An der Grenze vom Salzburger Land zu Oberösterreich, in Rußbach am Pass Gschütt, hat die Firma RWT ihren Sitz. „Wir haben uns auf Teile für Motoren und Fahrzeuge spezialisiert“, fasst Mitinhaber Reinhard Thor das Geschäfts- und Erfolgsmodell von RWT sehr schnell zusammen. „Dabei können wir in abgestimmten Schleifprozessen mit Genauigkeiten im Zehntel-µ-Bereich fertigen. Unsere Kunden unterstützen wir schon bei der Konstruktion mit unserem spezifischen Know-how. So können wir gemeinsam von Anfang an die Fertigungsprozesse und damit auch die Werkstücke optimieren.“
Was so einfach klingt, ist in der Umsetzung mit viel Mut, Flexibilität und Einsatzbereitschaft seitens der Geschäftsführer und der Belegschaft verbunden. „Ein Lieferant im Motorsport muss schnell und unbürokratisch auf Änderungswünsche reagieren. Bestehende Konstruktionen bleiben praktisch nie unverändert, immer wieder werden Anpassungen vorgenommen, die natürlich entsprechende Änderungen an den NC-Programmen nach sich ziehen“, beschreibt Thor den Arbeitsalltag. Deshalb stehen bei RWT auch ausschließlich Facharbeiter an den Maschinen, Drehbearbeitungen werden komplett werkstattorientiert an der Steuerung programmiert.
Pioniergeist bei der Maschinenwahl
Wie viel Mut Thor besitzt, zeigt nicht nur das Engagement in der anspruchsvollen Motorsportsparte. Auch bei der Anschaffung einer neuen Drehmaschine scheut er keine Herausforderungen. „Wir setzen beim Fräsen und Drehen voll auf Heidenhain-Steuerungen. Das sollte auch bei unserer neuen Drehmaschine so sein. Da wir außerdem wussten, dass Emco gute Drehmaschinen baut, waren wir zuversichtlich, dass die neue Kombination Emcoturn E65 mit Heidenhain CNC Pilot 640 funktionieren wird. Warum sollten wir also nicht der erste Kunde sein, der solch eine Maschine in Betrieb nimmt?“, schmunzelt Thor.
Christian Höll, Facharbeiter und hauptsächlich als Einsteller an der Emco tätig, freut sich über den Pioniergeist seines Chefs: „Ich bin rundum zufrieden mit der neuen Maschine. Sie ist von Anfang an immer gelaufen. Wenn es Probleme gab, waren es nur Kleinigkeiten, nie etwas Essenzielles, das die Fertigung beeinträchtigt hätte.“
Bei der Behebung dieser kleinen Startschwierigkeiten haben Emco und Heidenhain tatkräftig und schnell geholfen. „Wir haben bei beiden Firmen immer Ansprechpartner mit einem offenen Ohr und – viel wichtiger noch – Lösungen für unsere Wünsche und Anliegen angetroffen“, bestätigt Thor. Das Magnetschild mit den Heidenhain-Helpline-Nummern fristet inzwischen jedenfalls nur noch ein kaum beachtetes Dasein an der Maschinenverkleidung.
Learning by Doing
Und wie steht es um die Bedienung? „Die intuitive Touch-Bedienung ist wirklich ein Traum“, schwärmt Höll, der keinerlei Probleme beim Umstieg von seiner älteren Heidenhain-Drehsteuerung auf die aktuelle CNC Pilot 640 hatte. „Die Programmierung geht wunderbar von der Hand, selbst alte Programme von Vorgängersteuerungen kann ich mit wenigen Anpassungen übernehmen und verwenden. Den Umgang mit der neuen Steuerung habe ich mir selbst angeeignet – Learning by Doing auf Basis meiner Vorkenntnisse mit Heidenhain-Steuerungen.“
Und noch ein Argument führt er – ganz der Pragmatiker in der Werkstatt – für die Touch-Steuerung ins Feld: „Erst war ich ja wegen Verschmutzungen skeptisch mit dem Touchscreen. Aber einmal pro Woche drüberwischen reicht völlig. Da muss man sich selbst hier in der Fertigung keine Gedanken machen.“
Zur Programmierung nutzt Höll vor allem Smart-Turn und Turn Plus: „Damit kann ich an der Steuerung sehr flexibel programmieren. Die übersichtlichen Programme erlauben mir außerdem jederzeit Änderungen und Anpassungen. So kann ich mein ganz persönliches Dreh-Knowhow in die Programme einbringen. Und wenn mein Wissen doch einmal an seine Grenzen kommt, dann liefert die interaktive Hilfe der CNC Pilot 640 immer die nötigen Hinweise.“
Genauigkeit schon bei Losgröße 1
Die Möglichkeiten der neuen Emco-Maschine nutzt RWT inzwischen in vollem Umfang. Dazu gehören klassische Drehbearbeitungen bis hin zum Fräsen, Bohren und Gewinden mit der Y-Achse. So bearbeiten die Motorsportzulieferer auf dieser Maschine vor allem Kleinstserien mit bis zu 30 Bauteilen aus dem Vollen. Das Material – häufig schwierig zu bearbeitende Werkstoffe bis hin zu Magnesiumlegierungen – kommt über einen Stangenlader für Durchmesser bis 60 mm. Die Ausgabe der fertigen Teile übernimmt ein Auswerfer mit Förderband. Entscheidend für RWT ist dabei die hohe Grundgenauigkeit der Maschine. „Viele Teile müssen trotz der hohen Genauigkeitsanforderungen nicht mehr nachbearbeitet werden“, freut sich Thor.
Dr. Johannes Heidenhain GmbH
www.heidenhain.de
Emco GmbH
www.emco.at
RWT Hornegger & Thor GmbH
https://r-w-t.com