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Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Indoor-Automatisierungssystems Rotomation von PL Lehmann ist die modular aufgebaute transferBox mit einer Länge von 350 mm (mit Ventilbox +88 mm), einer Breite von 350 mm und einer Standardhöhe von 205 mm. Sie dient im Wesentlichen als Werkstückmagazin und ist dafür je nach Bedarf mit Schubladen, Paletten oder einem Stangeneinsatz ausstattbar. Als ergänzende Bestandteile stehen der partReverser, eine Wendevorrichtung für die Rückseitenbearbeitung, und vier Luftdüsen zum Abblasen der Werkstücke zur Verfügung.
Die transferBox lässt sich konventionell mit Nutensteinen und Spannleisten auf dem Maschinentisch fixieren. Mit dem integrierten Positioniersystem dauert das Ein- und Auswechseln nicht länger als zehn Minuten, und die Box ist in Referenzposition. Damit ist die Maschine schnell umgerüstet, zum Beispiel für eine automatisierte Nachtschicht. Diese zusätzliche Auslastung ist für Lohnfertiger hochinteressant und lässt eine neue und kostengünstige Kalkulation der Maschinenstundensätze zu.
Hohe Flexibilität und Effizienz
Besonders für Lohnfertiger und andere Zerspaner, die ihre Werkzeugmaschinen sehr flexibel einsetzen müssen, ist Rotomation ein ideales Add-on. Zur hohen Flexibilität trägt unter anderem der modulare Aufbau bei. So lässt sich die transferBox entweder mit zwei oder mehr ausfahrbaren Schubladen mit je einer Palette (220 x 235 mm) ausstatten oder mit einem Paletteneinsatz (260 x 245 mm), der von oben zugänglich ist, um zum Beispiel eine ganze Menge gestapelter Kleinteile entnehmen und wieder ablegen zu können.
Dritte Alternative ist ein Stangeneinsatz (260 x 240 mm) für die Teilefertigung ab Kurzstangen. Hierfür muss die Maschine neben der transferBox zumindest einen zusätzlichen Drehtisch enthalten, der die Stange – zum Beispiel zum Abstechen – um 90 ° schwenkt. Zur Stangenbearbeitung bietet PL Lehmann für seine CNC-Drehtische einen integrierten, vollautomatisierten Stangenvorschub an.
Werkzeugspindel übernimmt Roboterfunktionalität
Um die Rohlinge aus der Transferbox zu holen und die Fertigteile dort wieder abzulegen, benötigt Rotomation keinerlei zusätzliche Roboter oder Transfereinheiten. Die pfiffige Idee: Das System bedient sich dafür der Werkzeugspindel, die mit einem einwechselbaren, pneumatisch steuerbaren Greifer ausgestattet ist. Programmiert werden die Vorgänge über die Maschinen-CNC. Dafür ist lediglich eine ergänzende prozessBox erforderlich, die im Schaltschrank installiert wird und die Kommunikation zur CNC mittels M-Funktionen übernimmt. Weitere Komponenten sind nicht erforderlich, so dass sich Aufwand und Kosten sehr in Grenzen halten.
Ideal für einfache Standardmaschinen
Rotomation lässt sich auf drei-, vier- oder fünfachsigen vertikalen Bearbeitungszentren installieren, wobei die 4. bzw. 5. Achse jeweils mit aufgesetzten CNC-Drehtischen realisiert wird. Reine 5-Achs-BAZ sind dafür nicht geeignet.
Der Fokus des Automatisierungssystems liegt auf der Herstellung von Kleinserien und ungefähren Werkstückdimensionen bis zu einem Kubus von 60 mm oder auf Kurzstangen bis 300 mm Länge mit einem Durchmesser von 60 mm.
Mit Rotomation lassen sich unbeaufsichtigte Nacht- und Wochenendstunden maximal nutzen. Laut PL Lehmann können sich die rund 1700 Tagschichtstunden mit zusätzlichen 5300 mannarmen Stunden auf 7000 Stunden pro Jahr summieren, so dass sich die Investition in das Automatisierungssystem in kurzer Zeit amortisiert.
Peter Lehmann AG
www.lehmann-rotary-tables.com