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Teleservice via Cloud

Schleifmaschinenhersteller bietet hochsichere Fernwartungslösung
Teleservice via Cloud

Industrie 4.0 verspricht der Fertigungsbranche einen Produktivitätsschub und ganz neue Wertschöpfungsmodelle. Ein Knackpunkt dabei ist der Datenaustausch über die Cloud – und die damit verbundenen Sicherheitsfragen. Mit dem Kel-Remote hat der Schweizer Schleifmaschinenhersteller Kellenberger jetzt ein wegweisendes Service-Paket geschnürt, das die Anlagenverfügbarkeit deutlich steigert und zugleich hohe Sicherheitsstandards gewährleistet.

Das Zauberwort der letzten Monate heißt Industrie 4.0. Weltweit operierende Konzerne sind bereits dabei, ihre Produktionsanlagen im Sinne der Smart factory umzubauen. Fragt man allerdings in kleineren und mittelständischen Firmen nach, so erhält man in aller Regel die Antwort: „Wir schauen uns das alles erst einmal an.” Im hart umkämpften Maschinenbausektor, in dem deutsche und auch schweizerische Unternehmen eine herausragende Stellung einnehmen, ist die Euphorie noch nicht angekommen. Es ist allen bewusst, dass die Fabrik der Zukunft ein großes Innovationspotenzial besitzt – dennoch wird gerade wegen der elektronischen Vernetzung der Fertigungsprozesse von vielen vor allem die Frage nach der Absicherung gegen Zugriffe von außen gestellt.

Funktionierende und praktikable Sicherheitslösungen z. B. für Online-Monitoring und Onlinediagnose bei Maschinenstörungen sind also gefragt. Kellenberger beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage der Netzwerksicherheit in der Maschinenüberwachung und Ferndiagnose. Ausgehend von den Bedürfnissen der Kunden – namentlich Konzerne und Firmen mit Spezial-Knowhow – nach einem sicheren Kommunikationsweg zum Maschinenhersteller zur Sicherung einer funktionierenden Produktion, entwickelten die Software-Spezialisten bei Kellenberger die Monitoring-Software Kel-Remote.
Cloud-Lösung erlaubt weltweiten Zugriff
Der Einsatz von Kel-Remote erfolgt über die Big-Linx Cloud, eine Entwicklung der Firma Ads-Tec. Die Stuttgarter haben sich auf das Gebiet der hochsicheren Cloudtechnologie kapriziert. Die skalierbare cloudbasierte Plattform bietet ein hochverfügbares und sicheres Werkzeug für den weltweiten Zugriff auf Installationen, Anlagen und Maschinen. Innerhalb der Cloud ist die sichere Datenübertragung über das Internet bei gleichzeitiger Abschottung der Kundeninstanzen gewährleistet. „Die entscheidenden Vorteile der Cloud-Lösung sind Skalierbarkeit, weltweite Einsetzbarkeit und hohe Verfügbarkeit“, erläutert Urs Stäheli, Teamleiter Entwicklung, Bedienung HMI bei Kellenberger.
Das in die Schleifmaschine eingebaute Kel-Remote Modul mit Software wird im Falle einer Maschinenstörung vom Kunden über die Steuerung einfach per Knopfdruck aktiviert. Dabei gibt es keine Fehlerquellen – der Bediener muss auf das System nicht geschult werden. Über einen IRF2210 Router mit integrierter Firewall geht die Fehlermeldung über die Big-Linx Cloud direkt zum Kellenberger Diagnostik-Service. Einzigartig ist der Einsatz einer speziell für Kellenberger entwickelten SmartCard mit Crypto-Technik, die sowohl auf Kundenseite als auch auf Seite des Maschinenherstellers für Sicherheit gegen Fremdzugriff sorgt. Die Datenverbindung findet ausschließlich über einen VPN Tunnel statt. „Den Kunden ist dabei besonders wichtig, dass eine verschlüsselte, Hardware-zertifizierte VPN-Kommunikation stattfindet“, so Stäheli. Diese ist über die Smart Card abgesichert, welche an beiden Endpunkten (Kundendienst in St. Gallen und Maschine) verwendet werden muss. „Der Kunde muss sich so nicht um irgendwelche Passwörter kümmern.“
Start ausschließlich durch den Kunden
Die von Kellenberger eingesetzte Open VPN Technologie ist durchgängig sicher und schnell und trotzdem leicht zu bedienen. „Kel-Remote wird direkt aus der Steuerung heraus und ausschließlich durch den Kunden gestartet“, so Stäheli. Mit der Teleservicemeldung des Anwenders erhält der Kellenberger Serviceexperte direkt auf seinem Bildschirm alle aktuellen und Service-relevanten Maschinendaten. Diese werden vom Kunden vorab genau definiert, es ist also kein Zugriff auf andere Firmendaten möglich.
Zur Behebung der Störung kann der Serviceexperte dann über die Maschinensteuerung direkt eine Ferndiagnose durchführen, die nötigen Ersatzteile identifizieren und online deren Verfügbarkeit klären. Ein Technikereinsatz und erforderliche Teilelieferungen werden dann bei Bedarf direkt vereinbart. Die Verfügbarkeit der Maschine kann damit effektiv sichergestellt werden.
Mit Kel-Remote sind in Zukunft auch präventive Maßnahmen möglich. Ein Condition Monitoring, also eine vorausschauende Wartung, kann z. B. erkennen, ob Wegmesssysteme verschmutzt sind oder welche Maschinenteile in Kürze ausgetauscht werden müssen. Der planbare Austausch von Maschinenteilen minimiert die Stillstandszeiten einer Maschine und verhindert Störfälle.
Um Kel-Remote nutzen zu können, benötigt man neben der Hardware (IRF2210) und Software Kel-MMI mit Option Kel-Remote einen Fernwartungsvertrag, der jährlich erneuert werden muss. Kel-Remote ist in Verbindung mit definierten Maschinensteuerungen von Heidenhain, Fanuc, Siemens oder Bosch Rexroth in einigen Maschinenbaureihen wie der neuen Varia, der Kel-Varia und der Kel-Vera bereits standardmäßig verfügbar. Bei allen anderen Baureihen kann die Lösung auf Wunsch bestellt beziehungsweise nachgerüstet werden. „25 bis 30 Prozent der Maschinen werden inzwischen mit diesem Software-Modul bestellt“, berichtet Stäheli. Was die sichere Serviceanbindung über die Cloud betrifft, sieht er sein Unternehmen im Schleifmaschinenumfeld als Vorreiter. Entsprechend treiben die Schweizer die Technik weiter voran. „Zukünftig wollen wir jede Maschine mit Kel-Remote ausrüsten.“
L. Kellenberger & Co. AG www.kellenberger.com
Ads-Tec GmbH www.ads-tec.com

Die CLOUD-LÖSUNG

bietet entscheidende Vorteile: Skalierbarkeit, weltweite Einsetzbarkeit und hohe Verfügbarkeit.“

Urs Stäheli, Teamleiter Entwicklung, Bedienung HMI bei Kellenberger
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