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Sechsachsige Drahterodier-maschine vorgestellt

CNC Häberle feiert Jubiläum mit Innovationen
Sechsachsige Drahterodier-maschine vorgestellt

Das Laichinger Unternehmen CNC Häberle feiert 2019 seinen 50. Geburtstag – und beschenkt sich selbst mit einer Innovation. Im Rahmen einer Hausausstellung stellte das Familienunternehmen zukunftsweisende und technologisch herausragende Lösungen für die spanende Industrie vor. Highlights des Events waren eine sechsachsige Drahterodiermaschine auf Basis der Robocut von Fanuc und die „Advanced Big-K“, eine Variante der bekannten Häberle Robodrill DUO-M, jedoch für größere Werkstückgewichte.

Das Familienunternehmen wurde 1969 durch Gerhard Häberle gegründet, feiert also in diesem Jahr sein 50. Firmenjubiläum. Damals begann alles mit der Fertigung von mechanischen Teilen für die Luft- und Raumfahrt sowie Vorrichtungen, Schnitt- und Stanzwerkzeugen für verschiedenste Branchen im Untergeschoss des Wohnhauses. Das stetige Wachstum forderte häufig sowohl räumliches als auch personelles Wachstum. Mit zehn Mitarbeitern begann 1976 auf 250 m² der Einstieg in die CNC-Technik.

Um Fertigungszellen fortschrittlich und ablaufoptimiert zu fertigen, benötigt man neben innovativen Ideen, Knowhow und kompetenten Mitarbeitern vor allem Platz. Das ursprüngliche Werk 1 gab zwar viel Raum für Ideen her, aber leider zu wenig Montagefläche. 2016 wurde ein Neubau bezogen. Dort, im Werk 2, befinden sich jetzt der Bereich Maschinenbau mit Konstruktion und Service, ausreichende Lagerkapazitäten sowie ein Showroom für Vorführungen und Kundenabnahmen. 2018 wurde das Werk 2 um weitere 2000 m² erweitert. Rainer Häberle, wie sein Bruder Gerd Häberle Geschäftsführer des Unternehmens: „Dadurch konnten wir Fertigung und Montage wieder näher zusammenrücken und sich ergebende Synergien nutzen.“

Wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft

CNC Häberle hat drei Arbeitsschwerpunkte: das Systemgeschäft mit der Automation von Bearbeitungsmaschinen, die Lohnfertigung und der CAD/CAM-Bereich für den eigenen Bedarf. Musste die Lohnfertigung bis zum Bezug des Neubaus eher defensiv agieren, kann diese Abteilung mit mehr Fläche und mehr Kapazität nun wieder „in die Vollen“ gehen: „Jetzt können wir die Lohnfertigung wieder pushen. Wir wollen ein Dienstleister sein, der Losgrößen von 1 bis 1 Million wirtschaftlich attraktiv für Kunden fertigen kann – immer auf der Basis von Robodrill-Maschinen.“

Das Unternehmen erwirtschaftet mit derzeit 40 Beschäftigten einen Umsatz von 18 Mio. Euro. Sehr viel größer soll das Unternehmen gar nicht werden. Die emotionale Bindung untereinander, die Reaktionsschnelligkeit und nicht zuletzt die Liebe zur Technik könnten verloren gehen, fürchtet Rainer Häberle: „Wir würden uns wegnehmen, was uns auszeichnet.“

Wirtschaftlich trotzt das Unternehmen dank Engagement und Innovationskraft der derzeitigen Konjunktur: „Wir haben unseren Job gut gemacht und Rücklagen auch für schlechte Zeiten. Zudem schieben die Arbeitsschwerpunkte Automation und Medizintechnik uns ein bisschen über die Krise.“ Sich rechtzeitig von der Automotive-Industrie unabhängig gemacht zu haben, sei keine schlechte Strategie gewesen. Ziel in den nächsten Jahren sei es, sich mit der Kombination „Robodrill/Automatisierung“ mindestens in Süddeutschland als führendes Unternehmen zu profilieren.

„Moderne Produktionslösungen“ will CNC Häberle präsentieren. Rainer Häberle erläutert: „Für uns ist das mehr als die jeweils neueste Maschinengeneration. ‚Modern‘ heißt für uns, alles daran zu setzen, die Maschinenlaufzeiten zu erhöhen.“

Liebe zur Technik – Verbundenheit mit Fanuc

Bei der Frage nach dem, was CNC Häberle besser kann als andere Systemintegratoren, braucht Rainer Häberle nicht lange zu überlegen: „An erster Stelle steht die Liebe zur Technik, dann die Verbundenheit mit Fanuc. Außerdem: Wir hören nicht auf, wenn es läuft. Wir versuchen, eine Maschine oder Anlage so weit zu perfektionieren, dass wir sagen können: Jetzt läuft sie sicher.“ Mit jeder neuen Maschine oder Anlage kreiert Häberle einen neuen Standard – was gerade auch für den Service eine enorme Bedeutung hat. Denn ein Servicetechniker weiß, dass er beim Kunden auch einen Häberle-Standard antrifft.

Zu den absoluten Highlights der Hausausstellung gehörte eine Robocut-Drahterodiermaschine von Fanuc, die von Häberle zu einer sechsachsigen Maschine aufgerüstet wurde. Die Zusatzachsen mit Servoantrieben von Fanuc machen die Häberle Robocut 400 ROT 6-achsig zu einer idealen Maschine für das Profilieren von Schleifscheiben und generell für das Rotationserodieren in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten optimal geeignet. Platzsparend wurden die Zusatzachsen nicht komplett in das Innere der Maschine verlegt, sondern so integriert, dass lediglich das Ende der Spindel mit einer HSK63-Aufnahme in den Bearbeitungsraum ragt. Rainer Häberle: „Damit schränken wir den Bearbeitungsraum deutlich weniger ein und nutzen die Verfahrwege optimal. So können wir eine 300er Schleifscheibe schon auf der kleinsten Robocut profilieren.“ Zudem: Motor und Drehtisch müssen nicht gekapselt werden, was die Maschine ohne Einschränkung an Flexibilität preiswerter macht. Häberle: „Für uns ist das ein Zukunftsprojekt und die Hausausstellung die erste Gelegenheit, diese Maschine einem Fachpublikum vorzuführen.“ Serienreif soll die sechsachsige Robocut bis zur AMB 2020 sein.

Deutlich längere Schleifscheibenstandzeit

Für das Drahterodieren beim Profilieren von Schleifscheiben spricht nach Häberles Erfahrung auch die deutlich längere Standzeit: „Kunden von uns haben mit Schleifscheiben, die auf einer Robocut bearbeitet wurden, doppelt so lange Standzeiten erzielt als durch andere Arten der Profilierung.“

Premiere hatte auf der Hausausstellung in Laichingen auch die Häberle Robodrill-Plus-Big-K. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Robodrill DUO-M T21. Die neue Advanced-Variante dient dem Werkstückhandling in größerer Dimension. Auf der „Big-K“ lassen sich Werkstücke mit größeren Abmessungen als den bislang üblichen 100 x 100 x 100 mm bearbeiten. Teile- und Palettenhandling sind bis 20 kg ausgelegt. Über den Standard hinaus lassen sich bis zu 280 zusätzliche Werkzeuge und bis zu 180 Werkstückpalettenplätze damit nutzen.

Die zahlreichen bisher entwickelten und angebotenen Varianten der Werkstück- und Werkzeugspeicher für die Zuführung und Bevorratung ergänzt Häberle nun auch mit einer Bandzuführung. Dabei wird ein Visionsystem von Fanuc genutzt. Rainer Häberle: „Das ist für uns der Einstieg in die Bin-Picking-Technik. Wenn wir damit auf den Markt kommen, werden wir das in der eigenen Fertigung betriebssicher erprobt haben.“

Genau dieser Aspekt – betriebssicher produzieren – hat auch zur Entwicklung zweier Softwaretools geführt: Haebpara und Haebalarm.

Fehlerquellen können eliminiert werden

Das Messengertool Haebalarm liefert viele Detailinfos zum aktuellen Stand der Maschine. Fehlermeldungen oder ein Alarm werden direkt auf ein entsprechendes Smartphone geschickt. Die Software läuft auf jeder Robodrill der neuen Generation mit iHMI als Bedienoberfläche und kann direkt von der Häberle-Webseite geladen werden. Dann bekommt der Kunde einen Freischalt-Code und kann die Software 14 Tage testen.

Haebpara geht nicht über das Netz und dient dazu, kundenindividuelle Seiten oder Masken für eine Robodrill zu generieren. Verschiedenste Parameter wie Nullpunkte, Werkzeuglängen oder auch Texte können hinterlegt werden. Auch diese Software wurde bei Häberle in der Praxis erprobt: „Man hat alle Informationen zu einem Bearbeitungsprogramm griffbereit. Bedienfehler sind ausgeschlossen.“ Die Zeit der Klebezettel mit allerlei einzelnen, handschriftlichen Informationen sollte damit der Vergangenheit angehören. Häberle: „Man tut sich damit leichter und minimiert Fehlerquellen. Darum geht es mir.“

Fanuc Deutschland GmbH
www.fanuc.eu/de

Häberle Feinmechanik CNC-Technik GmbH
www.haeberle.com

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