Die deutschen Maschinenbauer beurteilen die aktuelle Geschäftslage weiterhin und mehrheitlich als schlecht. 45 % der Unternehmen hätten merkliche Auftragseinbußen hinnehmen müssen, so das Ergebnis der 7. Blitzumfrage des Branchenverbands VDMA vom 7. Juli zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise, an der 640 Mitgliedsunternehmen teilnahmen.
Die Mehrheit der Maschinenbauer ist jedoch zuversichtlich, nach einem enttäuschenden Jahr 2020 bereits 2021 wieder nominale Umsatzsteigerungen zu erzielen. „60 % unserer Mitglieder rechnen damit, 2021 nominale Umsatzsteigerungen zu erzielen“, analysiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Diejenigen Unternehmen, die für 2020 nur geringe Umsatzeinbußen oder sogar Umsatzsteigerungen erwarten, sind auch für 2021 optimistischer.“
Bis das Umsatzniveau von 2019 wieder erreicht sein wird, ist es aber noch ein langer und steiniger Weg. „Zwar gibt es bei zahlreichen Frühindikatoren erste Anzeichen für eine Aufhellung. Doch dieser Optimismus ist erwartungsgetrieben und daher sehr fragil”, warnt Wiechers. Zu berücksichtigen sei außerdem, dass über die Hälfte der Unternehmen für 2020 Umsatzeinbußen von 10 bis 30 % erwartet. Die Basis für ein Wachstum im Folgejahr ist daher entsprechend niedrig.
Anhaltende Auftragsflaute
Die aktuelle Geschäftslage wird von den meisten Entscheidungsträgern in den Unternehmen weiterhin als „schlecht“ beurteilt. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte die anhaltende Auftragsflaute sein. „Nachfrageseitig gibt es wenig Grund für eine Entwarnung: 45 % der Unternehmen melden merkliche Auftragseinbußen, weitere 34 % sogar gravierende“, sagt Wiechers. Damit bestätige sich das düstere Bild der letzten Wochen. Besonders stark betroffen sind die Fachzweige des Maschinenbaus mit vielen Kunden aus der Automobilindustrie.
Allerdings haben sich die Aussichten auf der Nachfrageseite zuletzt – wenn auch nur leicht – aufgehellt. Gut ein Viertel der Unternehmen sehen eine nachfrageseitige Entspannung in den nächsten 3 Monaten auf sich zukommen. Mitte Juni lag dieser Wert erst bei gut 20 %. Der Anteil der Unternehmen, der eine Verschärfung der Auftragslage erwartet, hat hingegen abgenommen und liegt nun nur noch bei 16 % liegt (Mitte Juni: 21%).
Entspannung entlang der Lieferketten
Ebenfalls fortgesetzt hat sich Entspannung entlang der Lieferketten. Inzwischen werden nur noch gut 10 % der Unternehmen durch entsprechende Störungen beeinträchtigt. Bei den sonstigen Beeinträchtigungen ist ebenfalls eine leichte Entspannung ersichtlich. „Dennoch dürfen wir nicht ignorieren, dass weiterhin Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen für viele Länder sowie Gesundheits- und Hygieneauflagen bestehen, die Vertriebs-, Montage- und vor allem Serviceaktivitäten nach wie vor deutlich spürbar behindern“, sagt Wiechers.
Kapazitätsanpassungen weiter in vollem Gang
Weiter in vollem Gang sind die Kapazitätsanpassungen in den Unternehmen: 68 % der Betriebe nutzen Kurzarbeit, 62 % haben einen Einstellungsstopp verhängt und 17 % haben einen Personalabbau – auch von Teilen der Stammbelegschaft – in die Wege geleitet.
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