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Nachhaltig aufbereitet

Medizintechnikhersteller setzt Maßstäbe beim Recycling von Prozesswasser und Spänen
Nachhaltig aufbereitet

Chirurgische Instrumente von Aesculap sind im OP-Saal eine feste Größe. Entsprechend hoch sind die Qualitätsmaßstäbe, die in der Tuttlinger Fertigung angelegt werden. Dies betrifft auch die Nachhaltigkeit beim Recycling von Prozesswasser und Spänen. Eine neue Aufbereitungsstation von Leiblein sorgt dafür, dass mit umweltschonenden Verfahren ein Maximum an Effizienz erzielt wird.

Die Aesculap AG in Tuttlingen, eine Sparte der B. Braun Melsungen AG, steht als Medizintechnik-Unternehmen für Kompetenz im Operationssaal und bedient die gesamte Bandbreite chirurgischer Disziplinen von chirurgischen Instrumenten bis hin zur minimalinvasiven Chirurgie. Im Zuge des Anspruchs und der Qualität, die das traditionsreiche Unternehmen seit fast 150 Jahren vertritt, kommen auch der Bewahrung der Umwelt, den nachhaltigen und ressourcenschonenden Produktionsprozessen sowie den Grundsätzen für ein qualifiziertes Recycling bei Hilfs- und Betriebsstoffen eine besondere Bedeutung zu.

Auf dieser Basis wurde 2013 eine Recycling- und Entsorgungsstation für Prozesswasser- und Abwasseraufbereitung in Betrieb genommen, die zudem die in der Metallverarbeitung anfallenden Späne edler Metalle bis hin zu Titan einer Wiederverwertung zuführt. Leiblein, Hardheim, ist mit der Konzeption und Realisierung dieser modernen Abfall-Station eine Anlage gelungen, die mit umweltschonenden Verfahren ein Maximum an Effizienz erzielt.
Was bereits in den ersten Planungen seit 2009 in die Überlegungen einfloss, war der Einbezug des gesamten Produktionswassers einschließlich der Emulsionen, eingesetzt bei der spanabhebenden Fertigung, bei Schleifprozessen sowie die Volumenreduzierung der anfallenden Späne.
Zweistöckiger Aufbau
Die Anlage, zweistöckig aufgebaut, umfasst im Kellergeschoss sechs Silotanks, die als Lagerstätten für die verschiedenen Flüssigkeiten dienen. Während sich in der oberen Etage die Späneaufbereitung, der Spänekübelwaschplatz und eine weitere Altöl- und Emulsions-Annahmestelle befinden, wird in einem Verdampfer Emulsion in Destillat und Konzentrat aufgesplittet. Zusätzlich wird in der unteren Etage Altöl und das Destillat (reines Wasser) sowie Emulsion gelagert und auch „frische“ Emulsion mit dem recycelten Destillat angesetzt.
Hiermit wird 90 bis 95 Prozent Destillat zurückgewonnen, entsorgt werden müssen nur 5 Prozent, was den hohen Ausschöpfungsgrad der Anlage zeigt. Überschüssiges, reines Destillat kann problemlos der Kanalisation zugeführt werden.
Die in Reihe aufgebauten Lagertanks fassen mit ihrem Volumen von 7,5 Kubikmetern sowohl alte Emulsionen, Destillate, Feststoffe als auch Konzentrate, die über Dienstleister entsorgt werden. Weiterhin lagert dort Altöl aus der Fertigung und Medien, mit denen die Galvanik ihre Prozesse steuert.
Über diese Tanks verrichten vier Shredderanlagen ihren Dienst, die den Späneabfall der Betriebsstätten – zugeliefert über Spänebehälter – in Granulate von ca. 10 x 10 Millimetern zerlegen. Mit dieser Volumenreduzierung um bis das 15-Fache und zusätzlichem Trocknen der Späne ließ sich der Ertrag signifikant steigern. Alle Shredder sind auf geringen Bediener- und Wartungsaufwand ausgelegt und können gleichzeitig arbeiten. So kann Zeit eingespart und die Produktivität hochgehalten werden. Dies ist auch wichtig für die Betrachtung der gesamten Anlage, kann diese doch bei Störung oder Ausfall von Modulen ihren Recycling- und Entsorgungsprozess ohne Stillstand weiter betreiben.
Sortenreinheit zählt
Beim Shredderprozess wird auf Sortenreinheit Wert gelegt – bis hin zu einer speziellen Titan- und Chrom-Station, die die gewonnenen Edelmetalle über einen Förderarm einer Big-Bag-Wiegestation zuführen. Die anderen Shredder werden mit schwenkbaren Füllrohren betrieben, um die Auffangcontainer optimal zu befüllen. Auch an die Reinigung der Spänekübel hat man gedacht: In einer Waschanlage werden diese von Rückständen befreit, anschließend sauber gespült und dem Produktionsprozess wieder zugeführt.
Die Lagertanks werden sowohl über die Recycling-Station befüllt als auch aus Containern mit 1 Kubikmeter Fassungsvermögen aus der Fertigung beliefert und vollautomatisch abgepumpt. Weiterhin sind drei Betriebsstätten über ein Rohrleitungssystem direkt angebunden, was Absaugwagen oder Zwischenlagerung entbehrlich machen. Mittels Einsatz der Leiblein Schrägfilter werden die Medien vorab filtriert, die Partikel über Schlammbehälter separat entsorgt. Ein zusätzlich integrierter Leiblein Koaleszenzabscheider trennt das freischwimmende Öl ab, um das verbleibende Medium zum Spülen der Späneloren verwenden zu können.
Die Anlage spart nicht zuletzt auch CO2-Emissionen ein, da der Lkw-Transport deutlich reduziert wurde. Dank des modularen Aufbaus kann die Recycling- und Entsorgungsstation bei Aesculap jederzeit erweitert werden. Anpassungen und Änderungswünsche lassen sich so unkompliziert verwirklichen.
Leiblein GmbH www.leiblein.de
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