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Maschine erhält digitale Gene

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Maschine erhält digitale Gene

14 Jahre nach der Einführung der
Sinumerik 840D sl bringt Siemens mit der Sinumerik One eine neue High-End-CNC auf den Markt. Warum jetzt schon, fragen die einen, warum erst jetzt, die anderen. Dies drückt gut die ganz unterschiedlichen Zeitschienen aus, in denen die Entwicklungen im Maschinenbau und in der IT-Industrie verlaufen. Ich denke nicht, dass die aktuelle Steuerungshardware mit anspruchsvolleren Bearbeitungsjobs bereits überfordert war. Etwas anderes ist passiert: 2005 gab es Smartphone und Cloud, wie wir sie heute täglich nutzen, noch nicht. Wir sprechen dabei von einem integrierten Konzept, das in der vernetzten Welt geboren wurde und so in kurzer Zeit neue Nutzungs- und Geschäftsmodelle gezeitigt und verändert hat.

Ein integriertes Konzept verfolgt auch Siemens mit dem TIA-Entwicklungsportal. Auf die Einbindung der CNC mussten Werkzeugmaschinenhersteller allerdings lange warten. Mit der Sinumerik One wurde der Schritt nun vollzogen. Sie bringt nicht nur Multicore-Architektur, eine skalierbare PLC und eine vereinfachte Safety-Implementierung. Vor allem: Sie liefert den digitalen Zwilling als virtuelles Abbild der Steuerung gleich mit. Statt real existierende Anlagen „nachzudigitalisieren“, soll die Werkzeugmaschine der nächsten Generation ein virtuell erschaffenes System sein – ein „Digital Native“, also ein Kind der digitalisierten Welt, bei dem die physische Entsprechung letztendlich ein Beiprodukt des bereits vollendeten Engineeringprozesses ist. Der Vorteil für den Maschinenhersteller liegt in einer durchgängigen Konstruktion, die die Produktentwicklung beschleunigt; für den Anwender liegt er etwa in der schnelleren Inbetriebnahme der bestellten Maschine.

Spannend wird sein, wie die Maschinenhersteller die neuen Möglichkeiten der virtuellen Produktentwicklung annehmen werden, wie viel sie bereit sein werden, dafür zu zahlen, und welches zusätzliche Geschäft sie dann ihrerseits mit ihren Kunden generieren können. Noch spannender wird sein, welchen Nutzen die Endanwender aus der virtuellen Abbildung ihrer Fertigungsprozesse ziehen werden.

Für die Wettbewerber hat Siemens mit der Sinumerik One jedenfalls die Latte höher gelegt. Erst recht, wenn man an die Integration neuer Fertigungsverfahren wie des Additive Manufacturing denkt. Es ist eine Mini-Prozessindustrie, die da abläuft – dieses Zitat von Wolfgang Heuring, CEO der Business Unit Motion Control, anlässlich der Vorstellung der Sinumerik One, ist bei mir
hängen geblieben. In der Tat, betrachtet man etwa eine Laserschmelzanlage, dann sieht man sich mit Herausforderungen wie Werkstoffumlauf und -recycling im Prozess, mit Schutzgasbeaufschlagung etc. konfrontiert – Aspekte, die in der diskreten Fertigung keine so große Rolle spielen. Wenn dem so ist, dann bietet wohl kaum einer eine so vollständige Engineering-Unterstützung wie die Münchner mit ihrem alle Industriezweige bedienenden Portfolio.

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