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Kommentar Frederick Rindle: Kein guter Start ins neue Jahr

Kommentar von Frederick Rindle
Kein guter Start ins neue Jahr

Kein guter Start ins neue Jahr
Frederick Rindle; Frederick.Rindle@konradin.de

Der Fachverband Präzisionswerkzeuge im VDMA ist traditionell einer der ersten im neuen Jahr, der seine Wirtschaftszahlen bekannt gibt. Die Zahlen zeichnen ein düsteres Szenario für die Branche. Die Produktion der deutschen Präzisionswerkzeug-Hersteller sank 2019 im Durchschnitt um sieben Prozent. Die Zerspanwerkzeuge, eine der Teilbranchen, kamen mit einem Minus von vier Prozent noch am glimpflichsten davon. Stefan Zecha, der Vorsitzende des Fachverbands, will den Teufel nicht an die Wand malen, sagt aber: „Eins steht fest: Für einige Unternehmen ist die derzeitige Phase bereits eine echte Krise und für manche sogar existenzbedrohend“.

Wenn man sich die Entwicklung und die Zahlen dahinter genauer anschaut, entdeckt man einige Aspekte, die die Situation noch zusätzlich verschärfen:

  • Der Absatz in die für viele Unternehmen existenzielle Automotivebranche brach am deutlichsten ein.
  • Das erste Quartal 2019 wurde von vielen noch als positiv bewertet, das heißt, die letzten drei Quartale waren deutlich schlechter als der Jahresdurchschnittswert.
  • Zudem haben viele Unternehmer basierend auf der sehr guten Entwicklung der letzten Jahre mit weiter steigenden Umsatzzahlen gerechnet. Folgerichtig wurde auch kräftig investiert. Die Differenz zwischen erwartetem Wachstum und aktuellem Rückgang liegt somit eher bei minus 10 Prozent.

Aber es gibt auch positive Signale: Die Anzeichen mehren sich, dass die Absatzzahlen in der zweiten Jahreshälfte wieder steigen werden. Sollte dieser Aufschwung allerdings ausfallen, könnte es 2020 für noch mehr Hersteller düster werden.

Letztlich betrifft die konjunkturelle Abkühlung aber die gesamte Industrie. Die Zeit ist reif für eine echte, wirkungsvolle Industriepolitik der Bundesregierung. Laut Stefan Zecha mangelt es vor allem an der Technologieoffenheit bei der Mobilitätswende und am Engagement der Politik bei Forschung und Ausbildung. Zudem belaste die Überregulierung bei Normen und Verordnungen alle Akteure über die Maßen. Die Industrie ist der Garant für unseren Wohlstand. Damit das auch in Zukunft so bleibt, braucht es gesellschaftliche Rückendeckung und die volle Unterstützung aus der Politik.

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