Der Nürtinger Werkzeugmaschinenbauer Heller hat den insolventen Automobilzulieferer Paatz Viernau übernommen. Grund zum Feiern für die Thüringer: „Das Insolvenzverfahren wurde planmäßig zum 31. Mai 2018 aufgehoben“, bestätigt Dr. Nils Freudenberg von der Tiefenbacher Insolvenzverwaltung, das Unternehmen seit der Antragstellung am 28. März 2017 durch die Sanierung geführt hatte, „Der Rechtsträger, der Standort und alle Arbeitsplätze bleiben erhalten. Es ist dem Team in den vergangenen Monaten gelungen, nicht nur den Geschäftsbetrieb nachhaltig zu stabilisieren, sondern als Basis der Sanierung auch einen ungewöhnlich erfolgreichen Insolvenzplan zu initiieren.“
Paatz Viernau war als Zulieferer der Automobilindustrie unter anderem aufgrund erheblicher Auftragsverzögerungen und langer Projektlaufzeiten in die Krise geraten. Mit Wirkung vom 1. Juni 2018 hat nun Heller das Unternehmen mit allen 125 Mitarbeitern übernommen. Als Spezialist für die Herstellung von Spannvorrichtungen und Mehrspindelköpfen ist Paatz ein wichtiger Lieferant für den Mittelständler. „Paatz bleibt weiterhin ein wichtiger Lieferant für Heller“, betont Klaus Winkler, Geschäftsführer der Heller GmbH. „Daneben wird die Gesellschaft auch künftig selb-ständig und unabhängig von Heller am Markt agieren.“ Der Standort in Thüringen soll dafür nicht nur erhalten, sondern weiter ausgebaut werden. Der bisherige Geschäftsführer von Paatz, Bernd Malzahn, bleibt ebenfalls an Bord. „Mit unserem neuen strategischen Investor gehen wir gestärkt aus der Krise hervor“, so Malzahn. „Wir haben derzeit einen historisch hohen Auftragsbestand und möchten weiter wachsen. Erhebliche Investitionen sind bereits geplant und wir halten Ausschau nach Fachkräften aus der Region, mit dem Ziel einer Erhöhung des Mitarbeiterstammes.“