Die automatisierte Werkzeugvoreinstellung samt Roboter auf dem Haimer-Stand zum Beispiel sorgte bei einigen Besuchern für echtes Staunen. Bestehend aus einer Werkzeugmaschine als Grundgerüst, macht der Haimer Automation Cube One, gesteuert mit der neuesten Sinumerik-CNC von Siemens, sehr deutlich, für welche Einsatzzweck er konzipiert wurde: Im Serieneinsatz soll die Roboterzelle rund um die Uhr Werkzeugwechsel vollautomatisch durchführen. Der Cube schrumpft, vermisst und verwaltet bis zu drei verschiedene Werkzeugschnittstellen gleichzeitig. Elf Achsen stehen für das Teilehandling bereit. „Unser Automation Cube One schrumpft, vermisst und überträgt Werkzeugdaten in Minuten“, betont Andreas Haimer, Präsident der Haimer Group. Im Vergleich zum Prototyp des Vorjahres erhielt der Cube zusätzliche Messtechnik und Sensoren für erweiterte Messaufgaben.
Evolution im Kleinen
Mit einer Evolution im Kleinen lockte die Paul Horn GmbH zahlreiche Messebesucher an ihren Stand. Der neue Supermini mit gesinterter Spanformgeometrie ist die aktuellste Version des bereits seit 35 Jahren bekannten Werkzeugsystems zum Ausdrehen, Profildrehen, Inneneinstechen, Gewindedrehen, Anfasen, Axialeinstechen, Bohren sowie Nutenstoßen und löst jetzt mit seiner neuen Geometrie das Problem der Wirrspäne, das bei der Zerspanung von langspanenden Werkstoffen bisher vielen Kopfzerbrechen bereitete. Denn gerade bei diesen Materialien, zu denen auch die bleifreien Legierungen gehören, kommt es bei der Innenbearbeitung häufig zur Bildung von störenden Spänenestern.
Abhilfe kann hier eine Spanformgeometrie schaffen. Sie führt und formt den Span und bringt ihn zum Brechen. Bisher wurden dazu auf dem Supermini speziell gelaserte oder geschliffene Spanformgeometrien eingesetzt. Dies war jedoch mit entsprechenden Kosten für die Wendeschneidplatte verbunden. Mit dem neuen Supermini vom Typ 105 hat es Horn nun geschafft, ein universelles Ausdrehwerkzeug mit gesinterter Spanformgeometrie zu entwickeln. „Mit viel Fleiß ist es uns gelungen, das Problem der langen Späne bei der Innenbearbeitung von kleinen Bohrungsdurchmessern wirtschaftlich zu lösen“, so Geschäftsführer Markus Horn über das neue Werkzeug.
Multidirektionale Drehbearbeitung
Unter dem Motto „Iscar is about to change metalcutting … again“ präsentierte Iscar auf der AMB seine neue Logiquick-Kampagne. Dazu haben die Werkzeugspezialisten eine Reihe neuer Zerspanungswerkzeuge zum Drehen, Stechen, Bohren und Fräsen mitgebracht. Ein Highlight ist die Wendeschneidplatte Quick-T-Lock. Die positive Wendeschneidplatte mit drei Schneidkanten wurde speziell für die multidirektionale Drehbearbeitung entwickelt. Durch ihre V-förmige Geometrie ermöglicht sie die Bearbeitung auf beiden Seiten der Wendeschneidplatte. Die Quick-T-Lock-Wendeplatte ist auch für das Drehen mit hohem Vorschub geeignet. Der Halter verfügt über eine effiziente innere Kühlmittelzufuhr zu den Schneidkanten. Die Wendeschneidplatte ist symmetrisch im Quick-T-Lock-Halter positioniert und ermöglicht das Drehen mit hohem Vorschub bei einem Anstellwinkel von 15°.
60 Jahre Mikropräzisionswerkzeuge
Die AMB bot aber auch den passenden Rahmen für das 60-jährige Firmenjubiläum der Zecha Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH aus Königsbach-Stein. Der Hersteller von Mikropräzisionswerkzeugen blickt dabei auf eine bewegte Firmengeschichte zurück, in deren Verlauf immer wieder beeindruckende Werkzeuglösungen entstanden. „In den Gründer- und Anfangsjahren wurden die Werkzeuge noch einzeln von Hand auf mechanischen Schleifmaschinen gefertigt. Schon damals geschah dies mit extrem hoher Präzision“, so Stefan Zecha, geschäftsführender Gesellschafter von Zecha. „Mit der Einführung der CNC-Schleiftechnologie von Rollomatic im Jahr 1991 haben wir die Fertigung auf eine neue Qualitätsstufe gehoben. Seither garantiert der Einsatz fortschrittlicher Schweizer High-End-Fertigungstechnologie die Erfüllung unserer höchsten Qualitätsansprüche.“
Das Jubiläum bot dabei auch den Ansporn, optimistisch nach vorne zuschauen: „Unser Firmenjubiläum ist nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Ausblick in die Zukunft, in der wir die Maxime, unter der Erwin Zecha die Firma im Jahr 1964 gegründet hat, nicht außer Acht lassen werden: klein anfangen, bedächtig wachsen und nie den Horizont verlieren“, waren sich die beiden Geschäftsführer Stefan Zecha und Reiner Kirschner einig.