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Automatisiert Stirnen, Fasen und Zentrierbohren von Rundstählen

Automatisierte Anlage für die Endenbearbeitung
Stirnen, Fasen und Zentrierbohren von Rundstählen

Gabo Stahl handelt und bearbeitet Stahl im Kundenauftrag. Die Stahlexperten haben es dabei zu meist mit Kleinserien zu tun und benötigen dafür flexible und einfach zu bedienende Anlagen mit einer vielseitig einsetzbaren Werkzeuglösung. In Zusammenarbeit mit dem Maschinenhersteller Mössner und den Werkzeugexperten von Mapal entstand eine Anlage, die zahlreiche Bearbeitungen wie Stirnen, Fasen und Zentrierbohren automatisiert ausführt.

Für die Anlage, die heute bei Gabo Stahl steht, haben der Werkzeughersteller Mapal und der Sondermaschinenbauer Mössner rund acht Wochen intensiv zusammengearbeitet. Marc Wagner, zuständiger Technischer Berater bei Mapal, erinnert sich: „Das Werkzeug zum Stirnen, Fasen und Zentrierbohren unterschiedlicher Stahlsorten und Durchmesser war eine große Herausforderung.“ Vor allem die verschiedenen zu bearbeitenden Edelbaustähle und Vergütungsstähle, die meist auf Vorgabe der Kunden von Gabo Stahl hinsichtlich chemischer Zusammensetzung und mechanischer Werte spezifiziert sind, sorgten für Entwicklungsaufwand.

Der Kundenkreis von Gabo Stahl ist groß und die Anwendungen der Produkte sind vielfältig: Sie reichen von der Herstellung von Elektro- und Hydraulikteilen bis hin zu großen Bolzen, die in Windkraftanlagen zum Einsatz kommen. Zum Portfolio gehören gesägte Rundstähle mit einer Länge von neun Millimeter ebenso wie Rundstähle mit einer Länge von sechs Meter. Dabei ist Gabo Stahl nicht nur Stahlhändler, sondern auch Stahlbearbeiter. Um die Enden aller Rundstähle mit einem Durchmesser von 30 bis 100 mm und einer Länge von 300 bis 2000 mm zu bearbeiten, suchte das in Essingen bei Aalen ansässige Unternehmen nach einer geeigneten Anlage. Denn, so betont Gabo Stahl-Geschäftsführer Thorsten Maier: „Wir liefern unseren Kunden das Vormaterial gerne direkt einsatzbereit und übernehmen möglichst viele Vorarbeiten.“

Bei Gabo Stahl werden diese Produkte meist nicht in großen Serien gefertigt. Hauptsächlich Kleinserien bestimmen das Geschäft. „Genauso flexibel wie wir müssen auch unsere Anlagen arbeiten können“, beschreibt Maier. Die Schwierigkeit dabei: „Wir übernehmen für unsere Kunden zwar Zerspanungsaufgaben, bei uns arbeiten jedoch keine gelernten Zerspaner.“ Zu der Anforderung nach Flexibilität hinsichtlich der unterschiedlichen Dimensionen und auch Stahlsorten, kommt also die Forderung nach einer möglichst einfachen Bedienung.

Automatisierte Sondermaschinen

„Das ist ein typischer Fall für uns“, sagt Markus Fuchs, Einkaufsleiter bei Mössner. Der Maschinenhersteller ist ebenfalls im Großraum Aalen ansässig, hat seinen Hauptsitz in Eschach. Mössner ist Spezialist für automatisierte Sondermaschinen und braucht deshalb einen Werkzeughersteller, der sich auch mit Sonderlösungen auskennt. „Mapal ist unser bevorzugter Partner, wir arbeiten intensiv zusammen und erhalten, auch aufgrund der regionalen Nähe, schnelle und unkomplizierte Unterstützung“, so Fuchs. Und so wenden sich die Maschinenexperten von Mössner oft schon in der Konzeptphase eines Kundenprojekts an die Spezialisten von Mapal.

„Wir holen alle an einen Tisch, tüfteln, sind kreativ und finden gemeinsame Lösungen“, beschreibt Fuchs den Entwicklungsprozess. „Ist das passende Werkzeug gefunden und ausgelegt, konstruieren wir den Rest der Maschine drumherum.“ Schließlich stehe das Werkzeug im Zentrum der Anlage.

Fräswerkzeug mit Kurzklemmhaltern und Zentrierbohrer

Mit einem Fräswerkzeug mit Kurzklemmhaltern und Zentrierbohrer fand das Team die optimale Lösung. „Wir schaffen es mit derselben beschichteten Wendeschneidplatte, die vielen verschiedenen Werkstoffe und auch Werkstücke prozesssicher und verlässlich zu bearbeiten“, freut sich Alexander Schulze, Anwendungstechniker bei Mapal. Über die Kurzklemmhalter können unterschiedliche Durchmesser für die Fase am Werkstück schnell eingestellt werden. Dies erfordert kein spezielles Wissen, sondern ist nach kurzer Einweisung leicht umsetzbar.

Ins Werkzeug selbst werden über einfach zu bedienende Spannhülsen unterschiedliche Zentrierbohrer aus beschichtetem Vollhartmetall in verschiedenen Durchmessern eingespannt. Hier lag die Lösung in der speziellen Geometrie. „Wir haben ein Werkzeug entwickelt, das sowohl die Fas- und Planbearbeitung als auch die Zentrierbohrung passgenau umsetzt“, sagt Schulze. Und das nicht nur auf einer Seite des Rundstahls, sondern zeitgleich mit einem baugleichen Werkzeug auf der anderen Seite.

Gleichbleibend hohe Qualität und schnellere Bearbeitung

„Für uns ist die Anlage von Mössner ein großer Gewinn“, sagt Thorsten Maier. Denn vor dem Produktionsstart mit der neuen Maschine wurden all die Bearbeitungen manuell erledigt. So spart Gabo Stahl nicht nur massiv Zeit bei der Bearbeitung ein, sondern stellt mit der Anlage auch die gleichbleibend hohe Qualität der bearbeiteten Enden sicher. Und: „Die Anlage übernimmt zusätzlich das Sägen, Vermessen, Kennzeichnen, Entmagnetisieren und Verpacken der Werkstücke“, sagt Maier. Ein Rundum-Sorglospaket also, das Mössner und Mapal geliefert haben. Auch die Mitarbeiter, die täglich mit der Anlage arbeiten, zeigen sich von der einfachen Bedienung und der Möglichkeit, unkompliziert auf neue Bauteile umzustellen, begeistert.

Der reibungslose Verlauf dieses gemeinsamen Projekts bei Gabo Stahl kommt nicht von ungefähr. „Wir arbeiten nicht nur hier in Baden-Württemberg, sondern weltweit erfolgreich mit Mössner zusammen“, sagt Marc Wagner. Beispielsweise in Mexiko, wo viele Automobilhersteller und -zulieferer Werke betreiben und auf die kombinierten Lösungen der beiden Unternehmen setzen.

Mapal hat bereits ein eigenes Werkzeugprogramm für Mössner ausgelegt, das speziell auf die Maschinen des Herstellers angepasst ist. Und so stehen weitere gemeinsame Projekte auch fernab der Automotive-Industrie bereits in den Startlöchern.

Gabo Stahl GmbH
www.gabo-stahl.de

August Mössner GmbH + Co KG
www.moessner-kg.de

Mapal Dr. Kress KG
www.mapal.com

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