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„Unsere geplante Fläche ist schon fast ausgebucht“

Dr. Deliane Träber, Geschäftsbereichsleiterin Leipziger Messe
„Unsere geplante Fläche ist schon fast ausgebucht“

Als erste große Branchenmesse geht vom 5. bis 8. Februar 2019 das Leipziger Messedoppel aus Intec und Z ins Rennen. Welche Erwartungen die Veranstalter haben und welche Themen sie heuer besonders in den Fokus stellen, erläutert Geschäftsbereichsleiterin Dr. Deliane Träber. Das Interview führte: Dr. Frank-Michael Kieß

mav: 2017 haben Sie mit 24 200 Besuchern einen Rekordwert erzielt. Wie sieht Ihre Bilanz aus und welche Erwartungen haben Sie für 2019?

Träber: Die vergangenen Ausgaben der Intec und Z waren von einem überdurchschnittlichen quantitativen Wachstum in Bezug auf Ausstellerzahl und Fläche geprägt. Genauso wichtig war uns aber auch die qualitative Entwicklung des Angebotes, die Erweiterung durch neue Angebotsbereiche und die Teilnahme von Marktführern. Mit Unternehmen aus 30 Ländern, einer großen Bandbreite an Ausstellern und innovativen Angeboten aus dem Werkzeugmaschinenbau, der Metallbearbeitung und Zulieferindustrie festigt die Leipziger Messe die starke Position des Messedoppels unter den europäischen Branchenmessen. Die Besucher können sich auch 2019 wieder auf ein großes Angebot aus der Fertigungstechnik für die Metallbearbeitung und der Zulieferindustrie freuen.

Wie ist der Anmeldestand für 2019 aktuell? Ist die Fläche ausgebucht? Erwarten Sie weiteres Wachstum?

Träber: Wir schauen der Veranstaltung sehr positiv entgegen, da auch 2019 ein großer Zuspruch für das Messeduo Intec und Z zu verzeichnen ist. Rund 1300 Aussteller, Technologieführer, renommierte Anbieter und vielseitige Zulieferer aus dem In- und Ausland werden während der Intec und Z ihr Leistungsspektrum vor allem aus den Bereichen Werkzeugmaschinenbau, Präzisionswerkzeuge, Automatisierungslösungen und Zulieferindustrie präsentieren. Vertreten sind sowohl weltweit agierende Unternehmen als auch innovative Mittelständler. Unsere geplante Fläche ist schon fast ausgebucht.

Wohin geht die Entwicklung des Messedoppels? Wollen Sie den regionalen Charakter weiter stärken oder streben Sie mehr Internationalität an?

Träber: Beides. National betrachtet werden die großen Maschinenbauzentren Deutschlands wie Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen auf der Intec 2019 sehr gut vertreten sein. Auf internationaler Ebene verzeichnen Italien, Österreich, die Schweiz und Tschechien die stärksten Beteiligungen. Von Beginn an international aufgestellt ist die Zuliefermesse. Neben Ausstellern aus ganz Deutschland kommt im Schnitt jeder vierte Aussteller aus dem Ausland, vor allem aus west- und osteuropäischen Ländern, aber tendenziell auch aus Asien.

Steht die Funktion als Verkaufsmesse weiter im Vordergrund oder wollen Sie auch stärker Trendtechnologien zeigen?

Träber: Fachmessen, so auch Intec und Z, sind in jedem Fall Instrumente der Marktbearbeitung sowie der Kundenpflege und -gewinnung. Neben der großen Angebotspalette für die Fertigungstechnik in der Metallbearbeitung und der Zulieferindustrie greift das Messeduo natürlich auch Fachthemen und Zukunftstechnologien auf, die in der Branche diskutiert werden. Darüber hinaus liegen die Stärken des Messegeschäfts in der unmittelbaren Face-to-Face-Kommunikation.

Welche neuen Technologietrends spiegeln sich auf der Intec wider und wie wollen Sie sie bedienen?

Träber: Die Industrie hat zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen: Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, wachsende Ansprüche der Kunden, demografische Entwicklungen und knapper werdende Fachkräfte oder auch Digitalisierungskonzepte für die Produktion. Ein Anliegen des Messeverbunds ist es, diese Themen aufzugreifen, auf die konkreten Bedürfnisse der Aussteller und Besucher herunterzubrechen sowie praxisorientiert und branchenübergreifend zu beleuchten. Neben dem Angebot an den Ständen der Aussteller werden aktuelle Entwicklungen und Technologietrends in Fachtagungen, Workshops und Sonderschauen aufgegriffen und vorgestellt.

Welche Impulse erwarten Sie von der Intec für das Messejahr? Ist der frühe Zeitpunkt ein Vorteil oder Nachteil für Sie?

Träber: Ganz klar ein Vorteil. Zu Beginn des Jahres werden wichtige Investitionsentscheidungen seitens der Unternehmen getroffen, sodass Intec und Z 2019 der ideale Ort sind, um sich über neue technologische und branchenbezogene Entwicklungen zu informieren, Investitionen zu planen und nach kompetenten Zulieferern zu suchen. Mit dem Messedoppel trägt die Leipziger Messe dazu bei, dass neue Impulse für die metallbearbeitende Industrie und die Zulieferbranche gesetzt werden.

Wie bewerten Sie den Stellenwert der Intec in der deutschen/europäischen Messelandschaft?

Träber: Intec und Z laden zum ersten wichtigen Branchentreff im Jahr 2019 für die Fertigungstechnik in der Metallbearbeitung und Zulieferindustrie in Europa ein und sind fest im mitteleuropäischen Industriemessenangebot etabliert. Der hohe Stellenwert der Intec zeigt sich nicht nur darin, dass es sich hierbei um eine starke Fachmesse handelt, auf der sich Marktführer und angesehene Anbieter aus dem In- und Ausland präsentieren. Vielmehr hat sich die Intec zu einem sehr wichtigen Marketinginstrument für die Marktbearbeitung in Gesamtdeutschland und Europa entwickelt. Dies zeigt sich nicht zuletzt an den größeren Messeauftritten der Aussteller und der gestiegenen Anzahl von Exponaten.

Sie haben eine neue Sonderschau „Additiv + Hybrid“ ins Leben gerufen. Welche Anwendungsfelder stehen dabei im Fokus?

Träber: Diese Sonderschau setzt die Reihe anwendungsbezogener Formate fort, die in den letzten Jahren das Messegeschehen von Intec und Z sehr effektiv bereichern konnten. Hierbei werden nicht nur topaktuelle Fertigungsverfahren, sondern auch Anwendungen und Trends in Bezug auf Verfahrens- und Materialkombinationen vorgestellt. Qualitätssicherung und deren Umsetzung bilden einen Teil des in der Sonderschau integrierten Fachforums ebenso wie das Thema der geeigneten Technologieauswahl unter wirtschaftlichen Aspekten. Das Forum soll genutzt werden, um Einblicke in den aktuellen Stand der technologischen Entwicklung zu gewinnen und Lösungswege aufzuzeigen, während in der Sonderschau Praxisbeispiele und Prototypen präsentiert werden.

Welche lokalen Player sind in diesem Bereich stark?

Träber: Wenn es um Sachsen geht, ist eine der Besonderheiten des industriellen Fortschritts, dass die Innovationen sehr häufig von Forschungsinstituten ausgehen, von denen es ein vergleichsweise dichtes Netz exzellenter Einrichtungen im universitären und außeruniversitären, aber auch im industrienahen Bereich gibt. In diesem Zusammenhang ist noch ein großes Potenzial für den Transfer und für die Anwendung von Forschungsergebnissen in der industriellen Praxis vorhanden. Gerade auch in den Bereichen Leichtbau und Additive Fertigung wurden sächsische Kompetenzen entwickelt, die im deutschlandweiten und internationalen Vergleich hervorragend abschneiden. Noch bleibt die industrielle Nutzung hinter dem vorhandenen Potenzial zurück, auch wenn bereits Beispiele für die Anwendung existieren. Und hier ist auch der Ansatz für unsere Sonderschau, gerade für die KMU praxisrelevante Beispiele zu geben, wie sie diese Technologien optimal einsetzen können. So sehen die Experten für Additive Manufacturing bei Trumpf vor allem bei kleinen und mittleren Werkzeug- und Formenbauern noch viel Potenzial, sich für innovative 3D-Druck-Technologien zu öffnen und mit konventionellen Herstellungsverfahren zu kombinieren. Während am Stand von Trumpf das Thema konturnahes Kühlen durch Additive Manufacturing für den Kunststoffbereich im Mittelpunkt steht, werden auf der Sonderschau die Aspekte zum Metallguss dominieren.

Sie greifen das Thema Sensorik mit einer Sonderschau plus Fachforum auf. Was war die Motivation? Welche Bedeutung hat die Sensorik für die Werkzeugmaschinenindustrie?

Träber: Die Kombination aus Sonderschau und Fachforum zum Thema „Sensorik – auf dem Weg zum intelligenten Produkt“ nimmt die Rolle der Sensorik im Bereich der modernen Industrie in den Fokus, die einen Generationswechsel in der Fertigung und der Produktion hin zu intelligenten, vernetzten Systemen durchlebt. Anwender und Entwickler werden während des Fachforums praxisorientiert darüber informiert, inwiefern Sensoren im Produktionsprozess eingesetzt werden können. Weiterer Bestandteil des Forums wird der richtige Umgang mit Sensordaten sein. Zudem haben wir uns hochkarätige Unterstützung ins Boot geholt, um das Thema optimal aufzubereiten: Sonderschau und Fachforum werden in Kooperation mit AMZ Automobilzulieferer Sachsen konzipiert und organisiert.

Auch das Trendthema Mobilität bedienen Sie mit einem neuen Fachforum. Warum ist dieses Thema für die Intec/Z relevant?

Träber: Das Fachforum „new mobility“, das gemeinsam mit dem Automotive Cluster Ostdeutschland gestaltet wird, beschäftigt sich mit dem Thema der neuen Antriebskonzepte im Fahrzeugbau. Es bietet Raum für Gespräche und Diskussionen zu einem hochaktuellen Thema über die Beeinflussung der Produktionsverfahren, der Fertigungstechnik und der Zulieferindustrie aufgrund von neuen Fahrzeugantrieben. Sehr wichtig ist der Leipziger Messe hierbei, dass die Veranstaltungen des Fachprogramms auf die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppen abgestimmt sind. Ein Beispiel dafür ist der Vortrag des Fachverbands Antriebstechnik vom VDMA zu den Auswirkungen der Elektrifizierung des Antriebsstrangs von Fahrzeugen auf den Maschinen- und Anlagenbau.

Wie bewerten Sie die Entwicklung der Werkzeugmaschinenindustrie in Mitteldeutschland, was Hersteller betrifft und auch Forschungseinrichtungen?

Träber: Wenn wir von der Präsenz der hiesigen Werkzeugmaschinenanbieter zur Intec ausgehen, dann haben unsere Firmen offensichtlich eine solide Ausgangsbasis, um auch für die weiteren Herausforderungen gewappnet zu sein. 300 sächsische Unternehmen und Institutionen werden an der kommenden Ausgabe des Messeduos teilnehmen. Diese Zahl steht weit über dem deutschlandweiten Vergleich zu anderen Branchenmessen. Im Einklang damit sind zahlreiche in unserer Region ansässige Forschungseinrichtungen unter anderem mit der Gemeinschaftspräsentation „Forschung für die Zukunft“ auf der Messe vertreten.

Welche Bedeutung hat der osteuropäische Markt für Sie? Wo sehen Sie positive Entwicklungen?

Träber: Osteuropa gehört von jeher zum Einzugsgebiet von Intec und Z, das zeigt sich sowohl bei Ausstellern als auch bei Besuchern. So erwarten wir im Februar unter anderem wieder Besucherdelegationen aus Russland und Weißrussland. Positiv sehen wir auch, dass sich zum Beispiel viele osteuropäische Zulieferer zur Z angemeldet haben, die ihren Produktionsprozess nach europäischen Zertifikaten aufgestellt haben und demgemäß anspruchsvolle Produkte anbieten können.

Intec + Z
www.messe-intec.de
www.zuliefermesse.de



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