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Plattformgedanke treibt die Unternehmen um

Ganzheitliches Konzept erleichtert Automationsaufgabe und Service
Plattformgedanke treibt die Unternehmen um

Firmen setzen in der Fabrikautomatisierung zunehmend auf eine durchgängige Technologie – wenn möglich aus einer Hand. Auf einer einheitlichen Grundlage finden alle involvierten Systeme problemlos zueinander.

Jürgen Barth, Key Account Manager, Fanuc Robotics Deutschland GmbH

Fanuc treibt die Idee weiter voran, sich als Partner der gesamten Fabrikautomation zu präsentieren. So wie auf europäischer Ebene schon die Produktbereiche CNC, Roboter und Maschinen unter einem Dach organisiert sind, arbeiten auch die Berater der Kunden vor Ort als Ansprechpartner für alle Belange der Automation. Die Lösung für den Kunden wird im Vordergrund stehen, nicht der Umsatz in einem einzelnen Produktbereich. Synergien ergeben sich zwangsläufig aufgrund einer einheitlichen technischen Grundlage und eines breiten Angebots aus einer Hand.
Unabhängig davon, ob ein Anwender eine komplette Fertigungslinie kaufen oder einzelne Komponenten selbst in eine Anlage integrieren möchte, ist der Nutzen einer durchgängigen, einheitlichen Technik offensichtlich. Aus gutem Grund setzen viele Produktionsbetriebe auf eine möglichst einheitliche Ausstattung der Fertigung. Die dahinter steckende Logik: Wenn ich eine Maschine kenne, kenne ich alle. Wenn ich eine Steuerung programmieren kann, komme ich mit allen anderen auch zurecht.
Ein Beispiel: Die Delta-Roboter von Fanuc haben neben der technischen Leistungsfähigkeit einen weiteren Vorteil – die Kombination von Roboter und Bildverarbeitung. Das Feedback von Systemintegratoren zeigt gerade in diesem Punkt, dass das Angebot aus einer Hand den Nerv der Kunden, Integratoren und Betreiber trifft.
Antrieb und Steuerung passen zusammen
Robotersteuerung und CNC haben eine gemeinsame Hardwareplattform. Nicht von ungefähr gibt es sowohl im CNC-Bereich als auch bei den Robotern die Steuerung 30iB. Einheitlich ist auch die gesamte Servotechnik. So passen Antriebe und Steuerung gerade in der Kombination Werkzeugmaschine und Roboter optimal zusammen. Hinzu kommt, dass alle Komponenten auch von Fanuc selbst produziert werden und einer einheitlichen Qualitätskontrolle unterliegen.
Um einen Roboter an eine Werkzeugmaschine anschließen zu können, hat Fanuc eine entsprechende standardisierte und erprobte Schnittstelle eingerichtet. Am einfachsten funktioniert die Verbindung zwischen einer Fanuc CNC und einem Fanuc Roboter via I/O-Link. Dazu gibt es eine einfache, sichere Steckverbindung. Die Ankopplung weiterer Maschinen ist, was die Vorbereitung betrifft, auch nicht schwerer als einen Toaster vorzubereiten. Die entsprechende Platine hat einen weiteren Steckeranschluss. Für den Anschluss eines Roboters an eine Spritzgießmaschine – beispielsweise eine Roboshot – gibt es eine vorbereitete Euromap 67-Schnittstelle, ein allgemeiner Standard in diesem Anwendungsbereich.
Über einen derart hergestellten Verbund zwischen Roboter und Werkzeugmaschine lässt sich nun von der Bedienoberfläche der CNC-Steuerung der Zustand des Roboters abfragen. Das Ganze funktioniert auch umgekehrt. Denn Easy Connection lässt auch die Abfrage von CNC-Daten über die Robotersteuerung via dem Handbediengerät iPendant zu. Der Austausch von I/O-Signalen geschieht über einen I/O-Link, der Datentransfer über Ethernet. Für einfache Kombinationen, wie zum Beispiel einen Roboter an einer Werkzeugmaschine, ist dies eine sinnvolle Verbindung.
Seit kurzem verfügen Fanuc-Roboter auch über eine FL-Net- und eine Ethernet-Schnittstelle, so dass die Einbindung in ein übergeordnetes Netzwerk problemlos funktioniert. Dies ist besonders für größere Anlagen interessant, bei denen mehrere CNC-Steuerungen und Roboter miteinander kommunizieren.
Roboterdaten auf einen Blick
Um die Bedienung des Systems Werkzeugmaschine und Roboter noch einfacher zu gestalten, hat Fanuc die Funktion Robot Connection entwickelt. Ist der Roboter im System eingerichtet, kann der Maschinenbediener mit dieser Funktion in der CNC-Steuerung ein Menü aufrufen, das ihm alle wichtigen Informationen zum Zustand des Roboters liefert wie zum Beispiel Wartungsaufgaben oder Alarme. Er kann auch Programme auswählen, laden und den Roboter ansteuern, ohne die separate Robotersteuerung direkt bedienen zu müssen. Das spart Zeit und erhöht die Sicherheit im Umgang mit dem Roboter.
Im Prinzip funktioniert der Zugriff auch umgekehrt: Im Bediengerät des Roboters ist ein Menü zu öffnen, das den Zugriff auf die Werkzeugmaschine beziehungsweise deren Steuerung ermöglicht. Das ist vor allem in der Produktionsvorbereitung beim Einrichten des Roboters hilfreich, da der Programmierer Informationen über den Zustand der Maschinenachsen benötigt, um mögliche Konflikte rechtzeitig zu erkennen.
Dass dies zuverlässig funktioniert, ist mittlerweile in vielen Applikationen zu sehen, nicht zuletzt in der Fanuc-eigenen Fertigung. Dabei schränken der hohe Standardisierungsgrad und die Plattformbauweise der Steuerungen keineswegs ein, wenn es um die spezifische Lösung einer Aufgabe geht. Zu kundenspezifischen Lösungen werden die Fanuc-Pakete in der Applikation. Abgesehen davon, dass die Komponenten ihre Zuverlässigkeit x-fach unter Beweis gestellt haben, machen die standardisierten Einheiten diesen Part der Life-Cycle-Costs berechenbar.
Es ist ein einleuchtender Vergleich, auch wenn die Automation von Werkzeugmaschinen eine andere Hausnummer ist: Wer eine Einbauküche kauft, möchte sich nicht bei jedem Gerät mit einem Spezialisten des jeweiligen Lieferanten abstimmen müssen. Genau an diesem Punkt haken die Automatisierungsspezialisten von Fanuc ein und stehen themenübergreifend als Ansprechpartner zur Verfügung. Auf der gemeinsamen technischen Grundlage können Beratungsgespräche nicht nur in der Tiefe, sondern auch in der Breite geführt werden.
Denn für Systemintegratoren oder Betreiber geht es ja auch nicht darum, einen Roboter, eine Werkzeugmaschine, eine CNC-Steuerung oder ein paar Servoantriebe zu kaufen. Schließlich soll eine bestimmte Aufgabe gelöst werden. Einfache Butter- und-Brot-Applikationen konnten auch bislang schon mit einem Ansprechpartner von Fanuc umgesetzt werden.
Auch im Showroom bei Fanuc in Neuhausen gibt es keine scharfe Trennung mehr zwischen den einzelnen Produktbereichen. Messestände wie auf der AMB oder der EMO zeigen das gesamte Spektrum von Fanuc. Beispiele der Integrationstiefe zeigte das Unternehmen auf der vergangenen AMB: die Erodiermaschine Robocut 400iA mit einem Roboter M-10iA, die über Fanuc I/O-Link verbunden und mit Robot Connec- tion Function samt Sicherheitssoftware Dual Check Safety (DCS) ausgestattet waren.
Bei näherer Betrachtung wird auch im Detail deutlich, wie nahe CNC und Roboter miteinander verwandt sind. Es gibt, wenn auch nicht im vollen Umfang, einheitliche Programmierkonzepte. Softwarefunktionen wurden und werden wie bei DCS aus einem Bereich in den anderen übertragen – auch das ist ein Beispiel dafür, wie auf einer einheitlichen Hardwarebasis Funktionalitäten in anderen Aufgabenbereichen genutzt werden können.
Ein anderes Beispiel ist die Option der Energie-Rückspeisung, die es in der neuen Robotersteuerung nun eben auch für Roboter gibt. Eine solche Funktionalität ist bei Fanuc im CNC-Bereich schon lange Stand der Technik. Überhaupt verschwindet bei Fanuc immer mehr „der andere Bereich“ oder „die andere Abteilung“. Denn so wie Fanuc-Kunden eine Aufgabe ganzheitlich lösen wollen und müssen, ist das Bestreben von Fanuc, solche Konzepte mit einem ganzheitlichen Angebot zu begleiten.
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