Nockenwellen werden während der Produktion regelmäßig mit Wellenmessmaschinen auf ihre Fertigungsqualität überprüft. Die Referenznockenwelle von Mahr dient dazu, die Messgeräte selbst regelmäßig und schnell zu überprüfen und damit die Fertigungsqualität zu sichern sowie frühzeitig Ausschuss zu verhindern. Mahr hat die Referenznockenwelle zusammen mit dem namhaften Nockenwellenproduzenten Schleicher in München entwickelt, der sie auch fertigt. Jede davon kann optional durch ein DAkkS-Referenzlabor für Längenmesstechnik kalibriert werden.
Die Referenznockenwelle hat eine Länge von 39 cm und verfügt über alle weltweit gängigen Nockenformen, C-Referenzen und weitere Merkmale: konkave und konvexe Nocken, Schrägnocken, Doppelnocken, Dreifachpumpennocken sowie Exzenter, Lager mit der Qualität g6, Zweiflach, axiale und radiale Bohrungen, Passfedernut, Triggerrad und Passlager. Zur Überprüfung einer Nockenwellenmessmaschine spannt der Werker die Referenzwelle ein und lässt an der entsprechenden Nocke bzw. dem relevanten Merkmal das Messprogramm ablaufen. Die ermittelten Werte vergleicht er mit den Werten des Kalibrierscheins. Eingesetzt werden kann die Referenznockenwelle in Nockenwellenmessmaschinen aller Fabrikate.
Optional mitgeliefert wird die Referenznockenwelle bei der Wellenmessmaschine Marshaft Scope 600 plus 3D. Dieser Referenzmessplatz ermöglicht durch die Kombination von optischen und taktilen Sensoren eine 3D-Funktionalität. Dadurch kann eine Nockenwelle in einer Aufspannung komplett überprüft werden. Der Messplatz ist jetzt auch mit einem Schwingungsisolationssystem lieferbar und bietet so hochgenaue Formmessungen direkt in der Produktion – beispielsweise bei der Messung der Zylinderform (6 μm Toleranz) an Hauptlagern.
Zusätzlicher 2D-Taster
Das Messsystem verfügt über ein neues 2D-Tastsystem, ein motorisches Widerlager sowie eine Kalibrierung für die Linearachsen. Die Matrixkamera misst optisch in wenigen Sekunden Merkmale wie z. B. Durchmesser, Längen, Radien, Form, Lagemerkmale, Nockenwinkel oder den Nockenhub von konvexen Nockenformen. Der zusätzliche 2D-Taster erfasst Merkmale, die optisch nicht messbar sind: konkave Nockenform, Planläufe, Referenzelemente in axialer Richtung wie axiale Bohrungen oder klassische Passfedernuten. Zusätzlich ermittelt das Messsystem auch die Ventilgeschwindigkeit und -beschleunigung an Vor- und Nachnocken (auch sektorweise). Dabei sind das taktile und optische System in ein Koordinatensystem eingemessen.
Der Messplatz arbeitet mit der Softwareplattform Marwin und leistet in dieser Kombination die vollständige 3D-Funktionalität. Eingesetzt wird der Messplatz sowohl für die einzelnen Arbeitsfolgen wie auch für die anspruchsvolle Endkontrolle von fertigbearbeiteten Nockenwellen.
Mahr GmbH
www.mahr.de