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Werkzeug-und Formenbau: Nennenswerte Entspannung ist nicht in Sicht

Tebis-Umfrage mit 130 Teilnehmern in leitenden Positionen
Werkzeug-und Formenbau: Nennenswerte Entspannung ist nicht in Sicht

Werkzeug-und Formenbau: Nennenswerte Entspannung ist nicht in Sicht
Ein immenser Druck von verschiedenen Seiten lastet auf der Branche des Werkzeug-, Modell- und Formenbaus. Um in diesem Spannungsfeld navigieren zu können, ist es wichtig, den Überblick zu erhalten. Bild: kadmy/stock.adobe.com

Eine jüngst von Tebis Consulting durchgeführte Studie zur Marktlage im Werkzeug-, Modell- und Formenbau zeigt: Eine nennenswerte Entspannung für Unternehmen ist nicht in Sicht. Ein immenser Druck von verschiedenen Seiten lastet auf der Branche. Um in diesem Spannungsfeld navigieren zu können, ist es wichtig, den Überblick zu erhalten. Tebis Consulting möchte Unternehmen mit seiner aktuellen Studie dabei unterstützen.

Inhaltsverzeichnis
1. Aufwärtstrend erkennbar: mehr Aufträge und Preissteigerungen
2. Dem Fachkräftemangel entgegenwirken
3. Den KMU mangelt es an Nachhaltigkeitsstrategien
4. Fazit

130 Geschäftsführer von Werkzeug-, Modell- und Formenbau-Unternehmen nahmen an der Umfrage teil und lieferten Daten zu Themenbereichen wie der Preissituation, New Work und CO2-Neutralität. Dabei bilden die Unternehmen die KMU-dominierte Landschaft deutscher Werkzeug-, Modell- und Formenbau-Betriebe ab: Etwa 13 % beschäftigen über 100 Mitarbeitende. Die Mehrheit jedoch, knapp 65 %, gab an, zwischen 1 und 40 Mitarbeitende zu zählen. In 24 Fragen gaben die Geschäftsführer Auskunft über ihre derzeitige Situation.

Tebis_Consulting_Gruppenfoto
Jens Lüdtke (vordere Reihe rechts) und sein Team von Tebis Consulting bieten maßgeschneiderte Projekte, Workshops und Seminare für klein- und mittelständischen Unternehmen ebenso wie für Abteilungen von Großbetrieben an.
Bild: Tebis Consulting

Aufwärtstrend erkennbar: mehr Aufträge und Preissteigerungen

Über 60 % der befragten Unternehmen schätzen die aktuelle Marktlage als gut bis sehr gut ein. „Hier haben wir eine Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren – das stimmt natürlich optimistisch“, so Jens Lüdtke, Leiter von Tebis Consulting. Zum Vergleich: 2021 lag der Wert noch bei 30 %. „Diese Zahl sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die verbliebenen 40 % ihre Auftragslage weiterhin für kritisch halten – es wäre also noch zu früh für die Branche, aufzuatmen“, führt Lüdtke weiter aus.

Dass 60 % der Befragten angaben, Preissteigerungen erzielt zu haben, rührt aus den durch die Inflation gestiegenen Energie- und Materialkosten, die teilweise an die Kunden weitergegeben werden konnten. „Der Trend ist positiv zu werten, aber wir sind noch nicht über den Berg“, erklärt Lüdtke. Denn, um die gestiegenen Kosten voll zu kompensieren, sind die Preissteigerungen bei weitem nicht ausreichend. Entsprechend hat ein Großteil der Unternehmen eine Stagnation oder sogar einen Rückgang der Rendite zu verzeichnen.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Bereits im vergangenen Jahr wurden bei rund der Hälfte der befragten Unternehmen Mitarbeiter abgebaut und auch dieses Jahr hat sich daran nichts geändert. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Thema für die Branche, das uns sicher noch über längere Zeit begleiten wird“, sagt Lüdtke. Entsprechend werden neue Arbeitsmodelle aktuell häufig diskutiert.

Die Vier-Tage-Woche ist allerdings für die wenigsten ein Thema, nur 14 % der Unternehmen befassen sich damit. Homeoffice-Regelungen hingegen sind inzwischen Realität: 70 % der Befragten ermöglichen ihren Mitarbeitenden – zumindest in Teilen – von zu Hause aus zu arbeiten, sofern es die Tätigkeit erlaubt. Das ist meist der Fall in den Bereichen „Konstruktion“, „Verwaltung“, „Programmierung“, aber auch „Vertrieb“ und „Marketing“. Die Mehrheit der Unternehmen setzt zudem auf konkrete Angebote für Mitarbeitende, die der Gesundheitsförderung dienen, aber auch Coaching und Weiterbildungsmöglichkeiten sind ein häufiger Aspekt.

Den KMU mangelt es an Nachhaltigkeitsstrategien

Im Bereich „Klimaneutralität“ haben zwei Drittel der befragten Unternehmen noch keine Maßnahmen ergriffen. „Hier besteht Handlungsbedarf“, erklärt Lüdtke. Immerhin gab ein Fünftel der Unternehmen an, Auftraggeber würden bereits CO2-Zertifikate einfordern – Tendenz steigend. „Sicher ist: Um das Thema kommt in absehbarer Zeit niemand mehr herum“, sagt Lüdtke und ergänzt: „Offen ist allerdings, ob diese Zertifizierungen in Zukunft mehr als nur ein Stück Bürokratie sein werden, nämlich ein echter Wettbewerbsvorteil gegenüber nicht-regionalen Mitbewerbern.“ Denkbar sei das auf jeden Fall.

Fazit

Insgesamt ist festzuhalten: Auch wenn die Herausforderungen immer noch groß sind, ist ein Trend zu Erholung erkennbar. „Die Kompetenz der deutschen Werkzeug-, Modell- und Formenbau-Branche ist groß und wer jetzt mit einer klaren Vision und einer passenden Strategie an den richtigen Stellschrauben dreht, kann sich für die Zukunft stabil aufstellen“, so Lüdtke.

Die vollständige Studie kann hier heruntergeladen werden. (eve)

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