Das Einspannen des Werkstücks gehört zu den wichtigsten Aspekten der Präzisionsbearbeitung, denn sobald Vibrationen ins Spiel kommen, reichen selbst modernste Maschinen und leistungsfähigste Werkzeuge nicht aus, um beim Drehen und Fräsen höchste Genauigkeit zu gewährleisten. Entscheidend ist die sichere und positionsgenaue Einspannung des Werkstücks bei maximaler Steifigkeit.
SMW-Autoblok ist ein weltweit agierender Hersteller von Spannsystemen für Dreh- und Fräsmaschinen. Gegründet wurde das Unternehmen 1942 in Norditalien von Domenico Bronzino. Produziert wurden damals manuelle und automatische Spindeln. In den 1950er-Jahren stieg Autoblok von einer regionalen Werkstatt zu einem führenden Hersteller von Industriespindeln in Italien auf. Im darauffolgenden Jahrzehnt begann der Hersteller mit der Vermarktung seiner Produkte im Ausland. Im Zuge der Übernahme des deutschen Unternehmens SMW entstand 1993 die SMW-Autoblok-Gruppe. Heute verfügt das Unternehmen, welches nach wie vor, von der Familie Bronzino geleitet wird, über sechs Fertigungsstätten in Italien, ein Werk im baden-württembergischen Meckenbeuren sowie 18 Vertriebs- und Serviceniederlassungen weltweit.
„Anfangs waren wir fast ausschließlich für die Automobilindustrie tätig“, erzählt Pier Domenico Bronzino, Betriebsleiter von SMW-Autoblok. „Allerdings werden auch in allen anderen Branchen runde Bauteile durch Drehen hergestellt. Daher verfügt jede Drehmaschine über eine Drehspannvorrichtung – und genau da kommen wir ins Spiel.“ Die Möglichkeiten reichen von millimeterkleinen Lagern für die Verwendung in Elektromotoren bis hin zu den sehr großen Elementen, die in der Windkraft, in der Luft- und Raumfahrt oder in der Öl- und Gasindustrie zum Einsatz kommen.
Fokus auf passgenaue Lösungen
Im Laufe der Jahre hat sich der Spanntechnikspezialist von der Herstellung von Standardprodukten auf die Entwicklung kundenspezifischer Lösungen verlegt. „Mit der kundenspezifischen Anpassung von Spannsystemen bieten wir einen Mehrwert, der uns vom Wettbewerb abhebt“, betont Bronzino. „Bei uns bekommen Kunden nicht nur Qualitätsprodukte zum Marktwert, sondern eine maßgeschneiderte Beratung in Bezug auf den Einsatz von Werkzeugen, mit denen sie ihre Produktivität und Effizienz deutlich steigern können.“
Mit der zentralen Bereitstellung des technischen Knowhows, das über die Jahre gesammelt wurde, erfüllt die Unternehmensgruppe zugleich Anforderungen von Industrie 4.0. Jedes Projekt wird in eine Datenbank eingetragen, die gruppenweit genutzt wird. So können die Mitarbeiter prüfen, ob ein Werkzeug bereits in einem anderen Teil der Welt produziert wurde, und die verfügbaren Projektdaten nutzen. Dadurch soll die eigene Entwicklungszeit und Time-to-Market teilweise deutlich verkürzt werden können.
„Garant für den Bearbeitungserfolg“
Das Portfolio von SMW-Autoblok lässt sich in drei Segmente unterteilen: Standardprodukte, anwendungsspezifische Produkte und kundenspezifische Produkte. Die Werkzeuge vom Schweizer Hersteller Big Kaiser werden für alle drei Produkttypen eingesetzt. „Die Lösungen von Big Kaiser sind zuverlässig, präzise, steif und effizient und garantieren somit den Bearbeitungserfolg“, sagt Bronzino.
Der Maschinenpark von SMW-Autoblok umfasst mehr als 100 Fertigungsstätten, die alle mit dem Doppelkontakt-Spindelsystem Big-Plus ausgestattet sind. Das System bietet eine simultane Kegel- und Plananlage zwischen Maschinenspindel und Werkzeughalter – ein Patent von Big Daishowa, dem japanischen Mutterkonzern von Big Kaiser. Durch die Verbindung zwischen Maschine und Werkzeug soll das System besonders robust, zuverlässig und präzise sein.
Bronzino: „Seit 15 Jahren kaufen wir Werkzeugmaschinen, die mit dem Big-Plus-System ausgestattet sind – und das aus gutem Grund: Es garantiert uns, dass die erforderlichen Bearbeitungsvorgänge erfolgreich ablaufen. Dadurch können wir unseren Fokus darauflegen, unser Angebot ständig weiterzuentwickeln.“ Die Beziehung zwischen den beiden Unternehmen besteht seit 20 Jahren. Anfangs arbeitete man noch direkt mit Big Daishowa zusammen. Als Kaiser Teil der Big-Daishowa-Gruppe wurde, übernahmen die Schweizer die Betreuung. „Vor 20 Jahren verwendeten wir auch noch andere Marken, doch dann stiegen wir auf Big-Futter um, weil uns die Qualität, Präzision, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit überzeugt hat“, erklärt Bronzino.
Hohe Qualität und längere Standzeiten
Seit Anfang des Jahres kommen die Feinbohrwerkzeuge von Big Kaiser in den Fertigungsstätten von SMW-Autoblok im norditalienischen Susatal zum Einsatz. So wollte man auch beim Ausdrehen maximale Wiederholbarkeit und Konstanz sicherstellen, um bei Problemen mit dem Rundlauf eines Werkstücks eine hohe Leistung zu garantieren. Der für das Feinbohrwerkzeug verantwortliche Werksleiter von SMW-Autoblok verweist auf die zahlreichen Vorteile: „Durch die digitale Anzeige der Feinbohrköpfe können wir die Einstellungen ganz leicht und fehlerfrei korrigieren und die Toleranzen vollständig einhalten. Dank der großen Auswahl an Feinbohrköpfen brauchen wir oft nur ein Werkzeug für einen Bearbeitungszyklus – dadurch sparen wir viel Zeit. Außerdem bieten diese Feinbohrköpfe eine hervorragende Steifigkeit.“
Auch bei Bearbeitungszentren für die Oberflächenbearbeitung und das Fräsen verlässt sich SMW-Autoblok auf die Feinbohrköpfe und Werkzeughalter von Big Kaiser. Der Anstoß für die komplette Umstellung auf Big-Spindeln kam 2008, als man flexible Fertigungssysteme mit einem Bestand von mehr als 200 Werkzeugen einführte. Seitdem verfügen alle neuen Bearbeitungszentren über 240 bis 320 Werkzeuge.
Pier Domenico Bronzino ist von den Produkten von Big Kaiser überzeugt: „Man muss sie nur anfassen, um die hervorragende Qualität zu erkennen. Auch die hohe Genauigkeit bei der Bearbeitung ist offensichtlich. Schließlich heben sich die Produkte durch ein weiteres Merkmal von der Konkurrenz ab – die längeren Werkzeugstandzeiten.“
Big Kaiser Präzisionswerkzeuge AG
www.bigkaiser.com
SMW-Autoblok Spannsysteme GmbH
www.smw-autoblok.de
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