Um eine sichere und genaue Fräsbearbeitung der Werkstücke sicherzustellen, muss die Spannkraft des gewählten Spannmittels beim Aufspannen und während der Bearbeitung stimmen. Auch für die Serienfertigung oder zur Automatisierung von Spannprozessen sind diese Daten ein relevanter Faktor.
Niemand ist dem Werkstück näher als der Schraubstock. Deshalb hat der Spannmittelspezialist Allmatic sein Portfolio bereits um eine Produktreihe zum Thema Spannkraftüberwachung erweitert. Drei neue Produkte sind mit Kraftüberwachung ausgestattet:
- der 5-Achs-Schraubstock TeleSense Connect,
- der Grippspanner TitanSense und
- die Kraftmessdose PocketSense.
Das gewährleistet nicht nur die Sicherheit der Aufspannung, es ermöglicht auch Schnittwerte auszureizen und so Laufzeiten zu optimieren. Die Kraft wird beim Rüsten direkt am Display angezeigt und für eine Überwachung unter Span zugleich via Bluetooth (low energy, kurz BLE) gesendet.
Die neue SenseConnect App ermöglicht es, die Spannkraft auf diversen Endgeräten sowie am Bedienpanel von Fräsmaschinen anzuzeigen und die Informationen dort weiterzuverarbeiten.
Prozesssichere Spannung garantiert
Ob das Werkstück sicher und mit richtigem Anzugsmoment gespannt ist, ist für den Maschinenbediener eine essenzielle Information. Wenn dies nicht der Fall ist, entsprechen die Teile oft nicht den Qualitätsbestimmungen. Mit der SenseConnect App können die Spannkräfte permanent überwacht und die letzten 24 Stunden analysiert werden. Maschinenbediener haben so über den gesamten Bearbeitungsprozess hinweg die Sicherheit, dass die Werkstücke mit der vorgegebenen Spannkraft prozesssicher gespannt sind und vermeiden Fehler in der Bearbeitung.
Funktionsweise der App
Die App wird lokal auf einem IPC von Siemens (Edge Box) installiert, die Oberfläche wird webbasiert geöffnet – lässt sich also auf allen Endgeräten mit Browserfunktion verwenden. Die Installation auf der Siemens Edge Box schafft eine Schnittstelle zur Fräsmaschine und ermöglicht künftig den Zugriff auf Maschinendaten. Mit dem von Allmatic bereitgestellten Industrieempfänger können bis zur acht Geräte der Sense-Linie gleichzeitig überwacht werden. Das ist besonders interessant, wenn mehrere Spannmittel (vielleicht sogar vorgespannt im Palettenregal) oder Spanntürme mit mehreren Spannstellen im Einsatz sind. Je nach Werkstück und Material kann der Anwender individuell eine Spannkraft definieren, die mindestens erforderlich und maximal erlaubt ist. Liegt der Wert beim Spannen dann außerhalb des Soll-Bereichs, erscheint eine Warnung. Die Übertragung der Daten erfolgt via Bluetooth mit einer Frequenz von 2,4 GHz (sprich 2x pro Sekunde).
Alle verfügbaren oder verbundenen Geräte werden auf einem Dashboard angezeigt und überwacht. Bei Klick auf ein Gerät öffnet sich eine Detailseite, in der der Spannkraftverlauf der letzten 24 Stunden geprüft und als CSV-Datei exportiert werden kann. Features wie die Vergabe von Suchworten und Umbenennen der Geräte vereinfacht die Organisation der Geräte (z.B. auf unterschiedlichen Maschinen oder Hallen). Optional ist auch eine Kalibrier-Funktion verfügbar. So haben Bediener die Möglichkeit im Rahmen einer Wartung oder bei Verwendung von Sonderbacken, den Schraubstock neu zu kalibrieren. Das ist alternativ auch als Service bei Allmatic bestellbar.
Ausblick: Kommunikation zwischen Maschine und App
Was wäre nun, wenn die Maschine überhaupt nur starten würde, wenn die Spannkraft innerhalb der Grenzwerte liegt? Oder das NC-Programm bei einem Spannkraft-Abfall während der Bearbeitung reagieren könnte? Allmatic arbeitet derzeit mit Siemens daran, eine Übertragung der Maschinendaten in die App bzw. Infos von der App an die Maschine umzusetzen. Das soll einerseits die Möglichkeit schaffen, die gespeicherten Spannkraft-Daten direkt mit dem NC-Programm abzugleichen. Mit welchen Werkzeugen bzw. Schnittwerten ist ein Abfall der Spannkraft zu sehen? An welchen Stellen könnte man mit mehr Vorschub arbeiten? Darüber hinaus darf es bei einer Spannkraft-Abweichung nicht bei einer Warnung bleiben. Eine ungewollte Fehlaufspannung könnte bei falscher Spannkraft durch das Blockieren des NC-Starts verhindert werden. Fallen Werte während der Bearbeitung außerhalb der definierten Toleranzgrenze, müssen Bediener irgendwann die Möglichkeit haben, vorab Konsequenzen zu bestimmen. Eine etwaige Drosselung der Vorschubgeschwindigkeit, eine vorzeitige Programmsatzbeendung oder gar eine Sicherheitsabschaltung wären denkbare Folgeaktionen.
Wer passende Anforderungen für die SenseConnect App mit Siemens-Steuerung hat, hat die Möglichkeit sich als Pilotkunde bei Allmatic zu melden und aktiv an der Ausarbeitung der Maschinenanbindung mitzuarbeiten.
Allmatic – Jakob Spannsysteme
www.allmatic.de