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Dauerhaft und dicht

Sicherheitsscheiben schützen vor Kühlschmierstoffen – neue kratzfeste Ausführung
Dauerhaft und dicht

Kühlschmierstoffe (KSS) können die Sicherheit und Gesundheit von Maschinen-Bedienern gefährden. Aus diesem Grund rüsten Unternehmen wie der Dietzenbacher Werkzeugmaschinenbauer Pittler T&S GmbH ihre Anlagen mit vollständig gekapselten Sicherheitsscheiben von Hema aus. Für den optimalen Blick in den Maschineninnenraum bieten die Sicherheitsexperten zusätzlich das Visiport-Drehfenster an, das durch seine schnelle Rotation nicht verschmutzen kann.

KSS kommen in der spanenden Fertigung in immer größeren Mengen zum Einsatz, da die Maschinen immer leistungsfähiger werden und daher schneller überhitzen. Die Kühlschmiermedien sorgen für eine effektive Kühlung der Werkzeuge und erhöhen gleichzeitig die Oberflächengüte der Werkstücke. So nützlich die Kühlschmierstoffe jedoch sind, so wichtig ist ein sorgsamer Umgang mit ihnen. Vorsicht ist vor allem bei Maschinen mit hohen Schnittgeschwindigkeiten und offenporigen Schleifkörpern geboten: Hier entstehen beispielsweise bei wassergemischten KSS erhöhte Aerosol- und Dampfkonzentrationen in der Luft. Diese vernebelten KSS enthalten oft krebserregende Nitrosamine oder Keime, die Infektionen begünstigen. Darüber hinaus können sie Hauterkrankungen oder -entzündungen (z. B. bei Mikroverletzungen) verursachen. Nicht zuletzt verschmutzen Kühlschmierstoffe die Produktionsräume und gefährden die Sicherheit des Personals durch die Bildung rutschiger Flächen. Die Kontamination des Arbeitsplatzes mit KSS sollte deshalb auf ein Minimum reduziert werden.

Wirksamer Rundum-Schutz

Die DVS Gruppe, zu der Pittler gehört, stattet ihre Bearbeitungszentren deshalb seit 2010 mit den komplett versiegelten Sicherheitsscheiben von Hema aus. Diese bestehen aus einer Polycarbonat- und einer Sicherheitsglasscheibe und bieten bedeutend mehr Schutz als die einfachen Polycarbonatscheiben (PC), die in vielen Werkzeugmaschinen verwendet werden. Letztere sind ständig der Benetzung mit Kühlschmiermitteln ausgesetzt und werden deshalb schnell brüchig. In der Folge verlieren die Scheiben ihre Fähigkeit, sich zu verformen und schützen den Bediener nur noch bedingt vor umherfliegenden Spänen und Werkstückteilen. Auch die Dichtigkeit der Scheiben nimmt durch den Verschleiß rapide ab, so dass Kühlmittel-Dämpfe schnell nach außen gelangen können.

PC-Maschinensicherheitsscheiben von Hema sind dagegen nicht nur abriebfest beschichtet, sondern auch arbeitsraumseitig mit einer Scheibe aus Sicherheitsglas kombiniert. Dank einer Kapselung und Versiegelung ist dieser Sicherheitsscheibenverbund gegen äußere Einflüsse dauerhaft geschützt. Die Wirksamkeit des Schutzes wurde in Tests bestätigt: So liegt der Durchdringungswiderstand der bei Pittler verwendeten 12 mm starken PC-Scheiben bei einer Aufprallprüfung nach DIN EN 12415 mit einem 100 g Projektil bei beachtlichen 1125 Nm. Die umlaufende Versiegelung sorgt aber nicht nur für Stabilität, sie verhindert auch, dass KSS zur Polycarbonatscheibe vordringen und sie angreifen können. Die PC-Scheibe behält deshalb ihre Schutzeigenschaften über einen deutlich längeren Zeitraum als einfache, ungeschützte PC-Scheiben.

Die robusten Sicherheitsscheiben werden auf Wunsch mit einem Aluminium- oder Edelstahlrahmen geliefert. Der Rahmen bietet zusätzliche Stabilität und ist mit ausreichend Überdeckung konstruiert, so dass aufprallende Teile ihn nicht durchschlagen können. Pittler bezieht von Hema beispielsweise 510 x 940 x 25 mm große Verbundscheiben mit VA-L-Rahmen.

Für abrasive Anwendungen wie z. B. Strahlkabinen hat Hema jetzt eine Scheibe mit einer extrem harten, transparenten Perlucor-Keramik-Auflage von Ceramtec entwickelt, die diesen Belastungen problemlos und dauerhaft standhält. Die Auflage ist deutlich härter als Glas und weist die drei- bis vierfache Festigkeit auf. Sie schützt die Scheiben nicht nur vor harten Spänen, sondern auch vor hochkonzentrierten Säuren, Laugen und Kühlschmierstoffen. Die Sicherheitsscheiben mit Perlucor bieten optimalen Schutz bei einem dauerhaft klaren Blick auf den Fertigungsprozess.

Basis aller Sicherheitsscheiben von Hema sind geprüfte Polycarbonat-Qualitätsscheiben mit einer leistungsfähigen Oberflächenbeschichtung, die gegen Chemikalien, Abrieb und Verkratzung schützt. Die Sicherheitsscheiben werden in allen handelsüblichen Größen gefertigt, wobei das Grundmaterial stets aus 4 bis 15 mm starken PC-Platten besteht, die auf der Maschineninnenraumseite zusätzlich mit Einscheiben- oder Verbundscheibensicherheitsglas verstärkt werden. Der Hersteller kombiniert die Materialien PC, Folie und Glas individuell je nach Kundenwunsch. Im Regelfall kommen aber Verbundglasscheiben zum Einsatz, da sie bei einer Beschädigung eine sehr geringe Zersplitterung aufweisen, das Verletzungsrisiko deshalb gering ist und die Maschine kürzere Reinigungs- und Standzeiten hat.

Für eine optimale Sicht auf den Fertigungsprozess stattet Hema seine Sicherheitsscheiben auf Wunsch zusätzlich mit Visiport-Drehfenstern aus. Diese rotieren extrem schnell und können deshalb nicht durch umherspritzende Kühlschmierstoffe verunreinigt werden. Der Maschinenbediener hat auf diese Weise einen ungetrübten Blick auf die Vorgänge in der Maschine. Visiport-Drehfenster eignen sich für alle Arten von CNC-Hochgeschwindigkeitsfräs- und Drehmaschinen sowie für Bearbeitungszentren. Der Einbau kann sowohl in der OEM-Erstausrüstung als auch nachträglich erfolgen.

Die DVS Gruppe schätzt die Sicherheitsscheiben wegen ihrer hohen Rückhaltefähigkeit und ihrer langen Lebensdauer. Für die Scheiben hatte sich das Unternehmen seinerzeit entschieden, weil es schon seit vielen Jahren Faltenbälge, Teleskop-Stahlabdeckungen und Abstreifer von Hema einsetzte. „Wir waren nicht nur mit den Produkten, sondern auch mit dem Service und der Beratung immer sehr zufrieden“, berichtet DVS-Marketingreferent Oliver Koch.

Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH
www.hema-group.com

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