis-Übernahme durch Chiron.
Der Boom der Automatisierung hat viele Gründe. Produktionsanlagen bedeuten einen großen Invest, der sich nur bei maximalen Laufzeiten rentiert. Fachkräfte sind enorm schwer zu finden; alles was den Mangel mildert ist hochwillkommen. Letztlich sorgen automatisierte Fertigungsanlagen für gleichbleibende Qualität rund um die Uhr zu kalkulierbaren Bedingungen. Das Ganze in kontrollier- und dokumentierbarer Qualität. Und dank digitaler Möglichkeiten lassen sich passende Lösungen immer einfacher perfekt
auf Shopfloor-Ebene integrieren. Wer hier keine wichtige Entwicklung verschlafen will, sollte auf jeden Fall auch einen Besuch auf der Automatica einplanen, die vom 27. bis 30. Juni in München stattfindet.
