Im Südwesten Deutschlands ist die Zerspanungstechnik stark vertreten. Das gilt nicht nur für den Werkzeugmaschinenbau mit vielen Weltmarktführern und hoch spezialisierten Nischenanbietern. In Baden-Württemberg haben sich über Jahrzehnte auch viele Zerspanungsexperten etabliert, die als mittelständische und meist familiengeführte Unternehmen mit hoher Flexibilität CNC-Präzisionsbauteile und Baugruppen herstellen – für anspruchsvolle Branchen wie Maschinenbau, Automotive, Medizintechnik und Aerospace.
Klare Strategie: Spezialisierung
Ein solch dichtes Netzwerk hat ohne Frage Vorteile. Aber gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten und zunehmend höheren Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Flexibilität muss sich jeder einzelne Betrieb fragen: Wie können wir uns strategisch von den zahlreichen und ebenfalls kompetenten, engagierten Wettbewerbern differenzieren? Mit welcher Erfolgsstrategie gehen wir in die Zukunft?
Die Steinmetzer GmbH in Steinheim am Albuch hat ihre Strategie definiert: hoher Spezialisierungsgrad auf anspruchsvolle Aluminium-Bauteile in kleinen bis mittleren Serien und Vorsprung beim technischen Know-how. Kurze Lieferzeiten gehören ebenso zur DNA des 1994 gegründeten und damit heute 30 Jahre alten Unternehmens wie ein hochmoderner Maschinenpark und das Bestreben, durchgängig schlanke und agile Prozesse im Workflow zu realisieren.
Ganzheitliche Unternehmensentwicklung
Darüber hinaus hat Firmengründer Andreas Steinmetzer immer großen Wert auf eine ganzheitliche und langfristig orientierte Unternehmensentwicklung gelegt: „Dazu gehören Maschinen, die immer auf dem neuesten Stand sind – in Bezug auf Leistung und Präzision, aber auch mit Blick auf deren Wirtschaftlichkeit. Ebenso wichtig sind uns die Ressourceneffizienz sowie hohe Standards beim Arbeits- und Gesundheitsschutz. Qualität und Zuverlässigkeit beweisen wir mit pünktlicher Lieferung und einer Reklamationsquote, die gegen 0 % tendiert. Und ein ganz zentraler Erfolgsfaktor zur Erreichung unserer Leistungsversprechen ist ganz eindeutig die Digitalisierung.“
Am Anfang stand ein großer Schritt: Austausch des ERP-Systems
Hier, bei der Digitalisierung, entwickelt sich das Unternehmen stetig weiter – auf der Basis eines großen Schrittes, den man vor zehn Jahren gegangen ist: „Unser ERP-System war aus unserer Sicht nicht zukunftsfähig“, blickt Andreas Steinmetzer zurück. „Mit ihm konnten wir die Prozesse nicht so umfassend digitalisieren, wie es unseren Zielen entsprach. Also haben wir uns nach einem neuen System umgeschaut, uns für die EVO-Plattform mit EVOcompetition entschieden und die Daten dorthin migriert.“
Welche konkreten Ziele verfolgte Steinmetzer mit der Migration? „Wir haben uns davon unter anderem strukturierte Prozesse, eine bessere Planung der Produktion und die tiefgreifende Datenanalyse zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen in kaufmännischen und produktionstechnischen Prozessen versprochen. Genau das haben wir erreicht. Natürlich war das ein großer Schritt – eine ERP-Umstellung ist schon fast eine Herztransplantation. Aber sie war notwendig und, wie sich bis heute zeigt, ein grundlegend wichtiger Erfolgsbaustein für unsere Unternehmensentwicklung.“
Ausbau und Funktionserweiterung Schritt für Schritt
Erfolgreich ist die Arbeit mit und auf der EVO-Plattform auch deshalb, weil Steinmetzer nicht nur die umfassenden Funktionen von EVOcompetition nutzt. Vielmehr werden die Daten aus dem „Backbone“ des ERP-Systems für viele andere EVO-Systembausteine und damit für ein umfangreiches Aufgabenspektrum verwendet. Aus Sicht von Jürgen Widmann, Gründer und Geschäftsführer von EVO, ist das eine beispielhafte Strategie, die auch perfekt zum modularen Konzept der EVO-Plattform passt: „Damals, vor zehn Jahren, habe ich hier noch persönlich die ERP-Einführung begleitet. Steinmetzer hat die strategisch bedeutende Rolle der Digitalisierung verstanden und treibt diese evolutionär, Schritt für Schritt, und sehr systematisch voran. Das ist aus unserer Sicht das perfekte Konzept. Die immer größere Durchgängigkeit und Nutzbarkeit von einmal erfassten oder gesammelten Daten multipliziert den Mehrwert mit jedem weiteren Digitalisierungsbaustein.“
Zu den Modulen und Funktionen, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren implementiert hat, gehören das Daten- und Dokumentenmanagement sowie die DNC-Maschinenkommunikation (mit EVOjetstream). Hinzugekommen sind auch die Fertigungsfeinplanung und die automatisierte Nachkalkulation (mit EVOcompetition-Erweiterungen) sowie das Personalmanagement und die Zeiterfassung mit Zuordnung der Mitarbeiterqualifikationen (mit EVOworkforce).
Eine digitale Plattform als Informationszentrale
Zu den großen Vorteilen der durchgängigen EVO-Plattform gehört das Eliminieren sämtlicher Schnittstellen zu Datensilos von Subsystemen. Nach einmaliger Dateneingabe oder automatisierter Datensammlung sind die stets aktuellen Informationen überall im Unternehmen verfügbar und lassen sich vielfältig nutzen. Das schafft, unter anderem, vollständige Transparenz und Übersicht, die sich bei Steinmetzer auch in der Visualisierung der aufbereiteten Daten auf großformatigen Bildschirmen zeigt. „Wer mit EVO arbeitet, muss keine Dokumente, Daten und Werkzeuge mehr suchen“, sagt Jürgen Widmann. „Er arbeitet vollständig papierlos und kann alle Ressourcen – Maschinen, Werkzeuge, Rohmaterial – sowie auch das Personal optimal einsetzen. Und er weiß genau, wann jeder einzelne Auftrag fertiggestellt sein wird – ohne Nachfragen. So können die Kunden besser informiert und pünktlich beliefert werden.“
Ganz weit vorn in Sachen Digitalisierung
Nach zehn Jahren gemeinsamer Digitalisierung – immer im selbst bestimmten Tempo – können die Verantwortlichen bei Steinmetzer ein durchweg positives Fazit ziehen. Ermir Steinmetzer, Schwiegersohn des Firmengründers und dessen Stellvertreter als Geschäftsführer: „Mit der EVO-Plattform sehen wir uns ganz weit vorn, was die Digitalisierung angeht – die natürlich kein Selbstzweck ist, sondern die Grundlage für viele Prozessverbesserungen, die uns die Arbeit erleichtern, die Transparenz erhöhen, unsere Ressourcen besser auslasten und die Durchlaufzeiten verkürzen. Das spüren auch unsere Kunden. Außerdem, nicht ganz unwichtig, ist die durchgängige Digitalisierung mit EVO auf der Kostenseite erschwinglich und rentiert sich schnell.“
Die Reise geht weiter
Aus diesen Gründen wird die Reise der Digitalisierung auf der EVO-Plattform weitergehen. Zurzeit wird die EVO-basierte Verarbeitung von Kundenbestellungen mit EDI eingeführt. Dann lassen sich z. B. Einzelaufträge aus Rahmenaufträgen automatisiert erzeugen. Und was kommt als Nächstes? Andreas Steinmetzer: „Im Moment steht für uns die Maschinendatenerfassung mit EVOperformance auf dem Plan, um Maschinenzustände in Echtzeit zu überwachen und zugleich auch Sensordaten aus Maschinen zu nutzen. Und wir sind gespannt, was EVO aktuell im Bereich der KI-gestützten Automatisierung entwickelt.“ Relativ entspannt hingegen ist man, was die bevorstehenden Vorschriftswerke zum Beispiel zur CO2-Bilanzierung und zur E-Rechnung betrifft: „Hier wird uns EVO sicherlich die richtigen Lösungen bereitstellen.“
Diese Vermutung basiert auf der Praxiserfahrung: EVO hat in den vergangenen zehn Jahren immer wieder neue zukunftsweisende Lösungen entwickelt – und Steinmetzer hat in dieser Zeit seine eigene EVO-Plattform immer weiter auf neue Aufgabenstellungen und Funktionen erweitert.
Fazit: Auf die Digitalisierungsstrategie kommt es an
Der Einsatz der EVO-Plattform bei Steinmetzer zeigt: In der Zerspanungstechnik kann die richtige und möglichst weitgehende Digitalisierungsstrategie einen Unterschied im Wettbewerb setzen. Das gilt auch und gerade für kleinere und mittlere Unternehmen. Wer Schritt für Schritt in Richtung digitale Fabrik geht und immer mehr Aufgaben papierlos steuert, arbeitet einfach effizienter, planvoller und systematischer. Das modulare Konzept der EVO-Plattform schafft dabei die Voraussetzung dafür, die Digitalisierungsschritte ganz nach eigenem Wunsch bzw. nach den eigenen Anforderungen zu gehen – und für alle Anwendungen eine einzige, durchgängige Datenbasis zu nutzen.
Kurz auf den Punkt gebracht: Nicht nur für Steinmetzer, sondern für viele mittelständische Unternehmen der Zerspanungstechnik ist EVO der Spezialist, wenn es um die CNC-Fertigung als digitale Fabrik geht. Hier kann EVO mit dem Expertenwissen u. a. in Bezug auf Konnektivität mit Werkzeugmaschinen und Kommunikation mit Robotern alle Möglichkeit ausschöpfen, die die Digitalisierung in diesem anspruchsvollen und wettbewerbsintensiven Bereich der Fertigungstechnik bietet.
EVO Informationssysteme GmbH
www.evo-solutions.com
Steinmetzer GmbH
https://cnc-steinmetzer.de
Evolutionäre Software-Plattform
Dass die EVO-Plattform „lebt“ und kontinuierlich weiterwächst, zeigen die neuen Softwarebausteine und Funktionen, die das Unternehmen in den vergangenen Monaten und Jahren entwickelt und vorgestellt hat. Neu ist z. B. eine Lösung für das herstellerübergreifende Werkzeugmanagement – Stichworte sind smarte Werkzeugschränke und der Werkzeugdatenraum in der EVO-Cloud.
Eine weitere Neuheit ist die Erweiterung des ERP-Systems EVOcompetition um die geradezu revolutionäre Funktion „Makeable-to-promise“. Sie checkt bei ei-ner Anfrage oder einem Auftrag aktuell Materialpreise und Herstellkosten für die Produktion und prognostiziert auf Basis aktuell verfügbarer Produktionskapazitäten einen realisierbaren Liefertermin.
Für die Fabrikautomation hat EVO kürzlich eine Lösung zur Steuerung von Transportaufgaben für Mobilroboter (AGV/AMR) in der zerspanenden Fertigung entwickelt.