Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat sich im Geschäftsjahr 2022 besser als erwartet entwickelt. Der Konzernumsatz des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten stieg gegenüber dem Vorjahr nach vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen um rund 26 % auf circa 474 Millionen Euro, wobei das Auslandsvolumen etwas stärker zulegte als der Inlandsumsatz. Beim Betriebsergebnis erzielte der Hermle-Konzern auf vorläufiger Basis einen Zuwachs von ca. 33 % auf rund 99 Millionen Euro.
Dynamische Entwicklung gegen Jahresende
Im November 2022 hatte das Unternehmen noc eine Umsatzerhöhung um 20 % und eine hierzu unterproportionale Ergebnisentwicklung avisiert. Grund für den besseren Verlauf war eine überraschend dynamische Geschäftsentwicklung in den letzten Wochen 2022. Die das gesamte Jahr über spürbaren Störungen in der Lieferkette haben sich Ende der Berichtsperiode etwas entspannt. Dadurch erhielt Hermle gerade noch rechtzeitig wichtige Zuliefermaterialien, um mehr Maschinen als geplant noch vor dem Jahreswechsel auszuliefern.
Auch ein erfreulich starker Abverkauf von Vorführmaschinen führte zu Mehrumsatz. Darüber hinaus konnte das Unternehmen die Produktionskapazitäten in den letzten beiden Monaten nochmals besser auslasten, da sich die zuvor hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten verringerten. Diese Faktoren wirkten sich günstig auf die Ertragslage aus. Hinzu kam ein positiver Effekt aus dem Eingang länger offener, ungesicherter Forderungen.
Automationslösungen besonders gefragt
Der Auftragseingang nahm 2022 nach vorläufigen Berechnungen stieg um 21 % auf einen neuen Höchstwert von rund 534 Millionen Euro. Die Nachfrage war im In- und Ausland gleichermaßen gut, insbesondere für komplette, kundenindividuelle Automationslösungen. In diesem Bereich, der durch den Fachkräftemangel in nahezu allen Abnehmerbranchen an Bedeutung gewinnt, ist Hermle durch sein kontinuierlich erweitertes Angebot an Automations- und Digitalisierungs-Bausteinen gut aufgestellt.
Auch Anfang 2023 blieb die Nachfrage nach Bearbeitungszentren und Automationslösungen von Hermle zunächst hoch. Die weitere Entwicklung unterliegen großen Unsicherheiten, da vor allem der Ukraine-Krieg und andere geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen China und den USA, aber auch möglicherweise anhaltende Preissteigerungen, Lieferkettenstörungen und die aktuelle Bankenkrise enorme Risiken für den gesamtwirtschaftlichen Verlauf bergen.
Langfristig rechnet Hermle mit einem zunehmenden Bedarf an Werkzeugmaschinen und Automationslösungen. Deshalb erweitert das Unternehmen die Kapazitäten an den beiden Standorten Gosheim und Zimmern ob Rottweil in den nächsten Jahren deutlich.
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
www.hermle.de