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„Starke Ausgangsbasis in Mitteldeutschland“

Kersten Bunke, Projektdirektorin der Intec und Z
„Starke Ausgangsbasis in Mitteldeutschland“

Am traditionsreichen Standort Leipzig hat sich das Messedoppel aus Intec und Z zu einem wichtigen Frühjahrs-Event der Branche entwickelt, das über die Region hinaus als Gradmesser für die Werkzeugmaschinen-Konjunktur wahrgenommen wird. Mit welcher Beteiligung die Veranstalter heuer rechnen und welche thematischen Schwerpunkte sie setzen, erläutert Projektdirektorin Kersten Bunke. Das Interview führte: Dr. Frank-Michael Kieß

mav: Wie viele Aussteller erwarten Sie zur Intec 2017?

Bunke: Mit 1054 Ausstellern konnte die Intec im Jahr 2015 ihr bislang bestes Ergebnis verzeichnen. Ihre positive Entwicklung setzt sich nahtlos fort und der Zuspruch ist ungebrochen. Bis jetzt haben sich bereits mehr Aussteller angemeldet als im Vergleichszeitraum der Vormesse. Auf der Intec erwarten wir deshalb erneut über 1000 Aussteller.
Laut Angaben Ihres Unternehmens ist die Intec 2017 bereits fast ausgebucht. Was ist das Erfolgsrezept der Messe? Werden Sie flächenmäßig weiter wachsen?
Bunke: Die vorangegangenen Ausgaben der Intec waren durch ein starkes quantitatives Wachstum geprägt. Genauso wichtig sind das qualitative Angebot einer Messe und das Reagieren auf technologische Entwicklungen. So hat sich die Intec ein ausgesprochen hohes Niveau erarbeitet und sich zu einer der führenden Fachmessen für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik in Europa entwickelt. Das vielfältige Angebot der Intec überzeugt die Fachbesucher. Zusammen mit der Z präsentieren im März 2017 wieder rund 1400 Unternehmen auf 70 000 Quadratmetern ihr Leistungsspektrum und ihre Produktneuheiten.
Welche technologischen Trends werden besonders im Fokus stehen?
Bunke: Der Werkzeugmaschinenbau und Automatisierungslösungen für vor- und nachgelagerte Prozesse sind die Kernkompetenz der Intec. Die Z, eine der wichtigsten europäischen Zuliefermessen, spezialisiert sich auf Teile, Komponenten, Module und Technologien. Die Aussteller der Intec und Z 2017 zeigen spannende Innovationen und technologische Trends aus dem Werkzeugmaschinenbau, der Metallbearbeitung und der Zulieferindustrie.
Sehen Sie die Intec schwerpunktmäßig als Regionalmesse? Wie stark ist die Internationalität?
Bunke: Jede Fachmesse entwickelt sich aus ihrer Region heraus. Schon seit längerem sind auf der Intec Unternehmen aus allen großen deutschen Maschinenbauzentren gut vertreten. Auf Deutschland bezogen stellen Sachsen und Baden-Württemberg die meisten Aussteller, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Bayern. Im Ausland hat sich unsere Messe ebenfalls einen sehr guten Ruf erworben. Zu den größten internationalen Ausstellerbeteiligungen gehörten zuletzt Italien, die Niederlande, Österreich und die Schweiz. Messebesucher haben immer häufiger eng getaktete Zeitressourcen und schätzen Veranstaltungen, die in einer zwei- bis dreistündigen Reisezeit erreichbar sind. Besucherseitig aktivieren Fachmessen somit natürlich das Potenzial aus dem jeweiligen Einzugsgebiet, im Falle der Intec aus Ostdeutschland. Darüber hinaus kommen zahlreiche Fachleute auch aus den angrenzenden Bundesländern sowie aus Osteuropa.
Ist die Intec stark verkaufsgetrieben? Werden viele Abschlüsse getätigt?
Bunke: Messen wie die Intec und auch die Z sind Investitionsgütermessen. Der Messetermin im ersten Quartal 2017 ist ein guter Zeitpunkt zur Vorbereitung von Kaufentscheidungen – und diese werden auf der Intec häufig getroffen oder in die Wege geleitet.
Welchen Stellenwert hat Mitteldeutschland in der Werkzeugmaschinenbranche? Wo liegen die Kernkompetenzen heute?
Bunke: Die Wiege des Werkzeugmaschinenbaus ist in Sachsen. Hinzu kommt, dass besonders innerhalb der letzten 15 Jahre Mitteldeutschland einen exzellenten Aufschwung genommen hat und vor allem der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Fahrzeugindustrie an alte Stärken anknüpft. Damit kann es sich neben den anderen großen Maschinenbauzentren Deutschlands gut behaupten. Dies spiegelt sich auch auf der Intec wider, die auf eine starke Ausgangsbasis in Mitteldeutschland, speziell auch in Sachsen bauen kann. Auf keiner anderen deutschen Branchenmesse ist der sächsische Maschinenbau in einer vergleichbaren Bandbreite und zahlenmäßigen Stärke vertreten – auch 2017 wieder.
Was haben wir im Rahmenprogramm des Messedoppels Intec und Z 2017 zu erwarten?
Bunke: Im praxisbezogenen Fachprogramm werden aktuelle Branchenthemen hautnah erlebbar gemacht. So wird im Technologieforum „Additive Fertigung“ das breitgefächerte Potenzial der neuen Fertigungsmöglichkeiten dargestellt. Die Sonderschau „Intelligenter Leichtbau“ fokussiert sich auf die anwendungsnahe Darstellung wichtiger Leichtbaukonzepte und -technologien. Kreative Impulse setzt der 5. Kongress „Ressourceneffiziente Produktion“. Darüber hinaus gibt es Workshops zu Themen wie Automation und Digitalisierung. An einer Mixed-Model-Montagelinie demonstriert die Lean Factory, wie Produkte ganzheitlich nach Lean-Gesichtspunkten hergestellt werden. Und am Studententag können Firmen mit möglichen zukünftigen Mitarbeitern Kontakt aufnehmen.
Wie hoch ist die Bedeutung des osteuropäischen Marktes? Und wie schwer wiegt der Einbruch des Russland-Geschäfts?
Bunke: Traditionell besuchen auch viele Fachleute aus Russland unser Messeduo. Auch während der letzten Ausgabe konnten wir russische Besucher begrüßen, obwohl die politische Situation nicht einfach war. Für 2017 haben Besucherdelegationen aus verschiedenen russischen Industrieregionen – zum Beispiel aus Tatarstan – ihr Kommen bereits zugesagt. Über das große Interesse freuen wir uns, denn für unsere Aussteller ist Russland ein bedeutender Absatzmarkt, wenngleich das Geschäft durch die Russland-Sanktionen abgeschwächt wurde. Umso wichtiger ist es, die fruchtbaren Kontakte aufrechtzuhalten. Was das Besucheraufkommen aus dem Ausland betrifft, sind Polen und Tschechien als wirtschaftlich starke Nachbarn von besonderer Bedeutung. Um diese Beziehungen gezielt zu unterstützen, wird auf der Intec und Z 2017 das „Dreiländertreffen Sachsen-Polen-Tschechien“ ausgerichtet. Branchenakteure aus Osteuropa nutzen zudem gerne die Veranstaltung „Contact“, bei der sie in B2B-Meetings neue Geschäftspartner auf unserem Messedoppel kennenlernen können.
Wie trägt die parallele Zuliefermesse Z zum Erfolg der Intec bei? Könnte das ein Modell für andere Messen sein?
Bunke: Die Z ist mit ihrem ganz auf die Spezifik von Zulieferern und industriellen Dienstleistungen ausgerichteten Profil und ihrer starken internationalen Prägung ein perfekter Partner der Intec. Beide Messen sprechen mit ihrem Angebotsspektrum gemeinsame Anwenderbranchen an und bilden im Verbund die gesamte Prozess- und Abnehmerkette in der Fertigung ab. Von den Synergien profitieren Aussteller und Besucher. Ob dies ein Modell für andere Messen sein könnte, kann ich nicht beurteilen. Für uns ist die Messekombination ein wichtiger Baustein des Erfolgs. ■
„Der Messetermin im ersten Quartal 2017 ist ein guter Zeitpunkt zur Vorbereitung von Kaufentscheidungen – und diese werden auf der Intec häufig getroffen oder in die Wege geleitet.“

Intec-Preis 2017 und Z-Innovationsschau starten

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Vom 7. bis 10. März 2017 startet in Leipzig das erste große Metallbearbeitungs-Event des Messejahres. Im Rahmenprogramm warten wieder attraktive Auszeichnungen: Mit dem Intec-Preis 2017 werden innovative Entwicklungen an Werkzeugmaschinen und deren Peripherie, herausragende Lösungen für die Fertigungs- und Automatisierungstechnik oder clevere Dienstleistungen für die Produktion ausgezeichnet. Der inhaltlich neu ausgerichtete Intec-Preis für Nachwuchsarbeit 2017 würdigt besonderes Engagement bei der Nachwuchsgewinnung und -förderung. Die Z-Innovationsschau schließlich rückt ausgewählte Angebote der Zuliefermesse in den Mittelpunkt.
Aussteller der Intec können sich bis 16. Januar 2017 bewerben. Unter www.messe-intec.de/intec-preis sind die Bewerbungsunterlagen abrufbar. Eine unabhängige Jury mit namhaften Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien bewertet die Beiträge und ermittelt die Gewinner. Die Bekanntgabe der Preisträger und die Verleihung der Auszeichnungen erfolgt im Rahmen der Messegala von Intec und Z am 7. März 2017 in der Kongresshalle am Zoo in Leipzig.
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