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Eigentlich ist das 1935 gegründete japanische Familienunternehmen Matsuura bekannt für seine CNC-Bearbeitungszentren und Fertigungszellen. Innerhalb des Produkt-Portfolios versteckt sich jedoch in einer Nische eine wahre Perle: Die Lumex Avance-25 ist eine Maschine zur hybriden additiven Fertigung, die selektives Laserschmelzen/Pulverbettfusion und Hochge-schwindigkeitsfräsen miteinander verbindet.
Heute produzieren die Japaner die hochpräzise Lumex-Maschine bereits in der fünften Generation. „Wir fräsen im Prozess, d. h. wir bauen mit selektivem Laserschmelzen (SLM) ein Bauteil auf. Aus Metallpulver wird eine Schicht von 50 μm erzeugt, die von einem Laser geschmolzen wird“, erläutert Holger Herrmann, der Leiter Anwendungstechnik der in Wiesbaden ansässigen Matsuura Europe GmbH. „Mit diesem sich zehnmal wiederholenden Vorgang wird ein Bauteil Schritt für Schritt aufgebaut. Nach den zehn Schichten, die einem halben Millimeter entsprechen, wird die Außenkontur gefräst.“
Auftragen und Fräsen im Wechsel
Dieser Ablauf wiederholt sich immer wieder und ermöglicht, mit der Lumex komplexe Werkzeugformeneinsätze sehr unkompliziert auf einer Maschine zu fertigen. Den Kunden, die zu mehr als 95 % aus dem Werkzeug- und Formenbau kommen, offeriert die Maschine einen beträchtlichen Mehrwert bei den Werkzeugformen – zumal für diese auch feine, schwer konventionell zu fertigende tiefe Schlitze und konturnahe Kühlkanäle kein Problem darstellen. Holger Herrmann bringt es auf den Punkt: „Wir bieten alle Vorteile der additiven Technologien mit kaum Nacharbeit – das Bauteil kommt nahezu fertig heraus.“
Im Rahmen des Vertriebs der Lumex unterstützt die Anwendungstechnik den Verkauf auf der technischen Seite. Schließlich wollen die Interessenten kostspieliger Investitionsgüter während des Anschaffungsprozesses sehen, was eine Maschine zu leisten vermag. Daher erhalten die potenziellen Kunden hybrid gefertigte Bauteile von den Wiesbadener Experten.
Bevor die Musterteile die Niederlassung von Matsuura verlassen, müssen sie noch auf ihre Maßhaltigkeit hin geprüft werden. Für diese Aufgabe steht Holger Herrmann und seinem vierköpfigen Team bereits seit 2002 die Kombination aus der Koordinatenmessmaschine Zeiss Vista sowie der Mess- und Auswertesoftware U-Soft von Schneider Messtechnik zur Verfügung.
Messtechnik-Tandem sichert Maßhaltigkeit
Darüber hinaus kommt das Tandem aus Vista und U-Soft auch bei der Prüfung der Maßhaltigkeit aller Maschinenbauteile zum Einsatz, die auf den Fräsbearbeitungszentren im Hause Matsuura im Zuge von Testcuts oder Abnahmeteilen gefertigt werden. Auch hier überzeugen sie u. a. bei der Vermessung von Freiformflächen sowie Verzügen und bieten den Wiesbadenern obendrein die Möglichkeit, ihren Kunden ein Protokoll der Messungen bereitzustellen.
Schneider Messtechnik beeindruckte die Experten von Matsuura jedoch auch durch den Anfang 2021 durchgeführten Retrofit der zu diesem Zeitpunkt fast schon 20 Jahre alten Zeiss Vista. In diesem Zuge wurden einzelne Komponenten maschinenkompatibel ausgetauscht, erweitert oder verändert. Die Maschine selbst blieb an sich dieselbe, ist aber technisch doch „wie neu“.
Der Retrofit an der Zeiss Vista wurde nötig, weil der Messrechner der Koordinatenmessmaschine nicht mehr funktionierte und kein Ersatzteil verfügbar war. Das Angebot, die Vista gegen eine neue Messmaschine von Zeiss auszutauschen, war für die Wiesbadener keine Option. Schneider Messtechnik verfügt hingegen über vielfältige Erfahrung mit dem Retrofit von Messmaschinen anderer Hersteller, auf denen U-Soft läuft.
Erfolgreicher Retrofit
Bei Matsuura ist man mit dem durchgeführten Retrofit ebenso hochzufrieden wie mit der Zusammenarbeit mit Schneider Messtechnik im Ganzen, inklusive Schulung und Support. Auch bei Fragen wird den Hessen stets kompetent und schnell weitergeholfen. „Wir bieten mit der Lumex eine innovative Maschine mit einer Frässpindel an, die den Laserschmelzprozess mit dem HSC-Fräsen vereint. Mit Blick darauf betrachten wir eine kompetente und einfach zu bedienende Messtechnik als unerlässlich“, unterstreicht Holger Herrmann. „So war für uns die Funktion ‚gegen das CAD-Modell messen‘ zwingend erforderlich, da es oft die Qualitätsbeurteilung erschwerende Freiformflächen an den Werkzeugformen gibt. Darüber hinaus überzeugt uns die aktuelle U-Soft-Version, weil mit ihr selbst ohne großes Hintergrundwissen problemlos gemessen werden kann.“
Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH
www.dr-schneider.de
AMB Halle 7 Stand A12
Matsuura Europe GmbH
www.matsuura.de
AMB Halle 10 Stand A11
Bewährte Messsoftware
U-Soft ist eine bewährte und bekannte Größe im Bereich der taktilen Koordinatenmessmaschinen. Die Mess- und Auswertesoftware kommt nicht nur in der Schneider eigenen TMM-Serie zum Einsatz, sondern auch schon seit Jahrzehnten auf Koordinatenmessmaschinen von Zeiss und dockt dort an, wo deren hauseigene Software ihre Grenzen hat. Ein Upgrade ist zudem problemlos auf Koordinatenmessmaschinen von Wenzel und Mitutoyo möglich.
U-Soft erlaubt das uneingeschränkte, durchgängige Messen von Geometrieelementen, Freiformflächen, Kurven und Verknüpfungen. Zudem kann alles unter einer Oberfläche gemessen werden – einfach, werkstattgerecht und unter High-End-Anforderungen. Dank der zugrundeliegenden Programmphilosophie und der modularen Struktur von U-Soft können Prüflinge in ihrer ganzen Komplexität durchgängig gemessen und genau dokumentiert werden – ohne Einschränkungen und unabhängig von ihrer Kontur, Form und Oberfläche.