Dabei setzen die Zerspanungsexperten unter der Leitung von Norbert Reiche sowohl bei den Maschinen als auch bei den Softwaretools auf Hightech-Produkte. „Bei der Einrichtung unseres T&D-Zentrums sind wir mit dem Anspruch angetreten, unsere Werkzeuge zu testen und nicht die Standfestigkeit der Maschinen“, erinnert sich Reiche an die Gespräche über die Erstausstattung im Jahr 2019. „Nachdem wir uns einige Maschinen angeschaut hatten, haben wir uns beim Fräsen für ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum GS 1000/5-FDT von Alzmetall und beim Drehen für ein Hochleistungs-Dreh-Fräszentrum Hyperturn 65 Powermill von Emco entschieden.“ Mit diesen beiden leistungsstarken Maschinen sei es möglich, die meisten Werkzeuge an ihre Leistungsgrenze zu bringen, ohne dass ein Mangel an Stabilität der Maschinen das Ergebnis negativ beeinflussen könnte.
Auch bei der weiteren Ausstattung des T&D-Zentrums wird auf Qualität geachtet. So setzen die Düsseldorfer zum Beispiel beim Dreh-Fräszentrum auf Spanntechnik von Hainbuch und bei der Programmierung auf die CAD/CAM-Software von Tebis. „Ich kannte das Tebis-System schon aus meiner Zeit als Teamleiter CAD/CAM-Programmierung bei Toyota Motorsport“, erklärt Reiche seine Affinität zu der Software. Aus seiner Zeit mit der Formel 1 hat er auch sein Gespür für filigrane und präzise Bearbeitungen. „Wir freuen uns immer, wenn wir Lösungen für anspruchsvolle Bearbeitungen testen oder konstruieren müssen. Gerne auch in anspruchsvollen Werkstoffen.“ Clemens Dresen, der Frässpezialist aus dem Team des T&D-Team und wie Reiche auch ein Formel 1-Veteran, kann das nur bestätigen: „Wir gehen mit unseren Werkzeugen immer an die Grenze, um unseren Kunden eine optimale Lösung anbieten zu können.“
Optimale Bearbeitungsstrategien
Bei der Werkzeugauslegung verlassen sich die Experten nicht nur auf ihr eigenes Knowhow, sondern setzen auch auf moderne Softwaretools. So wurde beispielsweise für die Kern Guss- und Stahlbearbeitung GmbH eine detaillierte Bearbeitungsstrategie mit exakten Schnittparametern und Standzeiten erarbeitet, die nach Aussage des Kunden Maßstäbe setzt. „Wir haben den gesamten Prozess vorab mit Hilfe der digitalen Zwillinge von der Maschine und den Werkzeugen simuliert und optimiert“, erklärt Reiche. „Das kann aus unserer Sicht nur eine Software, die auch auf eine eigene NC-Steuerung zugreifen kann. Deshalb setzen wir hier auf CHECKitB4 von Pimpel, einem weiteren Kooperationspartner, den wir sehr schätzen, und sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden.“
Auch das Produktmanagement greift regelmäßig auf die Expertise des Teams des T&D Zentrums zurück. „Wir hören unseren Kunden zu und haben Augen und Ohren dafür, was sie brauchen, um effizienter produzieren zu können. Diese Erkenntnisse fließen dann direkt in die Produktentwicklung ein“, sagt Sandro Maaß, Abteilungsleiter Produktmanagement bei ZCC-CT Europe. So auch bei der Entwicklung des neuen Flachbohrers FD. „Wir hatten bisher kein leistungsfähiges Werkzeug für das Flachbohren im Angebot und wollten diese Lücke mit einer Neuentwicklung schließen“, so Maaß.
Mit ihrem Anforderungskatalog für den neuen Flachbohrer traten die Düsseldorfer Experten daraufhin an die Werkzeugentwickler von ZCC-CT in China heran. Die konnten schnell eine erste Lösung präsentieren, mit der es dann in Düsseldorf an die Feinabstimmung ging. „Wir testen jede Werkzeugneukonstruktion bei uns auf Herz und Nieren und prüfen, ob die Bearbeitungsergebnisse auch den deutschen und europäischen Anforderungen entsprechen“, so Maaß. Für den FD-Flachbohrer bedeutete dies, dass das Werkzeug anschließend weitere Verbesserungszyklen durchlief, um schließlich sehr gute Bearbeitungsergebnisse zu erzielen. „Für uns ist es wichtig, dass unsere Werkzeuge das liefern können, was wir versprechen, auch wenn es dann etwas länger dauert, bis das Werkzeug auf den Markt kommt“, sagt Maaß. So sind in letzter Zeit eine ganze Reihe neuer Lösungen entstanden: zum Beispiel der Spanbrecher XLR, der Gewindedrehhalter zType und die Hochvorschubdrehsysteme ONMX und PNMX.
Werkzeug-Vollsortimenter auf Wachstumskurs
Seit nunmehr 20 Jahren ist ZCC-CT mit einer eigenen GmbH auf dem europäischen Markt aktiv. Damals startete Quanliang Zhao mit dem reinen Werkzeugvertrieb als Ein-Mann-Unternehmen. Heute leitet Zhao einen Werkzeug-Vollsortimenter mit rund 100 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 57 Millionen Euro. Dabei profitiert die deutsche Niederlassung stark von der chinesischen Muttergesellschaft Zhuzhou Cemented Carbide Cutting Tools Co., Ltd. (ZCC-CT) mit Sitz in Zhuzhou, Hunan, die durch ihre Zugehörigkeit zur Minmetals Corporation (ca. 34 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2022) direkten Zugriff auf alle Ressourcen und das komplette Knowhow für die Hartmetallproduktion hat.
Auch für die Zukunft haben die Düsseldorfer große Pläne: „Wir rechnen in den nächsten Jahren mit einem durchschnittlichen Wachstum von 12 bis 15 Prozent“, beschreibt Martin Sprung, Manager Marketing & Business Development bei ZCC-CT Europe, die Wachstumspläne. „Dabei ist uns bewusst, dass wir auf dem europäischen Markt eigentlich noch ein Newcomer sind. Wir sind aber davon überzeugt, dass wir uns gerade durch das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Werkzeuge, unserem sehr hohen Qualitätsanspruch, dem Serviceangebot und unserem stetig weiter wachsenden Lösungs-Knowhow immer mehr gegen unsere Marktbegleiter durchsetzen werden“.
ZCC Cutting Tools Europe
www.zccct-europe.com