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EMO zeigt Produktion im Wandel

Vernetzung und 3D-Druck verändern die Fertigungswelt
EMO zeigt Produktion im Wandel

Vom 16. bis 21. September 2019 wird die Weltleitmesse EMO Hannover wieder zur Innovationsplattform für die Metallbearbeitung, die Fachbesucher und Investoren aus der ganzen Welt anzieht. Neben zahllosen Innovationen der internationalen Aussteller stehen Megathemen wie Vernetzung oder additive Fertigung im Fokus, die die Industrieproduktion verändern.

Die 22. EMO geht vom 16. bis 21. September 2019 in Hannover an den Start. Einmal mehr findet die Weltleitmesse der Metallbearbeitung in Deutschland statt, dem drittgrößten Werkzeugmaschinenmarkt weltweit, – und erstmals seit vielen Jahren steht sie wieder im Zeichen eines sich eintrübenden Konjunkturklimas. Investitionszurückhaltung auf breiter Front verzeichnete der Branchenverband VDW (Verband Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), zugleich EMO-Veranstalter, in seinen jüngsten Zahlen.

Umso wichtiger ist es für die Anbieter, ihre technologischen Fortschritte dem internationalen Messepublikum nahezubringen. „Alle wichtigen Hersteller von Produktionstechnik präsentieren sich in Hannover auf der größten und umfangreichsten Leistungsschau für die Industrieproduktion. Da will keiner fehlen“, sagt VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer. Entsprechend sei die Nachfrage im Vergleich zu 2017 nochmals gestiegen: Anfang Juli hatten sich 2107 Aussteller aus 47 Ländern angemeldet, die eine Netto-Ausstellungsfläche von rund 178 000 m2 belegen.

Die EMO Hannover ist laut VDW die einzige wirklich internationale Plattform für die Metallbearbeitung. Anders als bei anderen Messen, die sich auch als international bezeichneten und damit auf die Herkunft der Aussteller abhöben, kämen zur EMO Hannover auch die Fachbesucher aus aller Welt. 2017 waren es fast die Hälfte der rund 130 000 Messegäste, die von außerhalb Deutschlands nach Hannover reisten, aus rund 160 Ländern. Bei den Ausstellern waren es damals 64 %. „Unbestritten ist die EMO Hannover die Innovationsplattform für Maschinen, Lösungen und Dienstleistungen in der Metallbearbeitung“, unterstreicht Schäfer. 2017 brachten nach eigenen Angaben 72 % der Aussteller Neuerungen mit nach Hannover, die sie eigens für die EMO entwickelt hatten. Das gebe es auf keiner anderen Messe, so Schäfer.

Smarte Technologien für die
intelligente Fabrik

Unter dem Motto „Smart technologies driving tomorrow‘s production“ adressiert die EMO Hannover eine der größten Herausforderungen für die Industrie. „Entscheidend für die intelligente Fabrik ist die übergreifende Vernetzung von Menschen, Anlagen und Geschäftsprozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, beschreibt sie Schäfer. Die Vernetzung in der Industrie komme deutlich schneller in Fahrt, weil höhere Prozessorleistung verfügbar sei und die Verarbeitung großer Datenmengen erst möglich mache. Bis 2020 sollen nach Schätzungen des Marktforschungsinstituts IDC weltweit 30 Milliarden Endpunkte in der Wirtschaft und im privaten Bereich vernetzt werden können.

Fast jeder EMO-Aussteller beschäftigt sich prinzipiell mit kreativen neuen Lösungen. Neue Konzepte zu Industrie 4.0 entstehen in allen Bereichen, bei Maschinen, Komponenten, Steuerungen, Messsystemen und beim Materialfluss. „Wir sind überzeugt davon, dass die EMO Hannover 2019 ein Hotspot für neue Angebote und Lösungen rund um die smarte Fabrik sein wird“, sagt Schäfer.

industrie 4.0 area zeigt intelligente
Digitalisierungslösungen

Um alle Facetten von Industrie 4.0 gebündelt herauszustellen, wird IoT auf der EMO Hannover in verschiedenen Themenkonstellationen gebündelt: Dazu zählt die Sonderschau „industrie 4.0 area – smart solutions for your business“. Im Rahmen der industrie 4.0 area, die von der mav in Kooperation mit dem VDW organisiert wird, präsentieren innovative Unternehmen und renommierte Forschungseinrichtungen intelligente Lösungen für erfolgreiche Geschäfte ihrer Kunden. Das können intelligente Komponenten für die Prozessüberwachung oder Bedienerunterstützung sein, Lösungen, die den reibungslosen Datenfluss bei maximaler Datensicherheit gewährleisten, u. v. m. Ergänzt wird die Sonderschau mit Vertretern aus der Forschung, um auch den Stand der aktuellen wissenschaftlichen Entwicklung wiederzugeben. Zusätzlich bietet ein Fachforum die Möglichkeit, realisierte Angebote, aber auch Zukunftsvisionen, mit einem breiten Fachpublikum zu diskutieren (https://mav.industrie.de/industrie-4-0-area-2019).

Daneben gibt es auf der EMO einen eigenen Ausstellungsbereich IoT in der Produktion: Er ist für Einzelaussteller im Umfeld der Steuerungstechnik, Software und Automatisierungstechnik reserviert. Bereits 2017 haben klassische Steuerungsanbieter wie Beckhoff, Bosch, Fanuc, Heidenhain oder Siemens, aber auch Maschinenbaukonsortien wie Adamos oder Axoom ihre IT-Plattformen auf der EMO Hannover präsentiert.

An Ländergemeinschaftsständen stellten China und Taiwan eigene nationale Initiativen zu Industrie 4.0 vor.

Beim Trendforum zu Industrie 4.0 kooperiert der VDW mit dem Fachverband Software im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau). Er wird über die gesamte EMO-Laufzeit ein hochkarätig besetztes Forum zu den Trends bei Industrie 4.0 und Machine Learning mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen organisieren. Geplant ist außerdem, einen Fokus auf die Zukunft der Arbeit zu legen.

Umati – eine gemeinsame Sprache
für Industrie 4.0

Zur EMO 2019 wird der Schnittstellenstandard Umati für Werkzeugmaschinen auf der Basis von OPC UA mit allen Funktionalitäten vorgestellt. Er gewährleistet eine neutrale, offene Anbindung von Maschinen an übergeordnete IT-Systeme. Dies ist Voraussetzung für den Erfolg von Industrie 4.0. Erst dann können Daten aus den Maschinen verschiedener Hersteller mit unterschiedlichen Steuerungen in ERP- und MES-Systeme oder in die Cloud transferiert werden. Dort werden sie weiterbearbeitet bzw. ausgewertet und bilden die Grundlage für neue Services und Funktionen. Diese Konnektivität ist der Schlüssel zu allen Mehrwerten und Geschäftsmodellen, die sich die Wirtschaft durch Industrie 4.0 erhofft.

Auf der EMO wird erstmals eine vollständige Implementierung der Spezifikation mit einer großen Zahl an Partnern vorgestellt. Zuletzt hatten sich fast 50 Hersteller angemeldet, um ihre Maschinen anzubinden. „Der VDW geht davon aus, dass auch erste Produkte angeboten werden, in deenen vorkonfigurierte OPC-UA-Server gemäß der Spezifikation direkt in die jeweiligen Steuerungen integriert sind“, erläutert Schäfer.

additive manufacturing circle –
Prozesskette 3D-Druck im Fokus

Die additive Fertigung ist neben Industrie 4.0 und Automatisierung das dritte Trendthema in der Industrie. „Hier tut sich viel, das Interesse ist riesig, ebenso der Informationsbedarf“, sagt Schäfer. Nachteile wie hoher Zeitbedarf bei der Herstellung eines Werkstücks, fehlende Materialien, die für den Einsatz geeignet sind, Automatisierungspotenzial oder notwendige Nachbearbeitung relativieren sich zunehmend. Damit wird die additive Fertigung immer stärker in die Industrieproduktion integriert.

Große und anspruchsvolle Kundenbranchen wie Automobil- und Flugzeugindustrie oder auch die Medizintechnik fragen das Verfahren vermehrt nach und entwickeln selbst immer mehr Teile mit Geometrien, die sich nur mit additiven Verfahren herstellen lassen. Beispiele sind Leichtbaukomponenten aus komplexen Materialien oder Ersatzteile in der Automobilindustrie, der hydraulische Steuerblock für den Airbus 320 oder die T-Stücke für das Treibstoffsystem im Airbus 400 M sowie bionische Strukturen in der Medizintechnik, bei Implantaten, Zahnkronen, Hörgeräten und chirurgischen Instrumenten.

Im Maschinenbau nutzen nach einer VDMA-Umfrage bereits fast die Hälfte der Unternehmen additiv gefertigte Bauteile. Eigene 3D-Druck-Anlagen werden ebenfalls von etwa der Hälfte der Befragten zur Herstellung von Prototypen und Mustern eingesetzt. 44 % drucken jedoch auch Ersatzteile, Serienteile und Werkzeuge. Etwa ein Viertel der gedruckten Teile besteht aus Metall.

Rund ein Fünftel der EMO-Besucher gab in der Besucherbefragung 2017 an, sich für den 3D-Druck zu interessieren. „Deshalb organisieren wir gemeinsam mit der Konradin Mediengruppe 2019 den additiv manufacturing circle“, sagt Schäfer. Auf diesem Gemeinschaftsstand in Halle 9 präsentieren sich neun Firmen. Die Sonderschau ergänzt das Angebot der großen Hersteller von Anlagen für den 3D-Druck, wie Renishaw, Realizer, SLM, Stratasys oder Trumpf, die ohnehin als Einzelaussteller auf der EMO Hannover dabei sind. Insgesamt zeigen mehr als 70 Firmen Maschinen, Systeme, Materialien, Zubehör, Software, Scanner rund um die generative Fertigung oder bieten ihre Dienstleistungen dazu an. Insbesondere die Dienstleister sind für viele Kunden der erste Schritt, um in die Technologie einzusteigen.

„Wir sind überzeugt davon, dass der additive manufacturing circle ein Besuchermagnet wird“, sagt Schäfer. Das Verfahren entwickle sich in hohem Tempo und habe noch sehr viel Potenzial. Der Reiz auf der EMO Hannover bestehe darin, dass die gesamte AM-Prozesskette einschließlich der Nachbearbeitung im Vergleich zu konventionellen Zerspanungsverfahren zu sehen ist.

Neben den genannten Megathemen informiert die EMO auch über vielfältige Trends in der Automatisierung, bei Energieeffizienz, Arbeitssicherheit, neuen Fertigungsverfahren und Materialien, Orientierung beim Aufbau neuer Geschäftsmodelle, Kooperationsmöglichkeiten mit Start-ups, Sicherung des Fachkräftebedarfs oder Werbung von Nachwuchskräften.

EMO Hannover 2019
www.emo-hannover.de

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