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Mit robusten Messtastern läuft‘s rund

Präzise Drehbearbeitung von Leichtmetallfelgen
Mit robusten Messtastern läuft‘s rund

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Die Räder sind eines der wichtigsten Designelemente am Auto – und so greift, wer es verschönern oder individualisieren möchte, zu sportlichen Leichtmetallfelgen. Dabei fällt die Wahl oft auf die Produkte von BBS, die seit den goldenen, dreiteiligen Kreuzspeichenrädern der 1980er Jahre Kultstatus genießen. Für die Drehbearbeitung der Gussräder nutzt BBS in seinem Stammwerk in Schiltach hochpräzise Messtaster von Blum-Novotest.

Bei der mechanischen Bearbeitung der Gussräder stellt die exakte Bearbeitung der Felgenmitte bei BBS die wichtigste Herausforderung dar: „Hier wird zum einen die Zentrierbohrung in der Mitte der Felge auf einen Hundertstelmillimeter genau ausgedreht. Zum anderen wird die Nut, in die später der Felgendeckel eingesetzt wird, eingebracht, wobei höchste Präzision gefordert ist, damit der Deckel korrekt eingepasst werden kann“, erklärt Oliver Kalmbach aus der Betriebsmittelbeschaffung. „Die Lagetoleranz der Felgenmitte am Rohling ist größer als die Toleranz, die wir bei der Deckelnut zur Verfügung haben, so dass wir jede Felge vor der Bearbeitung neu vermessen müssen. Deshalb nutzen wir schon immer Messtaster in den Drehmaschinen.“

Die Funk-Messtaster sitzen mit den Drehwerkzeugen auf dem Revolver und werden vor der Messung an die Bearbeitungsposition geschwenkt. Dann kann die Maschine mit dem Messtaster die notwendigen Messungen durchführen und den Nullpunkt im NC-Programm so anpassen, dass die Zentrierbohrung und die Deckelnut maßhaltig bearbeitet werden können.

Bei BBS werden sehr hohe Schnittparameter gefahren, 3 mm Schnitttiefe und 1000 bis 2500 Umdrehungen pro Minute sind keine Seltenheit. Dabei sind die Messtaster dem vollen Strom des Kühlschmierstoffs und einem wahren Beschuss von Spänen ausgesetzt. Zudem treten beim Drehen starke Vibrationen auf, beispielsweise wenn der Drehstahl noch nicht komplett ins Material eingetaucht ist oder auch bei kleinen Lunkern im Aluminium. Diese Vibrationen übertragen sich über den Revolver, auf denen die Bearbeitungswerkzeuge und der Messtaster befestigt sind, auf den Taster, wo sie im schlimmsten Fall eine Fehlmessung auslösen.

Kleiner Taster, hohe Messkraft

Aufgrund der außergewöhnlich hohen Anforderungen bei BBS und der Vibrationen, die stärker als in anderen Anwendungen in Drehmaschinen sind, spielte der kleinere Blum-Taster TC62 durch seine geringere Masse seine Vorteile voll aus. Ausgewählt wurde dessen T-Variante, bei der im Vergleich zur Standardausführung für Fräsmaschinen die Messkraft höher ist, um Fehlauslenkungen aufgrund der extremen Revolverbewegungen zu verhindern.

Durch die erhöhte Messkraft kann außerdem das zähe Öl, welches in Drehmaschinen als Kühlschmierstoff verwendet wird, bei der Antastung zuverlässig verdrängt werden. Und schließlich ist der Messtaster nach Geräteschutzklasse IP68 geschützt, wodurch eindringende Feuchtigkeit oder Späne kein Thema sind. Erstmals zum Einsatz kam zudem ein neuentwickelter Schwingungsdämpfer zwischen Werkzeugaufnahme und Messtaster. Dieser schützt die Messelektronik vor den größten Vibrationsspitzen.

Ein wesentlicher Vorteil des Tasters TC62 T ist die spezielle Messwerktechnologie: Die Generierung des Schaltsignals erfolgt nicht über einen mechanischen Kontakt, sondern optoelektronisch über die Abschattung einer Miniaturlichtschranke im Inneren des Messtasters. Dadurch arbeitet er absolut verschleißfrei, garantiert höchste Zuverlässigkeit auch unter widrigsten Arbeitsbedingungen und wird im Gegensatz zu einer mechanischen Lösung von den starken Vibrationen in der Drehmaschine nicht beeinflusst.

Darüber hinaus zeichnet sich der funkübertragende Messtaster durch eine äußerst schnelle und robuste Datenübertragung aus: Er sendet die erfassten Daten mittels BRC-Funktechnologie zum Empfänger. Der Vorteil dieser Technik liegt darin, dass jedes einzelne Bit eines Funksignals über die gesamte Breite des verwendeten Frequenzbandes läuft, was die Übertragung besonders unempfindlich gegen Störeinflüsse macht.

BBS hat mittlerweile komplett auf Messtaster von Blum umgestellt und stattet auch neue Maschinen nur noch mit diesen Tastern aus. Der neuentwickelte Schwingungsdämpfer funktioniert in Kombination mit den robusten Messtastern bereits seit über eineinhalb Jahren reibungslos. „Mit den Blum-Messtastern haben wir eine Technologie gefunden, die extrem zuverlässig funktioniert“, zeigt sich Oliver Kalmbach sehr zufrieden. Zudem verkürzten die Messtaster die Messzeit um 70 Prozent, weil die Messpunkte mit 2000 mm/min
angefahren werden können, während die früher eingesetzten Taster maximal 300 mm/min erlaubten. „Die gute Zusammenarbeit mit Blum-Novotest hat uns sehr viel gebracht: Einen verlässlichen Partner sowie Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit im Bearbeitungsprozess.“

Blum-Novotest GmbH
www.blum-novotest.com

BBS GmbH
www.bbs.com


Stark im Motorsport

1970 von Heinrich Baumgartner und Klaus Brand am Standort Schiltach gegründet, fertigte BBS zunächst Karosserieteile aus Kunststoff – bis 1972 ein dreiteiliges Motorsport-Rad konstruiert wurde. Von da an war das Unternehmen im Motorsport stark vertreten. Neben dem ganzjährigen Produktprogramm im Aftermarket, ist die Erstausrüstung führender Automobilhersteller ein Kernsegment des Unternehmens, das auf die hohen Qualitätsstandards und die langjährige Expertise von BBS zurückzuführen ist. Produziert wird ausschließlich in Deutschland. Zu den Kunden zählen unter anderem Audi, Porsche und AMG, aber auch Mazda und Hyundai. Über 500 Mitarbeiter sind an den beiden Standorten in Schiltach und Herbolzheim beschäftigt.

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