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Bildung und Wettbewerb vereint

Attraktivität der dualen Ausbildung steigern und Nachwuchskräfte gewinnen
Bildung und Wettbewerb vereint

Eine Deutschlandfahnen schwenkende Menge jubelt unablässig einem jungen Wettkämpfer zu. Das Ziel ist zum Greifen nahe. 10, 9, 8 … Der Schweiß tropft ihm von der Stirn. Schafft er es? Der Schlusspfiff ertönt und ein eben noch unter höchster Anspannung und Konzentration stehender Körper sackt völlig in sich zusammen. Erleichtert umarmt der junge Mann seinen Trainer, Freunde und Familie am Rande der Wettkampffläche.

Was nach einer Sportveranstaltung klingt, ist tatsächlich ein beruflicher Wettbewerb. Ob CNC-Fräser, Maurer, Florist, Mechatroniker oder Konditor – bei regionalen, nationalen und internationalen Berufswettbewerben zeigen junge Fachkräfte aus dualen Ausbildungsberufen, dass sich Leistung lohnt und Höchstleistungen in allen Berufen möglich sind. Berufswettbewerbe vereinen in beeindruckender Weise, was vielen Kulturen immanent ist: Bildung und Wettbewerb. Sich mit anderen spielerisch-sportlich zu messen, sich dabei selbstmotiviert in seinem eigenen Beruf weiterzubilden und im Wettkampf über sich hinauszuwachsen – all das ermöglichen berufliche Wettbewerbe.

Bei der letzten Weltmeisterschaft, den World-Skills Abu Dhabi 2017, waren 1300 Teilnehmer aus 59 Ländern in 51 verschiedenen Disziplinen aus Industrie, Handwerk und dem Dienstleistungsbereich angetreten. Die Deutsche Nationalmannschaft war mit 42 jungen Frauen und Männern dabei und holte Silber-, Bronze- und zahlreiche Excellenzmedaillen.

Immer wieder werden vor allem Teilnehmer an internationalen Berufswettkämpfen Vorbilder für die eigene Generation. Bereits vor, aber vor allem auch nach den Welt- und Europameisterschaften erhalten sie in den Medien viel Aufmerksamkeit. Nathanael Liebergeld, Weltmeister in der Disziplin Anlagemechaniker Sanitär, Heizung und Klima, reist seit seiner Teilnahme an den World-Skills Sao Paulo 2015 immer wieder quer durch Deutschland, macht Werbung für seinen Beruf und wurde sogar Teil der Imagekampagne „So geht sächsisch“ des Freistaates Sachsen.

Liebergeld ist dabei nur eines von vielen Beispielen, wie Champions ihre Berufe in der Öffentlichkeit präsentieren, von Verbänden auf Messen eingeladen werden und bei Berufsorientierungsmaßnahmen Schülern Einblicke in ihre Ausbildung geben. Sie machen Werbung für die berufliche Bildung und zeigen, wie modern, spannend und abwechslungsreich diese Berufe sein können.

Unternehmen profitieren von
Berufswettbewerben

Ob Medaillenträger oder nicht, für viele Teilnehmer ist nach dem Wettkampf noch lange nicht Schluss. „Das rings um den Wettbewerb Gelernte und Angeeignete, also Handgriffe, Arbeitsabläufe, Fachkenntnisse, Teamwork, mentale Dinge und fachlicher Austausch mit Gleichaltrigen prägen die weitere berufliche Karriere“, fasst Hubert Romer, Geschäftsführer von World-Skills Germany, der Förderinitiative für nationale und internationale Berufswettbewerbe, zusammen.

Darius Fauer, der bei den World-Skills Abu Dhabi 2017 in der Disziplin Polymechanik antrat, freut sich über die Aufmerksamkeit, die ihm nach seiner Rückkehr geschenkt wurde: „Mir werden Chancen in meiner Firma ermöglicht, die ich sonst nicht hätte.“ Denn die Unternehmen wissen: das harte Training vor den Wettkämpfen und der intensive Wettbewerb an sich machen aus den jungen Menschen Top-Fachkräfte. „Ich werde wahrscheinlich helfen, den Teilnehmer für 2019 in Russland zu trainieren, damit ich die Erfahrung, die ich gesammelt habe, an ihn weitergeben kann,“ blickt Patrick Gundert, Silbermedaillengewinner in der Demonstrationsdisziplin Water Technology, in die Zukunft und zeigt damit, wie wertvoll die Wettbewerbe nicht nur für die Teilnehmer selbst sind.

Auch die Unternehmen profitieren von dem branchenübergreifenden Wissenstransfer und erhalten Impulse durch die Weitergabe von erworbenen Fähigkeiten der Wettkämpfer an andere Mitarbeiter. Darüber hinaus können sie so ein gezieltes Talentmanagement und Nachwuchsförderung betreiben und die Motivation und Persönlichkeitsentwicklung der eigenen Auszubildenden voranbringen. Auch haben Firmen, die ihren Auszubildenden die Teilnahme an regionalen, nationalen und internationalen Wettkämpfen ermöglichen, einen Anstieg der Bewerberzahlen für ihre Ausbildungsplätze feststellen können. Es macht sie demnach zu attraktiveren Arbeitgebern.

Regionale Wettbewerbe mit Breitenwirkung

Auch auf regionaler Ebene kann das pädagogische Konzept der World-Skills-Trainings und Wettbewerbe viel bewirken – es greift so nicht nur im Bereich des „Spitzensports“, sondern findet vor allem im „Breitensport“ Anwendung. Regionale Wettbewerbe sind ein reizvolles Instrument, um an einem „dritten Ort“ zu lernen. Sie können im Sinne der Lernortkooperation ein wichtiges und starkes Verbindungsglied zwischen Schule und Betrieb sein.

World-Skills Germany baut sein Engagement im Bereich der regionalen Wettbewerbe zunehmend aus. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie werden derzeit beispielsweise verschiedene Wettkämpfe in den Disziplinen CNC-Drehen und CNC-Fräsen geplant. So soll möglichst vielen jungen Menschen die Chance gegeben werden, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. Durch die Teilnahme an regionalen Wettbewerben können sie darüber hinaus Wettkampferfahrungen sammeln, die sie bei folgenden, z. B. nationalen Wettkämpfen, einbringen können. Interessierte Unternehmen, welche die beruflichen Wettbewerbe unterstützen möchten, können sich jederzeit an World-Skills Germany wenden.

Die nächste Deutsche Meisterschaft in den metallbearbeitenden World-Skills-Disziplinen findet während der AMB in Stuttgart vom 18. bis 22. September 2018 statt. Darüber hinaus geht Deutschland bei der nächsten Europameisterschaft, den Euro-Skills Budapest 2018, vom 26. bis 28. September 2018 neben zahlreichen anderen Disziplinen auch im Skill CNC-Fräsen an den Start.

World-Skills Germany e.V.
www.worldskillsgermany.com

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