Das Projekt „AdaptCUT“ stellt eine wegweisende Fusion von Künstlicher Intelligenz (KI) und Zerspanungstechnik dar, die darauf abzielt, die Effizienz und Präzision in der Mikrozerspanung zu steigern. Die Zusammenarbeit von der Hochschule ARC, Chiron Suisse und Louis Bélet verfolgt den Zweck, mittels „AdaptCUT“ innovative Lösungen zu entwickeln, die die Bearbeitungstechniken verbessern und die Produktionseffizienz erhöhen.
Der Einsatz von KI setzt jedoch ein grundlegendes Verständnis des Konzepts voraus. Mit KI wird das Simulieren menschlicher Intelligenz mithilfe von Maschinen und Programmen bezeichnet. KI fungiert als Blackbox, die eine Fülle von Daten aufnimmt, um optimale Ergebnisse zu liefern. Im Kontext der Zerspanung bietet KI immense Vorteile, da sie komplexe Datenmengen verarbeitet, unerwartete Beziehungen erkennt und die Verarbeitungsgeschwindigkeit maximiert.
Der Ursprung des Projekts „AdaptCUT“ liegt in der Entwicklung der Micro5-Maschine an der Hochschule Arc. Diese innovative Maschine, konzipiert für die Bearbeitung kleiner Werkstücke, diente als Ausgangspunkt für das MiLL-Projekt (MicroLean Lab), das für die Vision einer autonomen Mikrofabrik steht. Louis Bélet war von Anfang an Partner dieses Projekts und beteiligte sich aktiv an der Entwicklung spezieller Werkzeuge für die Bearbeitungszelle.
Im Vordergrund des Projekts „AdaptCUT“ steht die Fähigkeit der Maschine, sich selbst zu optimieren. Dazu gibt es verschiedene Module. Das erste Modul, OptiCOM, ermöglicht eine grobe Bestimmung der Schnittparameter für bestimmte Werkzeug-Material-Paare. Ein weiteres Modul, AdaptCUT CC, bietet eine Webschnittstelle für die Benutzung der Micro5-Maschine zur Bearbeitung und Datengenerierung. Das Modul AdaptCUT GO richtet sich an Werkzeughersteller und nutzt KI, um neue Werkzeuge mit optimierten Geometrien zu entwickeln.
Die Integration von „AdaptCUT“ in andere Systeme wie ToolFinder und Skylight ermöglicht eine nahtlose Datenübertragung und optimiert den Werkzeugauswahlprozess. Dies schafft massgeschneiderte Lösungen für die Kunden und verbessert die Effizienz der Zerspanungstechniken. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass trotz des Potenzials der KI menschliche Aufsicht und Kontrolle unerlässlich sind, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse den Vorstellungen entsprechen und brauchbar sind.
Die Zukunft in der Zerspanungstechnik ist mit KI vielversprechend. Es eröffnen sich neue Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen und Produktivitätsverbesserungen. Dennoch braucht es eine sorgfältige und kritische Herangehensweise, um sicherzustellen, dass die Technologie verantwortungsvoll eingesetzt wird. „AdaptCUT“ repräsentiert einen wichtigen Schritt in diese Richtung und könnte den Weg für weitere Innovationen in der Zerspanungsbranche ebnen.
Louis Bélet S.A.
Der Autor
Sinan Akyol
Technischer Berater
Louis Bélet S.A.