DMG Mori sieht im Bereich Digitalisierung weiterhin ein strategisches Zukunftsfeld. Unter dem Schlagwort „Integrated Digitization“ präsentierte der Werkzeugmaschinen-Riese zur Hausausstellung Wege in die vernetzte Produktion. Während der Veranstaltung lud DMG Mori seine Besucher zur 45-minütigen Digital-Pfronten-Tour ein, auf der digitale Produkte und Lösungen für die durchgängige Digitalisierung vorgestellt werden. An fünf Stationen präsentierte der Hersteller das Production Planning für die Personaleinsatzplanung bei Deckel Maho Pfronten, ein vollintegriertes Produktionsplanungs- & Steuerungssystem sowie den Bereich Preparation & Production für den digitalen Prozess zur Fertigung eines Formeinsatzes von der Arbeitsvorbereitung mittels CAD/CAM-System (Siemens NX) und Celos PC-Version bis zur Produktion auf der DMC 1850 V mit Celos Version 5.
Nach einer Digitization Show zu den Produkten für die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette komplettierte das Monitoring mit dem DMG Mori Messenger, Condition Analyzer Performance Monitor und Production Cockpit den Rundgang – ebenso wie der Bereich Service & Maintenance mit Werkbliq. Die webbasierte und hersteller-übergreifende Plattform ermöglicht es, die Instandhaltung der insgesamt acht 5-Achs-Fräsbearbeitungszentren, drei Universal-Flachschleifmaschinen in der mechanischen Fertigung sowie die 17 Fräs-Bearbeitungszentren im Technology Center bei Deckel Maho Pfronten zu managen. Den Besuchern wurden die Vorteile des direkten Service-Supports mit dem neuen Netservice inklusive der Service-Camera live demonstriert.
Celos: Digitale Überwachung der Produktion
Mit seinem App-basierte Steuerungs- und Bediensystem Celos hat DMG Mori eine Basis geschaffen, die Kunden mit Hilfe von ganzheitlichen Workflows auf dem Weg in die Industrie 4.0 nachhaltig unterstützt – sowohl auf Maschinenebene als auch bei vorgelagerten Prozessen. Celos ist auf allen neuen Hightech-Maschinen von DMG Mori installiert und ermöglicht Anwendern unter anderem eine digitale Überwachung der Produktion. Das Celos Digital Monitoring umfasst u. a. die Apps Messenger, Condition Analyzer und Performance Monitor.
Der Messenger visualisiert zentral den aktuellen Status eines Maschinenparks und kann maschinenspezifische Informationen, wie den Betriebszustand, das aktuelle NC-Programm oder den Werkstückzähler, auf mobilen Endgeräten darstellen. Dadurch lassen sich Stillstände reduzieren und die Produktivität steigt. Zudem lässt sich mit den Informationen zu Maschinenlaufzeiten, Stillständen und Störungen die Wirtschaftlichkeit von Aufträgen ermitteln.
Parallel visualisiert und analysiert der Condition Analyzer komponentenbasiert den Zustand der Maschine anhand von Sensordaten. Hierdurch lässt sich beispielsweise eine vorbeugende Wartung unterstützen.
Der Performance Monitor ermöglicht die Erfassung, Analyse und Visualisierung der Gesamtanlageneffektivität unter Berücksichtigung der Maschinenverfügbarkeit und Bauteilqualität.
Production Planning: Ganzheitliche digitale Planung von Abläufen
Wie DMG Mori die Anwender auch bei der integrierten Produktionsplanung unterstützt, zeigt die jüngste Entwicklung der Istos GmbH. Das dezentrale Profit Center von DMG Mori hat Applikationen für die durchgängige Produktionsplanung entwickelt. Mit Modulen für Materialmanagement, Personaleinsatzplanung sowie für Fertigungsfeinplanung und Auftragsverfolgung ermöglicht Production Planning die situationsbezogene Planung gegen begrenzte Kapazitäten und unterstützt so ressourcenschonende und kostenoptimierte Betriebsabläufe. Production Planning ist Teil der derzeit erprobten Planning Solutions, die künftig mit Funktionalitäten für Planung, Kontrolle und Feedback hersteller- und anwendungsübergreifend das Fundament für eine optimierte Produktion bilden sollen.
Netservice und Werkbliq: Digitale Servicelösungen für die Produktion
Der IoT-Connector stellt die Basis für die Vernetzung neuer DMG-Mori-Maschinen dar. Mit dem Retrofit-Kit des IoT-Connectors lassen sich auch Bestandsmaschinen ins Produktionsnetzwerk einbinden. Auf dem Konnektor ist der Netservice von DMG Mori installiert. Dieser stellt laut Anbieter eine neue Benchmark dar für den Remote Service im Werkzeugmaschinenbau. Maschinenbediener, Serviceexperten und Servicetechniker können mittels Multi-User-Konferenz in einer Remote-Service-Session agieren, um Servicefragen gemeinsam schnell zu lösen. Über die neue Service-Camera können der Kunde oder ein Servicetechniker vor Ort die Situation filmen oder fotografieren und per Live-Stream direkt in die laufende Netservice-Anwendung übertragen. Diese visuelle Ergänzung führt bei Servicefragen zu einer deutlich höheren und schnelleren Lösungsquote in der Hotline.
Mit einer effizienten Steuerung von Serviceressourcen lässt sich die Maschinenverfügbarkeit deutlich erhöhen. In der Werkbliq GmbH hat DMG Mori ein Tochterunternehmen, das mit seiner webbasierten und herstellerübergreifenden Plattform das Management der Wartung und Instandhaltung des gesamten Maschinenparks beim Kunden nachhaltig optimiert. Werkbliq sorgt für eine sichere und vollständige Dokumentation von Wartungsprozessen und bietet eine einfache und abteilungsübergreifende Kommunikation.
Die Plattform vernetzt alle Beteiligten des Instandhaltungsprozesses miteinander und sorgt mit insgesamt 15 Modulen u. a. für die schnelle Beauftragung von Technikern direkt von der Maschine, minimiert Stillstände durch die Einhaltung von Wartungen und ermöglicht die schnelle Beschaffung von Ersatzteilen. Damit bietet DMG Mori eine durchgängige Digitalisierungsstrategie auf allen Ebenen der Wertschöpfung.
IIoT-Plattform Adamos wächst
Daneben treibt DMG Mori die herstellerübergreifende IIOT-Initiative Adamos voran. Diese präsentiert sich zum Jahresbeginn 2019 mit fünf neuen Partnern, darunter namhafte Maschinenbauer wie die Oerlikon Textile, Weber Maschinenbau, Illig Maschinenbau oder Mahr. „Wir verstehen Adamos als eine Community gleichgesinnter Partner, die einen dauerhaften und themenbezogenen Austausch pflegen, um neue Geschäftsmodelle im Maschinen- und Anlagenbau zu identifizieren und umzusetzen“, begrüßt Dr. Marco Link, Geschäftsführer von Adamos, das kontinuierliche Wachstum dieses Netzwerkes. Partner sind Maschinen- und Anlagenbauer sowie Komponentenhersteller. Sie sind Nutzer und Anwender der IIoT-Plattform. Hinzu kommen Enabling Partner wie die Software AG oder Werkbliq, die das Netzwerk bei der Entwicklung und Implementierung der digitalen Lösungen fachlich und technisch unterstützen oder ihre Applikationen auf Basis der Adamos IIoT-Plattform anbieten.
Das Ziel des Netzwerks beschreibt Dr. Tim Busse, Geschäftsführer von Adamos: „Wir möchten gemeinsam digitale Geschäftsmodelle entwickeln, die unseren Partnern und deren Endkunden Mehrwerte bieten und eine Monetarisierung ermöglichen.“ Die offene IIoT-Plattform diene dabei als Basis für eine herstellerübergreifende Vernetzung von Produktionsprozessen. Digitale Applikationen auf dieser Plattform helfen den Anwendern, Fertigungsprozesse zu analysieren und zu optimieren.
Bereits implementierte Anwendungen sind z. B. „Digital Workpiece“, mit denen Maschinen- bzw. Werkstückdaten über den gesamten Fertigungsprozess nahezu in Echtzeit überwacht, analysiert und dokumentiert werden. Das Adamos-Netzwerk treibt den Ausbau solcher Apps gemeinsam mit den Partnern permanent voran. Jüngste Beispiele für die Umsetzung der kooperativen Innovationsroadmap sind die beiden Plattform-Module „Advanced Reporting“ und „Data Lake“.
DMG Mori
https://de.dmgmori.com
Adamos GmbH
www.adamos.com
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