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Mit dem Wettbewerb „Excellence in Production“ kürt das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT seit mehr als 20 Jahren den Werkzeugbau des Jahres. Diesjähriger Sieger ist der interne Werkzeugbau der Oechsler AG aus Ansbach in Franken. Das Unternehmen setzte sich im Wettbewerb von seinen Mitbewerbern ab und zeigt, wie eine erfolgreiche Transformation gelingen kann.
Feierliche Preisverleihung in Aachen
Der Oechsler-Werkzeugbau bewies sich damit in einem Teilnehmerfeld von mehr als 200 Unternehmen, aus denen in vier Kategorien insgesamt zwölf Finalisten hervorgingen. Mitte November nahm das Werkzeugbau-Team der Oechsler AG während der feierlichen Preisverleihung im Aachener Rathaus vor rund 300 Gästen den begehrten Preis entgegen. Die Laudatio auf den Gesamtsieger hielt traditionsgemäß der Vorjahressieger: Jürgen Strohmeier, Leiter des Werkzeugbaus der BMW AG am Standort München und Dingolfing.
Eigenentwickelte Softwaresysteme
Entscheidend für den Gesamtsieg im Wettbewerb nannte die Jury die umfassende strategische Neuausrichtung des gesamten Unternehmens: Durch gezielte Branchendiversifikation reduziert Oechsler die Abhängigkeit von einer Branche – eine Transformation, die durch den internen Werkzeugbau begleitet und ermöglicht wird. Das Unternehmen beschäftigt ein eigenes IT-Entwicklungsteam mit ausgeprägter Werkzeugbau-Kompetenz, das gezielt Softwaretools für die Prozesse und Bedürfnisse des Werkzeugbaus bereitstellt und laufend an neue Erfordernisse anpasst. Besonders die umfangreiche Systemunterstützung entlang der Auftragsabwicklung beeindruckte die Juroren. Sie ermöglicht dem Werkzeugbau eine effiziente Kapazitätsplanung über alle Standorte hinweg und gewährleistet eine automatisierte Fehlerprüfung der Konstruktionsdaten. Zusätzlich nutzt der Oechsler-Werkzeugbau Augmented-Reality-Anwendungen zur standortübergreifenden Werkzeugbetreuung und für die Qualifizierung seiner Mitarbeitenden.
Die Oechsler AG hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1864 zu einem führenden Unternehmen der Kunststofftechnologie entwickelt, das weltweit Kunden aus den Branchen Automobil, Healthcare sowie Sport- und Konsumgüter mit industriellen Lösungen beliefert. Es setzt auf neueste Technologien und einen hohen Grad an Automatisierung und Digitalisierung. Mit knapp 2700 Mitarbeitenden erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 389 Millionen Euro.
Sieg auch in zweiter Kategorie
Zusätzlich zum Gesamtsieg erklärte die Jury des Wettbewerbs den internen Werkzeugbau der Oechsler AG auch zum Sieger der Kategorie „Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende“. Als weitere Finalisten dieser Kategorie zeichnete die Jury die Craemer GmbH aus Herzebrock-Clarholz bei Gütersloh, die Gerresheimer Regensburg GmbH aus dem bayerischen Wackersdorf und die Ypsomed AG aus Burgdorf in der Schweiz mit einer Urkunde aus. (bt)