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Erfolgreich mit integrierter CAD/CAM-Software

Werkzeugbau profiliert sich mit Tiefziehen im Folgeverbund
Erfolgreich mit integrierter CAD/CAM-Software

Seit bald fünf Jahrzehnten zählt Koch Werkzeugbau zu den gefragten Lösungsanbietern für anspruchsvolle Stanz- und Umformtechnik. Zu den Spezialitäten zählt das Tiefziehen im Folgeverbund, was den Wuppertalern einen hohen Bekanntheitsgrad eingebracht hat. Im Zuge der Expansion wurde ein neuer Standort bezogen sowie der CAD- und CAM-Bereich erneuert und komplett auf die integrierte 3D-Werkzeugbaulösung Visi umgestellt.

Neben Folgeverbundwerkzeugen für Tiefziehteile erstreckt sich das Spektrum von Koch Werkzeugbau von der millimetergroßen Präzisionshülse bis hin zum mehrere Zentimeter langen Tiefziehteil bis fünf Millimeter Dicke für den Struktur- und Karosseriebereich für Kunden aus der Autozulieferindustrie, dem wichtigsten Umsatzbringer bei Koch. Zu den weiteren Aktivitäten zählt die Herstellung von Folgeverbundwerkzeugen mit Stationen wie Gewindeformen, Silberkontaktnieten oder zur Montage. „Das Tiefziehen im Folgeverbund ist ein Knowhow, über das nicht sehr viele Werkzeugbauer verfügen und für das wir, auch im Ausland, sehr bekannt sind“, betont Benjamin Koch, der inzwischen das operative Geschäft des Familienunternehmens aus dem Wuppertaler Stadtteil Oberbarmen leitet. Seinen Erfolg erzielt Koch in der Nische, weshalb man sich auch nicht als direkte Konkurrenz zu den großen Stanz- und Umformspezialisten im Pforzheimer Raum sieht. „Wir kommen dann ins Spiel, wenn es um kleinere Losgrößen geht. Aufgrund unserer Betriebsgröße mit 20 Mitarbeitern sind wir in der Lage, solche Werkzeuge kostengünstiger zu fertigen.“

Im Werkzeugbau ist der Erfolg kein Selbstläufer, sondern muss immer wieder hart erarbeitet werden. In der Fertigung wird nicht zuletzt deswegen zweischichtig gearbeitet, oft auch an Samstagen, was neben der Termintreue zudem der Auslastung der modernen Maschinen zugute kommt. Damit alles reibungslos zusammenspielt, die Auslastung stimmt und man trotzdem ausreichend flexibel auf Aufträge reagieren kann, gibt es eine sehr gut funktionierende Grob- und Feinplanung der Fertigung mithilfe einer ausgefeilten ERP-Lösung.
Durchgängige CAD- und CAM-Struktur
Als ebenso wichtig wird die komplett durchgängige CAD- und CAM-Struktur angesehen, die sich von der Konstruktion bis hin zu den Fräs- und Erodiermaschinen und zur Montage erstreckt. Diese Aufgabe wird seit gut drei Jahren von der Software Visi übernommen, eine Produktfamilie des britischen Herstellers Vero Software. „Wir haben uns unter anderem deshalb für Visi entschieden, weil dieses System nicht nur sehr ausgereifte Module für den Stanzwerkzeugbau bietet, sondern auch, weil es bei Konstruktion und NC-Programmierung mit demselben Datenmodell auf Basis von Parasolid arbeitet und über alle Bereiche hinweg über die gleiche selbsterklärende Bedienphilosophie verfügt“, so Koch. Dies sei unter anderem deshalb wichtig, weil nicht nur an den drei Konstruktions-Arbeitsplätzen mit dem 3D-Flächen- und Volumen-Modellierer Visi Modelling zusammen mit dem Schnitt- und Stanzwerkzeug-Modul Visi Progress (Abwicklung, Streifenlayout, Werkzeugaufbau) sowie Zuschnittsberechnung (Visi Blank) gearbeitet wird, sondern auch in der Arbeitsvorbereitung.
In der AV findet auch die NC-Programmierung statt, weshalb es hier drei weitere Visi-Installationen gibt. Hier sind zusätzlich die CAM-Module Visi Machining 3+2D zum Fräsen sowie Visi Peps Wire zum 2- bis 4-Achsen-Drahterodieren installiert. Neben der Fertigungsplanung mit Hilfe der ERP-Software, die auch die Maschinenbelegung umfasst, werden hier die NC-Programme für die zwei Bearbeitungszentren (DMG) sowie für die beiden Drahterodiermaschinen (Mitsubishi) mit Visi Machining vom Solid beziehungsweise von der Fläche abgeleitet und zu den Maschinensteuerungen geschickt. Die Mitarbeiter an den Maschinen haben damit in der Regel nichts zu tun. Sie bekommen alle notwendigen Informationen über das Einrichteblatt, das mit Visi Machining nach Fertigstellung des NC-Programms ausgedruckt wird. Hier sind Informationen über die Bearbeitungsschritte – zum Beispiel verwendete Werkzeuge, Drehzahlen, Vorschübe, Laufzeiten – dokumentiert, und damit exakt das, was der Mitarbeiter an der Maschine benötigt.
Im Rahmen der Fertigung wird gefräst, gedreht, gehärtet, geschliffen oder drahterodiert und anschließend die Bauteile mit den Normalien zusammengesetzt. Auch bei Letzterem kommt Visi wieder ins Spiel. Und zwar mit dem Visi Viewer, der in der Montage auf einem PC installiert ist. Damit können die Mitarbeiter sich anhand des CAD-Modells sofort ein Bild machen, wohin das betreffende Bauteil im Werkzeug gehört und wie es montiert wird. Das stellt eine wertvolle Hilfe dar und lässt die papierlose Fertigung Wirklichkeit werden.
Neues Kompetenzzentrum
Für den dauerhaften Erfolg sei es wichtig, ein Alleinstellungsmerkmal zu haben, das über den reinen Werkzeugbau hinausgeht, ist Benjamin Koch überzeugt. „Deshalb wollen wir den Kunden mehr bieten und haben in einen zweiten Standort investiert, der vor Kurzem bezogen wurde.“ Dieser befindet sich ganz in der Nähe vom Stammsitz in der Hügelstraße, wo auf rund 1300 Quadratmetern nicht nur dem Konstruktionsbereich und der Montage größere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, sondern unter dem Namen „Kompetenzzentrum Presstec“ auch zusätzliche Dienstleistungen rund um das Thema Try-out angeboten werden. Die nagelneue Hydraulikpresse mit 850 Tonnen Schließkraft und einem 3200 Millimeter langen Tisch steht zur Werkzeugeinarbeitung auch externen Kunden zur Verfügung und dient außerdem zur Produktion von Kleinserien. Eine weitere Nutzung ist die Werkzeugbegutachtung, beispielsweise im Rahmen von Sachverständigendienstleistungen.
Zur Lösungskompetenz trägt zudem bei, dass Koch auch Vorrichtungen und Sondermaschinen für vor- und nachgelagerte Prozesse anbietet. Diese werden übrigens auch komplett mit Visi konstruiert und im eigenen Haus gefertigt. „Damit decken wir Segmente wie Zuführen, Schweißen, Montieren oder Prüfen ab. Für uns ist dabei alles ein Thema, was nicht Standard ist”, erklärt Seniorchef Bernd Koch, der vor allem in diesem Bereich, der inzwischen 20 bis 30 Prozent vom Umsatz ausmacht, stark involviert ist.
„Wir arbeiten jeden Tag mit Visi – das System ist einfach perfekt auf unsere Belange abgestimmt”, sagt Benjamin Koch abschließend und lobt in diesem Zusammenhang das überzeugende Branchenkonzept. „Wenn uns ein Kunde für eine Werkzeugkonstruktion 100 Mannstunden vorgibt, dann lässt sich das mit Visi problemlos schaffen. Mit rein parametrischen CAD-Systemen wie NX würde man vielleicht 250 Stunden und mehr benötigen.“ So würden vom Auftragseingang bis hin zum abgemusterten Werkzeug im Schnitt nur noch 16 Wochen benötigt. Lob kommt auch von Bernd Koch. „Visi ist für uns einfach top geeignet, auch wegen des durchgängigen Datenmodells und des selbsterklärenden Bedienkonzepts.“ So werden alle an der Entstehung des Werkzeugs beteiligten Mitarbeiter in die 3D-Welt mit eingebunden. „Visi ist es gelungen, dass 3D im Werkzeugbau wirklich einfach geworden ist.“
Mecadat AG www.mecadat.de
Koch Werkzeugbau GmbH www.koch-werkzeugbau.com
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