Der Schweizer Schleifspezialist L. Kellenberger integriert in seinen neu gebauten Unternehmenssitz in Goldach nun auch das Kompetenzzentrum, das zuvor am Standort Studen seinen Sitz hatte. Dadurch werden alle bisherigen Kellenberger-Standorte in Goldach vereint. Dazu gehören auch der bisherige Hauptsitz in St. Gallen sowie die Produktions- und Vertriebsstätten in Wittenbach und Romanshorn.
Die L. Kellenberger AG bildet mit ihren Marken Voumard, Hauser und Tschudin die Schleifsparte der Hardinge Group. Für Viktor Gaspar, President Europe des Hardinge Konzerns und CEO von Kellenberger, ist die Eingliederung des Kompetenzzentrums der folgerichtige abschließende Schritt zu einer sinnvollen Nutzung der Synergien innerhalb der Gruppe. Sie soll neue Akzente in Beschaffung, Produktion und Service setzen sowie die Abstimmung und Neuausrichtung des Produktportfolios an sich ändernde Marktbedürfnisse abbilden.
“Hochqualifizierte Verfahrens- und Applikationstechniker befassen sich heute mit der Beurteilung, Ausarbeitung und Umsetzung eines Prozesses“, sagt Gaspard. „Im Bereich Engineering haben sich die Anforderungen vom mehrheitlich mechanischen Bereich in Richtung Software und Steuerung verschoben. Applikations-Know-how und Bedienerunterstützung haben am Markt inzwischen markant an Bedeutung gewonnen.“ Daher werde man in Zukunft nicht nur in den bestehenden Business Units Schleifen, Drehen und Fräsen sowie Workholding wachsen, sondern eine strategische Diversifikation anstreben. Um die Geschäftsfelder auszuweiten, werde man weitere Ankäufe tätigen, auch in der Maschinenperipherie, um sich als Systemlieferant zu etablieren und vom Wettbewerb abzuheben.
Vor allem in Produktion und Montage, aber auch in Entwicklung, Verkauf und Kundendienst sieht man die Vorteile, die durch einen gemeinsamen Standort aller Unternehmensteile entstehen. Der Standort Studen stand bisher für die Einbindung aller Schleifplattformen in den Bereich Systemlösungen. Dort entstanden hochintegrierte Anlagen für das Rundschleifen in Großserie bei Bedarf mit automatischer Beschickung, Messeinrichtungen und weiteren Zusatzoperationen, Turnkey-Lösungen unterschiedlichster Ausprägung aus der gesamten Hardinge Produktpalette die vor allem an Automobilhersteller und deren Zulieferer gingen sowie Systemlösungen für Klein- und Mittelserien für Branchen wie die Medizinaltechnik oder den Werkzeug- und Formenbau.
In Zukunft soll in Goldach die Koordination der Unternehmensteile untereinander den Weg des Hardinge Konzerns zum Lösungs- und Dienstleistungsanbieter weiter fördern. Auf rund 25.000 m2 werden nun alle zum Konzern gehörenden Schleifmaschinenmarken an einem Ort mit Vertrieb, Forschung und Entwicklung, Fertigung, Montage, Lager und Administration zusammengefasst. Ziel ist eine zukunftsfähige Produktionsstruktur, die nicht nur Kapazitäts- und Effizienzverbesserungen, sondern auch Umweltthemen wie Kreislaufwirtschaft, Lieferkettenüberwachung und CO2-Vermeidung umfasst. (eve)
