Absaugsystem für Werkzeugmaschinen spart bis zu 10 000 Euro im Jahr

Energieeffiziente Werkzeugmaschinen sind in den meisten Produktionshallen Standard. Aber wie sieht es mit der Peripherie aus? Moderne Absaugsysteme bieten hier ein erhebliches Einsparpotenzial. Die zur Fischer Group gehörende Fischer Maschinentechnik GmbH hat dies erkannt, und setzt bei ihren Anlagen auf die Processvent-Technologie von Hoval.

Die Fischer Group aus dem baden-württembergischen Achern, Hersteller von hochwertigen Rohren und Bauteilen aus Edelstahl und Sonderlegierungen, setzt bei ihren Produkten auf hohe Qualität und eine hohe Fertigungstiefe. Die Mitarbeiter kontrollieren hierzu den gesamten Fertigungsprozess – vom Spaltband bis zum komplexen Bauteil – und entwickeln die Anlagentechnologie ständig weiter.

Zuständig für die Verfahren und die Maschinentechnik der gesamten Gruppe ist die Fischer Maschinentechnik GmbH. Die Werkzeug- und Anlagenbauer sind in den letzten Jahren kräftig gewachsen. Eine neue Halle wurde errichtet, und moderne Bearbeitungsmaschinen haben die bestehende Ausstattung ergänzt. Doch mit dem Klima in den nun zwei Hallen war Geschäftsführer Roland Fischer nicht zufrieden. „Speziell im Winter bildete sich bei zumeist geschlossenen Toren Dunst in der Halle. Die Partikel in der Luft waren zwar unschädlich, doch optisch wie geruchlich war die Atmosphäre unangenehm.“

Effiziente und energetisch optimale Absaugung

Der Unternehmer entschied sich deshalb, die vorhandenen dezentralen Ölnebelabscheider zu demontieren und ein neues Gesamtsystem für eine zuverlässige Absaugung an den insgesamt elf Maschinen zu beschaffen. „Eine solche Anlage bläst stündlich rund 10 000 Kubikmeter warme Hallenluft ins Freie. Dafür strömt die gleiche Menge an frischer Luft wieder ein. Die Frischluft muss in der kalten Jahreszeit erst einmal unter hohem Energieeinsatz erwärmt werden“, erklärt Fischer. „Für dieses Szenario suchten wir nach einer Lösung, die eine gleichzeitig effiziente und energetisch optimale Absaugung gewährleistet und die zur Energieeffizienz-Philosophie unseres Unternehmens passt.“

Zusammen mit der Keller Lufttechnik GmbH + Co. KG wurde dafür ein passendes Konzept, bestehend aus dem leistungsstarken Emulsionsnebelabscheider ENA und dem Be- und Entlüftungsgerät Processvent von Hoval zur Wärmerückgewinnung, entwickelt.

Herzstück des Be- und Entlüftungsgeräts ist ein Plattenwärmetauscher, der zusammen mit Nass-, Trocken- und Aerosolabscheidern einsetzbar ist und die thermische Energie des Abluft- auf den Zuluftstrom überträgt. Die Luftströme werden dabei in separaten Kanälen geführt: So kann die zugeführte Frischluft nicht kontaminiert werden. Für eine zusätzliche Erwärmung der Luft im Winter ist die Processvent-Anlage mit einem Heizregister ausgestattet. Die Experten der Firma Keller Lufttechnik GmbH errechneten, dass die Fischer Maschinentechnik durch das Be- und Entlüftungsgerät jährlich Energie im Wert von über 10 000 Euro einspart.

30 Prozent Fördergelder

Das Angebot überzeugte schließlich den Geschäftsführer Roland Fischer: „Wir hätten uns auf jeden Fall für die Lösung entschieden. Was uns die Entscheidung erleichtert hat, waren Fördergelder in Höhe von 30 Prozent der gesamten Auftragssumme.“ Denn das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst im Rahmen der Förderung von Querschnittstechnologien bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Anschaffung von raumlufttechnischen Anlagen sowie Anlagen zur Wärmerückgewinnung und zur Abwärmenutzung, die eine Endenergieeinsparung von mindestens 25 Prozent erbringen. Hierzu hat ein Energieberater die projektierte Anlage sowie die zu erwartenden Energieeinsparungen begutachtet. Die positiven Ergebnisse bestätigten die errechneten Einsparungen zusätzlich.

Eine Neuauflage des beschriebenen Querschnitttechnologie-Programms ist für 2019 geplant. Informationen auf der BAFA-Website: www.bafa.de

Positive Resonanz auch bei den Beschäftigten

Der Einbau der neuen Anlage sei herausfordernd gewesen, berichtet Bernd Springmann, Produktionsleiter bei Fischer. „Der Standort auf einer Bühne mit geringer Raumhöhe erforderte einen Sonderbau mit umgelegtem Zuluftmodul, es war ein Durchbruch nötig, und die Rohrleitungen mussten die Monteure teilweise um eine vorhandene Kranbahn herum verlegen. Doch seit die Anlage in Betrieb ist, hat sich die Hallenluft deutlich verbessert.“

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