Die Werkstoffgruppen Stahl und Guss stellen allein aufgrund der Vielzahl an Legierungen mit unterschiedlichsten Eigenschaften hohe Anforderungen an die eingesetzten Fräswerkzeuge. Zum einen müssen die Werkzeuge beispielsweise aufgrund der hohen Zugfestigkeit von Stahl mit bis zu 1400 N/mm2 und infolge des ungleichen Gefüges bei Gusswerkstoffen enormen Belastungssituationen standhalten. Zum anderen benötigen sehr weiche Legierungen schnittfreudige Geometrien, damit der Werkstoff effektiv bearbeitet werden kann.
Für seine neue Fräsergeneration wollte H&V keine Kompromisse eingehen. Um seinem Anspruch „für jede Anwendung das richtige Werkzeug“ gerecht zu werden, wurde ein Produktportfolio geschaffen, das aus insgesamt knapp 450 einzelnen Artikeln (48 Artikelgruppen) besteht. Hierbei wurden nicht nur die Geometrien optimiert, sondern es wurde auch ein spezielles Feinstkornsubstrat mit bewährter Härte und erhöhter Risszähigkeit ausgewählt. Zudem wurden die Toleranzen auf sehr hohe Genauigkeit optimiert (± 0,003 mm oder ± 0,005 mm je nach Werkzeugtyp und Radius). Darüber hinaus hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die problematischen Unterschiede zwischen Nass- und Trockenbearbeitung zu lösen. Dort, wo es darauf ankommt, wurden spezifische Experten geschaffen.
Trochoidale Volumenzerspanung
Ein Highlight der Serie sind zum Beispiel die neuen Chipmaker (Trochoidalfräser) mit optimierter Anordnung und Nutform der Spankammern, die durch optimale Spanabfuhr in der trochoidalen Volumenzerspanung bestechen und so „Späne-Nester“ verhindern. Da es somit kein wiederholtes Durchfräsen von liegen gebliebenen oder angehäuften Spänen geben kann, wird der Entstehung von Mikroausbrüchen an den Schneiden effektiv vorgebeugt. Des Weiteren verringert der geringere Eingriffswinkel der Geometrie die erzeugte Wärme während des Fräsvorgangs und dadurch auch die thermische Belastung. Um für jede Anwendung das richtige Werkzeug zu bieten, hat der Hersteller bewusst sowohl einen fünf- als auch einen siebenschneidigen Fräser für die Trochoidalbearbeitung konzipiert.
Neue Hochleistungsbeschichtung
Um die universelle Einsetzbarkeit in allen Stahl- und Gusslegierungen zu erreichen und dabei noch die Leistungsfähigkeit der vom Hersteller bisher eingesetzten TiSiN-Alpha-Beschichtung zu übertreffen, wurde die neue Alpha Ferro Platin X auf einem neuartigen Konzept, bestehend aus AlCrTiN (Aluminiumchromtitannitrid), aufgebaut. Die wesentlichen Vorteile der neuen Beschichtung liegen in der erhöhten Temperaturstabilität bei der Trockenbearbeitung, der thermischen Resistenz gegen Wechselwirkungen bei der Nassbearbeitung, der höheren Verschleißfestigkeit und der maximalen Stabilität der Schneidkanten. Darüber hinaus wurde eine neue Finishing-Methode entwickelt, die sich durch die erzielte Glätte auszeichnet und somit Mikroausbrüchen vorbeugt. Weiter sorgt das Finishing für eine dauerhaft optimale Spanabfuhr und einen gleichmäßigen Verschleiß.
Hofmann & Vratny OHG
http://www.vhmhv.de