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Automatischer Fingerwechsel steigert Produktivität bei Hermle

Hermle setzt auf Roboterhand von Kosmek
Automatischer Fingerwechsel steigert Produktivität

Vom Rennsport bis zur Medizintechnik sind die Bearbeitungszentren und Robotersysteme der Hermle AG im Einsatz. Die Maschinen aus Gosheim fräsen und zerspanen sowohl große komplexe Bauteile als auch Kleinstkomponenten in der Hightech-Industrie. Mit einer zukunftsweisenden Neuentwicklung hat Hermle nun den Fingerwechsel seines Robotersystem RS 05-2 automatisiert. So werden Stillstände nahezu überflüssig und die Produktivität steigt.

Möglich macht diese neu gewonnene „Fingerfertigkeit“ die Roboterhand WPW, die von Kosmek entwickelt wurde. Um neue Werkstücke mit veränderten Dimensionierungen manipulieren zu können, musste bisher manuell der Greifer verstellt oder gewechselt werden. Jetzt erfolgt der Fingerwechsel und somit die Variabilität des Werkstückgreifens vollautomatisiert und ohne Stillstand. Das beschleunigt die Produktionsprozesse und die Kosten für nicht mehr benötigte Roboterhände entfallen.

„Der automatische Fingerwechsel von Kosmek war für uns das lange fehlende Puzzleteil und stellt somit einen Meilenstein in der Kleinrobotik dar“, erläutert Stefan Wäschle, Hermle-Fachgruppenleiter Automation. Wie schnell sich dieses Puzzleteil in die bestehende Robotersysteme einfügen lässt, zeigt sich in der Praxis. „Binnen kurzer Zeit konnte ein exakt nach individuellem Kundenwunsch gefertigtes Robotersystem RS 05-2 samt automatischem Fingerwechsler ausgeliefert werden“, berichtet Hermle-Marketingleiter Udo Hipp.

Hohe Kundenzufriedenheit, großes Potenzial

Auch das Handling von Kleinpaletten wird erleichtert. Mit der Roboterhand WPW können verschiedene Palettentypen in einem System unterbrechungsfrei eingesetzt werden. Weil mittlerweile mehrere Systeme ausgeliefert wurden, die Kunden hochzufrieden sind und die Nachfrage steigt, präsentiert Hermle den automatischen Fingerwechsler nunmehr auch auf einer Anlage, die auf Messen ausgestellt wird. „Wir sehen in der Kleinrobotik – also mit Werkstücken bis ca. 8 kg Gewicht – großes Potenzial“, so Hipp.

„Einzigartige Anlagenautonomie“

Durch den Wechsel der Roboterfingerwerden die Rüstzeiten reduziert. Zum zeitlichen Gewinn durch den nur wenige Sekunden dauernden vollautomatischen Fingerwechsel kommt eine deutliche Kostensenkung. Um einen Greiferbereich von ca. 100 mm abzudecken, benötigt die Hermle RS 05-2 sieben Fingerpaare für eine Roboterhand. Somit entfallen die Anschaffungskosten für sechs Roboterhände oder das manuelle Verstellen der Roboterhand. „Bisher brauchte man für jedes Fingerpaar eine eigene Roboterhand“, präzisiert Stephan Wahl, Geschäftsführer des deutschen Kosmek-Vertriebspartners Wahltec GmbH. „Der WPW von Kosmek kann alle Fingerpaare aufnehmen.“

Nötig sind dafür lediglich jeweils ein spezieller Spannbolzen und Fixierzapfen an jedem Finger, mit dem dieser im WPW arretiert wird. Alleine bei sieben Fingerpaaren würden die Anschaffungskosten so um ein einige Tausend Euro sinken, argumentiert Patrick Plamenig, Geschäftsführer von Kosmek Europe. Viele Robotersysteme arbeiteten sogar mit 50 bis 100 Fingerpaaren. Dazu kommen noch die enorme Effizienzsteigerung durch den vollautomatischen Fingerwechsel anstelle des Maschinenstillstands und des manuellen Wechsels sowie das Entfallen der Lagerfläche für die nicht mehr benötigten Roboterhände.

„Zu verdanken ist das einem Geistesblitz eines japanischen Kollegen aus der Entwicklung, der dem zeitaufwändigen und fehleranfälligen manuellen Wechsel der Greiffinger ein Ende setzen wollte“, sagt Plamenig. So wurde die Roboterhand WPW denn auch in der Innovationsabteilung von Kosmek in Japan entwickelt.

Spezialist für Spann- und Positionierungslösungen

Kosmek zählt zu den weltweit führenden Herstellern von hydraulischen und pneumatischen Spann- und Positionierungslösungen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kobe beschäftigt weltweit ca. 500 Mitarbeiter und hat seine Entwicklungen durch Patente abgesichert. Rund zwei Drittel des Jahresumsatzes werden im Export erzielt.

Das gesamte Europa-Geschäft von Kosmek wird vom österreichischen Klagenfurt aus gesteuert. Dort laufen jetzt auch die Anfragen zur Roboterhand WPW zusammen. Im Falle von Hermle wurde der Auftrag über den deutschen Vertriebspartner Wahltec GmbH akquiriert und umgesetzt. „Es sind nicht nur Roboterhersteller wie Hermle, die ein Nachfragehoch ausgelöst haben“, freut sich Plamenig. „Auch prominente Automobilhersteller und Automatisierungsunternehmen haben sich bei uns gemeldet.“

Kosmek Europe GmbH
www.kosmek.eu

Hermle AG
www.hermle.de

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