Jill Glynn, Commercial Services Manager bei Sandvik Coromant, dem Weltmarktführer für Werkzeuge und Zerspanungslösungen, erläutert wie Fertigungsunternehmen das Maximum aus ihren Altwerkzeugen herausholen können. Die Kreislaufwirtschaft bietet nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile. Schließlich sind Werkzeuge noch lange nicht unbrauchbar, nur weil sie ihre Zerspaneigenschaften verloren haben. Sie liefern wertvolle Materialien für die Herstellung neuer Werkzeuge. Aus ökologischer Sicht ist die Kreislaufwirtschaft eine runde Sache, denn die Herstellung neuer Werkzeuge aus recyceltem Hartmetall verbraucht 70 Prozent weniger Energie als die Produktion mit Primärrohstoffen. Des Weiteren wird durch die Verwendung von recycelten Materialien 40 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen als bei einer Neuproduktion.
Damit die Implementierung solch neuer Prozesse für Unternehmen erfolgreich sein kann, befasst sich die Kreislaufwirtschaft sowohl mit globalen Nachhaltigkeitsanforderungen wie auch mit einem Thema, mit dem sich die wenigsten Kunden gerne beschäftigen möchten: Abfall.
Dazu betrachtet sie den gesamten Lebenszyklus eines Produkts und gibt Unternehmen eine bessere Kontrolle über ihre Vermögenswerte. Das bedeutet: Das Unternehmen kann seine Kosten effektiv überprüfen, vom Verkauf gebrauchter Produkte profitieren und gleichzeitig neue, nachhaltige Lieferantenbeziehungen knüpfen, die nicht enden, sobald der Erstkauf abgeschlossen ist.
Rückkauf und Recycling von Hartmetallwerkzeugen
Eine gebrauchte Hartmetallwendeschneidplatte kann zu 95 Prozent recycelt werden. Der Wolframanteil am Hartmetall beträgt etwa 75 Prozent. Um diesen Sekundärrohstoff zu gewinnen, hat die Wolfram Bergbau und Hütten AG ein Recyclingverfahren entwickelt, von dem Kunden von Sandvik Coromant aus der ganzen Welt profitieren. Unabhängig von Größe, Branche oder Standort können Hartmetallwerkzeuge aller Hersteller genutzt werden.
Sandvik Coromant stellt die Abholung der gebrauchten Hartmetallwerkzeuge bei den Kunden und ihre Lieferung zum Recyclingstandort in der Steiermark sicher. Nachdem dort die Zusammensetzung der Werkzeuge mittels einer Röntgenfluoreszenzanalyse mit einem Scansystem bestimmt wurde, werden die Werkzeuge zu Hartmetallpulver zerkleinert.
Dieses Pulver wird chemisch gereinigt, um Materialien wiederzugewinnen, die die gleichen Eigenschaften wie das ursprüngliche Wolfram aufweisen. Weitere Sekundärrohstoffe im Hartmetall werden ebenfalls recycelt – Kobalt wird beispielsweise zur Wiederverwertung an Dritte weitergegeben.
Längere Standzeiten
Unternehmen können davon profitieren, wenn sie Recycling in ihre Asset-Management-Strategie einbeziehen. Und Werkzeughersteller können einen weiteren Beitrag zur Umwelt- und Ressourcenschonung leisten, indem sie mittels der Werkzeugaufbereitung die Standzeiten von Werkzeugen erhöhen.
Für Fertigungsunternehmen, in deren Produktionsalltag beispielsweise das Bohren eine Schlüsselrolle spielt, ist die Langlebigkeit der Bohrer das wichtigste Kaufkriterium. Viele Einkäufer haben dabei vor allem die Kosten pro Bohrung im Auge, doch langlebige Werkzeuge lohnen sich auch aus Umweltgesichtspunkten.
Diese Überlegungen spielten auch bei der Entwicklung des neuen Vollhartmetallbohrer Corodrill 860 mit -GM-Geometrie eine wichtige Rolle. Dank seiner seiner fortschrittlichen Geometrie und seiner Hartmetallsorte ist das Werkzeug verschleißbeständiger mit entsprechend höherer Standzeit.
Darüber hinaus optimiert der Wiederaufbereitungsservice von Sandvik Coromant Standzeit und Leistung der Werkzeuge und sorgt dank der Wiederherstellung einer neuwertigen Geometrie für höchste Prozesssicherheit. Für eine optimale Lebensdauer sollten Werkzeuge mehrere Wiederaufbereitungen durchlaufen können.
Der Corodrill 860-GM punktet nicht nur mit einer marktführenden Leistung, sondern maximiert durch sein Design und die Möglichkeit der wiederholten Wiederaufbereitung auch die Werkzeuglebensdauer. Mit einer Empfehlung von drei Wiederaufbereitungen pro Werkzeug bietet der CoroDrill 860-GM effektiv vier Werkzeuge in einer einzigen Lösung. Nach Ende der Lebensdauer kann das Werkzeug in den Sandvik Coromant Recyclingkreislauf gegeben werden, wodurch sich die anfängliche Investition nochmals finanziell auszahlt.
Das Asset Management endet nicht mit dem Kauf neuer Anlagen oder Werkzeuge. Die Hersteller müssen den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte sowohl unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit als auch der Rentabilität betrachten. Neben Recyclingsystemen sollten Hersteller dabei auch die Langlebigkeit ihrer Werkzeuge berücksichtigen, die ebenfalls zur Nachhaltigkeit beitragen.
Sandvik Tooling Deutschland GmbH
www.sandvik.coromant.com