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Komplexe Konturen, tiefliegende Kavitäten und hohe Ansprüche an die Präzision – solche Bauteilanforderungen sind für Zerspaner im Werkzeug- und Formenbau Normalität. Sie produzieren zudem meist in Einzelfertigung und in einer einzigen Aufspannung. Keine einfache Aufgabe – auch nicht für die Werkzeugaufnahme. Denn auch bei anspruchsvollen Zerspanungsaufgaben und 5-Achs-Bearbeitung soll die Werkzeugaufnahme dem Werkzeug einen sicheren Halt geben und für eine optimale Zugänglichkeit sorgen.
Aufgrund der tiefen Kavitäten und engen Nuten brauchen Werkzeug- und Formenbauer schlanke Futter mit langen Auskraglängen. „Die Empfehlung lautet: So kurz wie möglich, so schlank wie nötig“, erklärt Simon Herzog, Produktmanager für Spannmittel bei Gühring. Denn mit zunehmender Länge steigt auch das Biegemoment, das während der Zerspanung auf Schnittstelle und Werkzeugaufnahme wirkt.
Die neuen Schrumpffutter und Hydraulik-Dehnspannfutter von Gühring zeichnen sich durch eine optimierte Störkontur aus: Statt zylindrisch öffnet sich der Durchmesser nach hinten hin in einem 3-Grad-Winkel, was den Aufnahmen mehr Steifigkeit verleiht und somit das höhere Biegemoment bei lang auskragenden Spannsituationen aufgenommen werden kann. So bieten die Werkzeughalter trotz ihrer Schlankheit eine hohe Stabilität und Rundlaufgenauigkeit, was sich wiederum sehr positiv auf Standzeit und Oberflächengüte auswirkt.
Dank ihrer Steifigkeit und hohen Spannkraft sind sie dabei optimal für HSC-Anwendungen geeignet. Die Hydraulik-Dehnspannfutter sollen, wenn Rundlaufgenauigkeit und Dämpfung gefordert werden, ein einfaches Handling ermöglichen. Vor allem bei axialen Anwendungen im Bereich Bohren und Reiben sorgen sie für einen wiederholgenauen Rundlauf. Die Haupteigenschaften der Schrumpffutter sind die hohe Rundlaufgenauigkeit sowie eine gute Steifigkeit. Sie haben jedoch nur geringe Dämpfungseigenschaften. Der Hauptanwendungsbereich kann in den HSC-Bearbeitungen wie Bohren, Senken und Fräsen bei hohen Drehzahlen und geringer Zustellung gesehen werden.
Für Präzision im Formenbau
Speziell für den Formenbau hat Gühring eine Präzisionsspannzangenaufnahme entwickelt. Sie ermöglicht durch ihren komplett rotationssymmetrischen Aufbau sehr gute Oberflächen. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen ER-Spannzangenaufnahme ist diese so konzipiert, dass die Spannzange komplett im Konus der Werkzeugaufnahme sitzt. Dadurch reduziert sich die Spannüberbrückung, das heißt es können nur Werkzeugschäfte mit Nennmaß gespannt werden. Daraus ergibt sich jedoch der wesentliche Vorteil einer deutlich verbesserten Rundlaufgenauigkeit.
Zusätzlich zeichnen sich die neue Präzisionsspannzangenaufnahme durch eine Doppelführung aus, das heißt, die Spannmutter wird an zwei geschliffenen Flächen geführt. Das Ergebnis: Wo Standard-Spannzangenaufnahmen eine Systemrundlaufgenauigkeit von 10 bis 20 µm erzielen, schafft die neue Werkzeugaufnahme Werte im Bereich von 3 µm. Zudem hat die Spannzangenaufnahme eine hohe Wuchtgüte. Damit ist sie ideal für Anwendungen im hohen Drehzahlbereich wie etwa in der Mikrobearbeitung.
Gühring KG
www.guehring.com
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