Auf das Jahr 2022 blickt der Werkzeughersteller Emuge-Franken aus unternehmerischer Sicht mit gemischten Gefühlen zurück. „Wir sind voller Elan in das vergangene Jahr gestartet und bis Februar lief es auch wirtschaftlich sehr gut“, erläutert Gerhard Knienieder, Geschäftsführer des Unternehmensverbunds Emuge-Franken. „Mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise hat sich allerdings die wirtschaftliche Abkühlung auch bei uns bemerkbar gemacht.“ Seit November letzten Jahres habe sich die wirtschaftliche Situation aber wieder deutlich verbessert. „Wir sind derzeit mit unseren Umsatzzahlen zufrieden. Lediglich die hohen Energiepreise machen uns wie der gesamten Industrie in Deutschland noch zu schaffen“, so Knienieder.
Die Nachfrage nach den Werkzeugen zum Fräsen, Bohren, Gewindeformen, Gewindebohren und Gewindefräsen sowie nach den Spanntechniklösungen von Emuge-Franken war über alle Branchen hinweg durchweg positiv. „Besonders gefreut hat uns die gute Nachfrage aus den Bereichen Automotive, Aerospace und Energieerzeugung. Auch aus der Verteidigungsindustrie konnten wir einen deutlichen Anstieg verzeichnen“, so Knienieder.
Neue Produktionshalle in Lauf
Um den Standort in Lauf an der Pegnitz fit für die Zukunft zu machen und Platz für weiteres Wachstum zu schaffen, wurde in unmittelbarer Nähe zum Stammsitz eine neue Halle mit 20 000 m2 Produktionsfläche errichtet. Dabei wurde beim Bau darauf geachtet, das keine Schwingungen von der anliegenden Straße in das Gebäude übertragen werden. So können dort auch im zweiten Geschoß noch Werkzeuge mit spiegelglatten Oberflächen geschliffen werden. Die Halle soll noch im Sommer diesen Jahres eingeweiht werden.
„Der Neubau ist für uns ein klares Bekenntnis an unseren Firmensitz in Lauf“, erläutert Knienieder. „Derzeit erwirtschaften wir mit unseren Mitarbeitern 95 % unserer Wertschöpfung in Deutschland und das soll auch in Zukunft so bleiben.“
Wachstumspotenzial sehen die Werkzeugexperten vor allem bei ihren Bearbeitungslösungen, die neben dem reinen Werkzeug auch das notwendige Knowhow beinhalten. Neben den noch relativ jungen Lösungen für das Bohren, wie etwa dem PunchDrill für das Hochvorschubbohren, ist in letzter Zeit auch das Wälzschälen für viele Kunden sehr interessant geworden.
Wälzschälen wird immer beliebter
„Seit etwa drei Jahren erlebt das Wälzschälen aufgrund der Fortschritte in der Steuerungstechnik und bei den Werkzeugmaschinen eine wahre Renaissance“, freut sich Knienieder über die steigende Nachfrage. „Dabei ist das Wälzschälen besonders für Innenverzahnungen mit kleinen Durchmessern in der Großserienfertigung interessant, wie zum Beispiel im Bereich der Elektromobilität. Das Besondere an unserem Angebot ist jetzt, dass wir für das Wälzschälen die Werkstückspannung, die Werkzeugspannung und das Werkzeug aus einer Hand anbieten können.“
Das Wälzschälen ermöglicht die Fertigung von Außen- und Innenverzahnungen, ausgeführt als Gerad- oder Schrägverzahnungen. Das Verfahren ist hochproduktiv, aber nur, wenn die Maschine, das Werkzeug und das Werkstück eben perfekt aufeinander abgestimmt sind. Für die hochgenaue Werkstückspannung werden Membranspannfutter von Emuge bereits seit vielen Jahren eingesetzt. Die Wälzschälwerkzeuge von Franken werden dabei individuell auf die Kundenbedürfnisse ausgelegt. Darüber hinaus stellt Franken dem Kunden Schnittstrategien und Schnittwerte zur Verfügung, die optimal auf den konkreten Anwendungsfall abgestimmt sind.
Emuge-Werk Richard Glimpel
GmbH & Co. KG
www.emuge-franken.com
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