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Rotatorisch oder linear – Klemm- und Bremssysteme müssen in unterschiedlichen Positionen auftretende Kräfte von Bearbeitungsmaschinen abfangen. Hema fertigt seit mehr als vier Jahrzehnten Komponenten für Werkzeug- und Produktionsmaschinen. Dazu gehören neben Schutzsystemen, wie beispielsweise Faltenbälge, Dachabdeckungen und Sicherheitsscheiben, auch Klemmen und Bremsen zum Fixieren von Achsen, Wellen oder Linearschienen. Das Unternehmen ist also bestens vertraut mit den Anforderungen von CNC-Bearbeitungszentren oder anderen Maschinen für die Werkstückbearbeitung.
Anforderung 1: Ausfallsicherheit
Was tun, wenn die Energiezufuhr ausbleibt? Die Ausfallsicherheit ist einer der zentralen Aspekte, wenn es um die Ausstattung von Fertigungsanlagen geht. Hema setzt auf pneumatische Klemm- und Bremssysteme. Sie sind alle in einer Fail-Safe-Version erhältlich, in der sie über eine Sicherheitsfunktion verfügen. Das bedeutet: Fällt die Druckluft aus, wird die Achse oder die Last dennoch sofort sicher fixiert. Möglich wird dies durch den Federspeicher, auf dem das Funktionsprinzip der pneumatischen Klemmsysteme beruht. Bleibt der Druck weg, wird das Klemmelement elastisch verformt und drückt auf das zu fixierende Objekt. Die Reaktionszeit ist dank der Pneumatik besonders kurz.
Anforderung 2: Hohe Klemm- und Haltekraft
Die Klemmsysteme von Hema werden standardmäßig für einen Betriebsdruck von 4 oder 6 bar gefertigt. Sie arbeiten mit Druckluft, die in fast jedem Industriebetrieb zur Verfügung steht. Damit weisen sie niedrigere System- und Betriebskosten auf als hydraulische Klemmungen, da Peripherie und Wartung für eine Hydraulikanlage entfallen. Das pneumatische Funktionsprinzip ermöglicht hohe Halte- und Klemmkräfte, die je nach System durch zusätzliche Druckluftbeaufschlagung mit der Booster-Funktion weiter erhöht werden können. Mit einem Schnellentlüftungsventil lassen sich sehr kurze Spannzeiten realisieren.
Anforderung 3: Passgenaue Kräfte für Rotation und Stangen …
Hema bietet drei pneumatische Klemmsysteme, die nach dem wirkungsvollen Prinzip des Federspeichers arbeiten. Die RotoClamp eignet sich für rotatorische Positionsklemmungen auf sich drehenden Führungen oder Antrieben. Sie wird in verschiedenen Werkzeugmaschinen eingesetzt. Die kompakten und leistungsstarken Klemmsysteme bewähren sich unter anderem für rotatorische Positionsklemmungen an Maschinenachsen, Schwenkköpfen oder Drehtischen, die direkt mit einem Torquemotor betrieben werden. Die Systeme sind in einer innen- und einer außenklemmenden Version in verschiedenen Größen lieferbar, kompatibel zu allen in der Industrie üblichen Wellengrößen. Sie lassen sich leicht und schnell montieren.
Speziell für die Klemmung von Stangenlasten und Pneumatikzylindern wurden die Klemmsysteme der Reihe PClamp entwickelt. Das modulare System zeichnet sich durch seine hohe Klemm- und Haltekraft aus und eignet sich für Durchmesser von 12 bis 40 mm. Zwischen Grund- und Deckenplatte kann es bis zu vier Klemmeinheiten aufnehmen.
… für axial angebrachte Lasten …
Auf Linearführungen sorgen die Systeme der Reihe LinClamp für ein sicheres Bremsen und Halten von Lasten in axialer Richtung. Das Klemmsystem ist in zwei Versionen erhältlich: als klassische Ausführung, die bei Druckluftbeaufschlagung öffnet und bei Wegfall der Druckluftbeaufschlagung klemmt, oder als aktive Version, die bei Druckluftbeaufschlagung klemmt. Für die Fail-Safe-Version stehen Bremsbacken aus widerstandsfähigen Sinterbelägen zur Verfügung, die für hohe Brems- und Klemmkräfte sorgen. Bremsbeläge aus Stahl eignen sich für die Anwendung auf bearbeiteten Flächen.
Die LinClamp gibt es darüber hinaus in verschiedenen Varianten: Durch ihre kompakte Bauweise können die Serien S, SK und SA sowohl bei hohen, als auch niedrigen Laufwagen unterschiedlicher Hersteller eingesetzt werden. Für die Klemmsysteme gibt es ein breites Produktprogramm an Standardausführungen, was eine hohe Kompatibilität mit marktüblichen Linearführungen gewährleistet. Anwender können die LinClamp auf vielfältige Art und Weise mit Befestigungsbohrungen versehen und daher nahezu universell einsetzen. Das Klemmsystem ist in vielen Baugrößen sowohl für niedrige als auch für hohe Laufwagen verfügbar und kann auf nahezu allen handelsüblichen Linearführungsschienen montiert werden.
… oder für einfache Sicherungen
Ist ein pneumatisches Klemmsystem überdimensioniert, kommt die manuell zu betätigende MClamp zum Einsatz. Das System benötigt keine Druckluft. Hema entwickelte es in erster Linie zur Sicherung von Maschinenteilen während eines Transports oder einer Umrüstung. Es ist für nahezu alle Schienen- und Führungswagentypen verfügbar und bietet Haltekräfte bis 1100 N. Bei der MClamp wird durch Betätigung eines Klemmhebels oder einer Inbusschraube das Gehäuse elastisch verformt. Dadurch wird das System gegen die Schiene gedrückt und somit geklemmt. Das manuelle Klemmsystem ermöglicht eine präzise Positionierung ohne Einfluss von Längs- oder Querkräften auf die Schiene.
Anforderung 4: Individuell anpassbar
Flansche und Bohrbilder von Klemmsystemen lassen sich auch an die individuelle Maschinenarchitektur anpassen. Entscheidend ist dabei, dass die Festigkeit und Funktion des Klemmsystems dadurch nicht beeinträchtigt werden. Hema bietet beispielsweise für RotoClamp Sonderbauformen an. Die kundenspezifischen Baugruppen orientieren sich meist am Bauraum der Kundenanwendung und werden angefragt, wenn die Standardbaugruppen sonst nicht ins Maschinenlayout passen würden. Die häufigste Anpassung bezieht sich auf das Anschraubbohrbild. Selbst neue Gehäuseformen lassen sich fertigen sowie kundenindividuelle Konturänderungen, also seitliche Abfräsungen oder Einfräsungen am Umfang, umsetzen. Auch eine Adaption des Luftanschlusses wurde schon vorgenommen und dieser radial anstatt axial von oben angebracht.
Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH
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