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Werkzeugmaschinen: Starke Einbußen im Auftragseingang

29 % weniger Orders im dritten Quartal 2020 – VDW revidiert Produktionsprognose
Werkzeugmaschinen: Starke Einbußen im Auftragseingang

Werkzeugmaschinen: Starke Einbußen im Auftragseingang
Auftragseingang in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie: Corona hinterlässt tiefe Spuren. Quelle: VDMA, VDW

Im dritten Quartal 2020 ist der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29 % gesunken. Laut Branchenverband VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken gingen dabei die Bestellungen aus dem Inland um 26% zurück, die Auslandsorders verloren 30 %.

Von Januar bis September sank der Auftragseingang um 33 %. Die Inlandsaufträge notierten 27 % unter Vorjahr. Die Auslandsorders verbuchten 36 % weniger.

„Die zweite Coronawelle hat die Werkzeugmaschinenindustrie voll erfasst“, kommentiert VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer das Ergebnis. Nachdem die Konjunkturindikatoren im dritten Quartal angestiegen seien, schwinde die Hoffnung auf kurzfristige Besserung jetzt zusehends. „Der Auftragseingang im dritten Quartal bleibt auf dem niedrigen Niveau der Vormonate“, so Schäfer.

In Deutschland und in vielen europäischen Ländern werden Teil-Lockdowns verhängt – für Investitionsüberlegungen und -entscheidungen der Werkzeugmaschinenkunden ein höchst unsicheres und schwieriges Umfeld. Regional und branchenbezogen differenziert sich die Entwicklung jedoch: Asien und insbesondere China erholen sich schneller. Die Lage in Europa bleibt deutlich angespannter.

Nach Abnehmern betrachtet ist die Elektronikindustrie einer der wenigen Gewinner in der aktuellen Krise und bietet Absatzmöglichkeiten. Dies gilt auch für die Medizintechnik, Lüftungstechnik oder konsumnähere Bereiche wie die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie.

Die Automobilindustrie hingegen ist von der Krise ebenfalls stark getroffen. Sie profitiert zwar von der stark anziehenden Nachfrage im Reich der Mitte. Der Strukturwandel zu neuen Antrieben wird jedoch immer spürbarer, Investitionsbudgets werden zunehmend verlagert. „Der Wandel bietet Chancen, kostet aber auch erhebliches Zerspanungsvolumen“, erklärt Schäfer.

Vor diesem Hintergrund muss der VDW seine Produktionsprognose für das laufende Jahr revidieren. „Wir rechnen mit einem Rückgang von etwa 30 %“, sagt Schäfer. Bezogen auf das Produktionsvolumen bedeutet dies einen Verlust von 5 Milliarden Euro. Das Volumen von dann knapp 12 Milliarden Euro liegt aber 2 Milliarden über dem der Finanzkrise 2009/2010. „Die Branche wird erst mittelfristig wieder zum Niveau von 2019 zurückkehren.“

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW)
Lyoner Straße 14
D-60528 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 756081–0
E-Mail: vdw@vdw.de
Internet: www.vdw.de

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