„Während Unternehmen heute so kurzlebig sind wie nie zuvor, ist Chiron 100 Jahre alt geworden. Während die Hälfte aller börsennotierten Unternehmen heute binnen eines Jahrzehnts verschwindet, gehört Chiron seit mittlerweile drei Generationen zur Hoberg & Driesch Gruppe.“ Mit diesen Worten begann Dr. Armin Schmiedeberg, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Chiron Group SE, sein Grußwort zum 100. Jubiläum.
Die 1957 vollzogene Übernahme durch Hoberg & Driesch GmbH und die seitherige Zugehörigkeit zur Unternehmensgruppe eröffnete langfristige Perspektiven und beförderte die Entwicklung Richtung Maschinenbau maßgeblich, so das Unternehmen.
Anfänge in der Medizintechnik
Als der Stuttgarter Kaufmann Otto Staebler und der Tuttlinger Fabrikant Gottfried Schnell 1921 ihre „Fabriken für feinmechanische Apparate und chirurgische Instrumente GmbH“ gründen, ist die Weltlage unsicher, Wirtschaft und Bevölkerung leiden unter der Inflation. Und doch beginnt in dem Moment, in dem sich der Schlüssel im Türschloss des ersten Firmengebäudes Schützenstraße 18 in Tuttlingen dreht, für Chiron eine Erfolgsgeschichte.
In den Anfangsjahren sind es die neuen Möglichkeiten, die sich durch den Werkstoff Edelstahl für die Herstellung hochwertiger chirurgischer Instrumente ergeben. Ebenfalls prägend ist das Ausschöpfen der begrenzten Produktionsmöglichkeiten, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs und Verlust von 90 % des Maschinenbestandes bleiben. Das Unternehmen stellt zunächst alles her, was machbar ist und Abnehmer findet – und vollzieht dann den Schritt vom Hersteller von Medizintechnik zum Hersteller von Druckluftgeräten.
Potenziale erkennen, Perspektiven geben
Peter Hoberg und Toni Driesch – zur Zeit der Übernahme Inhaber der Hoberg & Driesch GmbH in Düsseldorf – erkennen die Kompetenz im Maschinenbau, die Chiron „nebenher“ aufgebaut hat. Sie gaben den entscheidenden Impuls, das vorhandene Know-how auf den Bau von Maschinen zu transferieren. Über erste Vorschubeinheiten zum Bearbeiten von Metall führt der Weg zu Sondermaschinen für die spanende Fertigung, zu Revolverbohrmaschinen, zum ersten „Fertigungszentrum“ FZ 32. Und 1982 zur FZ 16 mit innovativen Korb-Werkzeugwechsler. Der Werkzeugwechsel dauert nur noch eine Sekunde.
Weitere Investitionen in die Digitalisierung
Seit Ende 2020 ist der Tuttlinger Maschinenbauer eine der vier starken Marken in der neuen Unternehmensstruktur der Chiron Group SE. Die im letzten Jahr begonnene Neuausrichtung ist abgeschlossen, gemeinsam geht die Gruppe unter CEO Carsten Liske neue Wege für eine erfolgreiche Zusammenarbeit: Das Innovationsprogramm wird laut Chiron konsequent fortgeführt, man investiert unverändert in die Produktoffensive und den Bereich Digitalisierung, um die Nachfrage besser und gezielter bedienen zu können.
100 Jahre Chiron – dieses Jubiläum fällt in besondere Zeiten und erhält eine angemessene Würdigung. Im kommenden Jahr mit einem Corona-bedingt verschobenen Familientag, schon jetzt in Form einer aufwendig gestalteten Chronik, die vom Gründungsjahr 1921 bis ins Jubiläumsjahr 2021 die Geschichte des Unternehmens zeichnet.
Würdigung der Eigentümer
Ein 100-jährige Bestehen ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis gemeinsamen, intensiven Engagements. Für den starken Rückhalt durch die Gesellschafter Hoberg und Driesch bedankten sich die Geschäftsführung der Chiron Group SE und Dr. Armin Schmiedeberg, Vorsitzender des Verwaltungsrats, im Rahmen der Verwaltungsratssitzung in Düsseldorf Ende Juni und überreichten die ersten beiden Exemplare der Festschrift an die heutigen Eigentümer. Zudem erhielten Stephan Hoberg und Toni Driesch eine von den Auszubildenden gefertigte Skulptur mit gefräster Weltkugel und den Meilensteinen der Historie in 3D-Druck mit LED-Beleuchtung. (ys)
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