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Interview: Giari Fiorucci c-Com

Interview: Giari Fiorucci, Geschäftsführer c-Com GmbH
„Das Nachschliffmanagement kommt extrem gut an“

Firmen im Artikel
Die c-Com GmbH, ein Software Start-up des Werkzeugherstellers Mapal, hat sich seit seiner Gründung 2017 beachtlich entwickelt: Für das Jahr 2019 rechnet Giari Fiorucci, Geschäftsführer der c-Com GmbH, bereits mit einem sechsstelligen Umsatz. Die mav sprach mit ihm auch darüber, welche Vorteile sich daraus ergeben, wenn eine Softwarefirma auf ein immenses Werkzeugknowhow zurückgreifen kann. Das Interview führte: Frederick Rindle

Wie viele Kunden hat die c-Com GmbH Stand heute?

Fiorucci: Wir betreuen mit unseren Mitarbeitern einen Kundenstamm im zweistelligen Bereich. Dabei sind alle unsere verfügbaren Module im Einsatz. Unsere Kunden setzen vor allem dann auf c-Com wenn Werkzeuge serialisiert werden müssen, um damit wirtschaftlich und möglichst effizient zu fertigen. Das ist unter anderem beim Nachschliffmanagement oder eben beim Toolmanagement in vollem Umfang der Fall.

Aus welchen Gründen haben sich die Kunden hauptsächlich für c-Com entschieden?

Fiorucci: Was unsere Kunden vor allem überzeugt, ist der kollaborative Einsatz von c-Com. Das heißt alle Beteiligten haben in Echtzeit Zugriff auf die für sie relevanten Daten und das immer in der aktuellen Version. Sehr wichtig ist für unsere Kunden auch unsere enge Zusammenarbeit mit SAP. Aber natürlich punkten unsere Lösungen auch damit, dass sie einfach zu implementieren und zu verwenden sind. Wir haben dafür unter anderem die Oberfläche unserer Software sehr nutzerfreundlich und selbsterklärend gestaltet.

Wie wird das Nachschliffmanagement angenommen?

Fiorucci: Mit dem Nachschliffmanagement haben wir tatsächlich einen Nerv getroffen. Es kommt bei den Kunden extrem gut an und erleichtert den bis dahin schwierig zu handhabenden Prozess enorm. Neu ist, dass wir unsere Lösung ausgeweitet haben und nun auch die Beschichter mit einbeziehen. Oft werden Werkzeuge nach der Wiederaufbereitung auch neu beschichtet. Diesen Prozessschritt bildet unser Nachschliffmanagement jetzt ebenfalls umfassend ab.

Für Unternehmen, die ohne hohe Kosten in die Digitalisierung einsteigen möchten, haben Sie das Modul c-Connect inklusive gleichnamiger Box entwickelt. Was kann das neue Modul?

Fiorucci: Der Einsatz von c-Connect zahlt sich gleich mehrfach aus. Das Modul ermöglicht zum einen die digitale Übertragung der Werkzeugmessdaten vom Einstellgerät zur Maschine inklusive der Registrierung der Bestandsbewegungen. Zum anderen kann mit der c-Connect Box dank verschiedener Sensoren unter anderem der Maschinenstatus überwacht werden.

Dafür wird an jeder Maschine eine c-Connect Box montiert und über einen USB/PS2-Anschluss mit ihr verbunden – schnell und einfach. Damit lassen sich Maschinenparks mit ganz unterschiedlichen Maschinen und Steuerungen schnell und unkompliziert vernetzen. Denn c-Connect ist mit allen gängigen Maschinensteuerungen kompatibel und damit ein günstiges Einstiegsmodell für die Digitalisierung im Bereich der Zerspanung. Und zwar mit Erweiterungspotenzial. Mit c-Connect werden keine Wege verschlossen, die Digitalisierung kann nach und nach ausgeweitet werden. So sind beispielsweise alle Vorteile, die die weiteren c-Com Module bieten, integrierbar.

Darüber hinaus können durch c-Connect beim Abrüsten der Maschine wichtige Informationen zu den Werkzeugen, wie erreichte Standzeit oder der Wechselgrund, in c-Com gespeichert werden. Das ermöglicht wertvolle Analysen und, daraus resultierend, Prozessoptimierungen.

In welchem Umfang kooperiert c-Com dabei mit Mindsphere von Siemens?

Fiorucci: c-Com war die erste Plattform, die mit Mindsphere von Siemens eine Cloud-to-Cloud-Verbindung angeboten hat. Kunden, die daran Interesse haben, bieten wir damit die Möglichkeit mit beiden Clouds zu arbeiten. Wobei unser Fokus ganz klar auf den Werkzeugen liegt. Mindsphere fokussiert eher auf Maschinen und Anlagen. Momentan sind wir zudem im Gespräch mit anderen Plattformanbietern. Erste Projekte und Zusammenarbeiten mit Maschinenherstellern sind erfolgreich angelaufen.

Bieten Sie auch Apps an?

Fiorucci: Bei c-Com geht es vorrangig nicht um Apps. Unsere Apps dienen als Unterstützung für unsere Plattform. Aktuell bieten wir drei mobile Apps an: Die App „Tool Manager“, die die Arbeit eines Toolmanagers erleichtert. „Tool Tag“ dient als digitale Werkzeugbegleitkarte. Die dritte App, „Tool Organizer“, ermöglicht ein einfaches, mobiles Toolmanagement, beispielsweise für Werkzeuge in großen Dimensionen und entsprechendem Gewicht, die nicht in gängigen Werkzeugausgabeschränken gelagert werden können.

Wie profitiert Mapal von der „neuen“ Softwarekompetenz in der Firmen-Gruppe? Hat sich der Umgang mit den Werkzeugdaten bei Mapal seit c-Com verändert?

Fiorucci: Einer der Ursachen, die zur Gründung von c-Com geführt haben, war, dass Mapal die Notwendigkeit erkannt hat, die eigenen Daten für die durchgängige Vernetzung und die Digitalisierung bestmöglich zu nutzen. So wird bei Mapal beispielsweise das Thema Digital Twin, also das digitale Pendant eines jeden Produkts, stark vorangetrieben. Und obwohl wir mit c-Com heute unabhängig sind, ist die Zusammenarbeit mit Mapal doch sehr eng. Ich würde sagen, dass davon beide Seiten enorm profitieren.

Wie sieht das konkret aus?

Fiorucci: Wir tauschen uns über Ideen aus, dabei gehen wertvolle Impulse in beide Richtungen. Wir greifen beispielsweise auf die umfangreichen Kenntnisse zu Werkzeugen, die Mapal unbestritten im Hinblick auf Projekte oder das Toolmanagement hat, zurück. Und können dadurch Lösungen entwickeln, die direkt auf die Bedürfnisse der Kunden aus der Werkzeugbranche zugeschnitten sind. Das ist einer der Punkte, die uns von anderen Softwareunternehmen klar unterscheidet. Unsere Produkte kommen bei Mapal zudem immer mehr zum Einsatz. Beispielsweise beim Toolmanagement 4.0, das Mapal heute auf der Basis von c-Com anbietet, oder für das Nachschliffhandling beim Kompetenzzentrum für Vollhartmetallwerkzeuge.

Was sind die nächsten Meilensteine der Firmenentwicklung?

Fiorucci: Wir stehen ja noch ganz am Anfang. Daher ist es wichtig, unsere Position am Markt zu stärken. Zudem liegt unser Hauptaugenmerk natürlich darauf, unsere Produkte weiter zu optimieren und neue Lösungen zu entwickeln. Um bestmögliche Angebote für unsere Kunden zu generieren, setzen wir zudem auf fruchtbare Partnerschaften in verschiedenen Bereichen und bauen auch hier unser Engagement weiter aus.

c-Com GmbH
www.c-com.net

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