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Proben sägen in Spezialstahl

Anwender spart über vier Stunden an Bearbeitungszeit
Proben sägen in Spezialstahl

Extrem verschleißfeste Materialien sind schwer zu zerspanen. Bei der Klaus Kuhn Edelstahlgießerei GmbH in Radevormwald entschied man sich für eine Vertikalbandsäge LPS60T des baden-württembergischen Spezialisten Behringer GmbH aus Kirchardt, um aus Schleudergussmaterialien Zugproben zu sägen. Eine echte Herausforderung für jede Sägemaschine.

„Was zuvor fünf Stunden Zeit beanspruchte, hatten wir plötzlich in nur 45 Minuten fertig“, freut sich Ausbildungsleiter Andreas Döbler von der Klaus Kuhn Edelstahlgießerei. Auch die Mitarbeiter der Probenwerkstatt des Unternehmens waren beeindruckt von der Leistungsfähigkeit ihres neuen Kollegen, der kompakten Vertikalbandsägemaschine LPS60T von Behringer. Denn die Materialien, die zu sägen sind, haben es durchaus in sich: „Es handelt sich um hochwarmfeste und säurebeständige Stähle, die fast ausschließlich aus Nickel und Chrom bestehen und nur noch Spuren von Eisen enthalten. Beim Zerspanen weisen sie eine hohe Zähigkeit auf“, erläutert Döbler weiter. Dies stellt eine große Herausforderung für die Maschine dar. Seit 1960 produziert die Gießerei hochwertige Bauteile aus rund 400 verschiedenen Edelstahllegierungen. Das Familienunternehmen beschäftigt aktuell 300 Mitarbeiter und hat sich mit Erfolg auf rotationssymmetrische Komponenten spezialisiert, die im Schleudergussverfahren hergestellt werden. Gefertigt werden Einzelteile oder Kleinserien, die in mehr als 30 Branchen Anwendung finden.

Sägen statt Brennschneiden
Um die gleichbleibende Qualität dieser speziellen Materialien garantieren und entsprechende Prüfzeugnisse für die Kunden ausstellen zu können, sind regelmäßige Probenschnitte notwendig. Bislang haben diese Aufgabe zwei horizontale Bandsägemaschinen erledigt. Allerdings machten den Mitarbeitern in der Probenwerkstatt die Ausmaße mancher gegossener Teile zu schaffen. „Wir mussten bei großen Durchmessern von etwa 1500 Millimetern zunächst recht aufwändige Segmente herausbrennen, damit sie unter die Bandsäge passten“, erklärt der Ausbildungsleiter. „Das kostete wertvolle Zeit und verursachte zusätzliche Kosten, zumal die Probenschnitte parallel zu den Zugfestigkeitsproben auf der CNC-Drehmaschine und den Kerbschlagproben verlaufen.“ Fiel dann ein Stab durch die Qualitätsprüfung, waren gleich mehrere Stunden Arbeit am Teil vergebens. „Außerdem machten die Verdopplung der Tonnage an zu sägendem Material sowie die immer kürzeren Intervalle, in denen die Proben angefordert wurden, die Neuinvestition in eine leistungsfähigere Sägemaschine notwendig“, erinnert sich Döbler.
Ein Spezialist für Spezialisten
Mit der Vertikal-Bandsägemaschine LPS60T von Behringer entschieden sich die Fachleute der Firma Kuhn für eine Hochleistungsmaschine in Sachen Probenschnitte. Sowohl kompakte Teile und kurze Abschnitte, als auch kleine Blöcke und Ausklinkungen, aber auch große Segmente oder Ringe bearbeitet die Maschine in kurzer Zeit und mit hoher Präzision. Möglich macht dies ein linear geführter Tisch, der insgesamt mit sechs Tonnen belastbar ist „und damit wesentlich stabiler als die Ausführungen vergleichbarer Modelle, die wir uns ebenfalls angeschaut haben“, erinnert sich Döbler. Die Vorschubbewegung erfolgt über eine Kugelrollspindel mit Servomotor. Die Maschine ist mit einem starken Antrieb versehen und verfügt über ein Sägeband 54 x 1,6 Millimeter.
Entscheidend für den wirtschaftlichen Einsatz von Hartmetallbändern sind die Doppelbürsten, die sich automatisch nachstellen und dadurch für eine gründliche und kontinuierliche Reinigung des Sägebandes sorgen. Mit einer Schnitthöhe von mindestens 600 Millimetern, einer Tischbreite von insgesamt 1500 Millimetern und einer Schnittlänge von 1260 Millimetern bietet die Maschine einen großen Einsatzbereich auch bei engen Platzverhältnissen. Das variable LPS-Konzept ermöglicht es, verschiedene Schnitthöhen, -breiten und -tiefen zu realisieren. Für die Auszubildenden im Werk Radevormwald sind insbesondere die einfache Bedienung der Vertikalbandsäge sowie der schnelle Sägebandwechsel ein Vorteil, denn die LPS steht in der Lehrwerkstatt und wird unter anderem von den Auszubildenden bedient. Ein Sägebandwechsel ist in weniger als drei Minuten von einem Mitarbeiter ohne Hilfswerkzeuge durchführbar. Der Bediener kann über die Steuerung die Schnittlänge programmieren und den Startpunkt individuell festlegen. Die linear geführte, bewegliche Bandführung lässt sich vom Bedienpult aus auf die gewünschte Schnitthöhe einstellen und wird hydraulisch geklemmt.
Auf den Zahn gefühlt
„Gerne haben wir das Angebot angenommen, bei Behringer im Werk eines unserer sehr speziellen Materialien probehalber zu sägen“, so Döbler. Zum Sägeversuch wurde ein Ring aus dem Material K6040 mit einer Höhe von 140 mm mitgebracht. Das Sägen erfolgte tangential durch die raue Gusshaut, um die Probenformate herauszuarbeiten. Schon beim Sägeversuch zeigte sich, dass die Maschine über eine große Leistungsfähigkeit verfügt und ein Vielfaches schneller arbeitet, als erwartet. „Die Beratung und Betreuung des gesamten Projekts waren überzeugend und haben positiv zur Entscheidung beigetragen“, so Döbler.
Behringer GmbH Maschinenfabrik und Eisengießerei www.behringer.net
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