Zum Rückwärtsanfasen werden meist Zirkularfräser verwendet. Bei kleinen Bohrungen ist aber der Rundlauffehler der Fräser ein Handicap, denn bei den geringen Spanungsdicken trägt meist nur ein Zahn den deutlich überwiegenden Querschnitt ab. Im Fall tiefer Bohrungen stößt der Fräser bald an seine Stabilitätsgrenzen, denn sein Schaft weist ein beklagenswertes Trägheitsmoment seines Querschnitts auf.
Für größere Stückzahlen rückseitig anzufasender Bohrungen sind auf einem Impulser-Werkzeughalter eingesetzte Rückwärts-Anfasbohrstangen eine stabilere Gerätschaft. Die Schäfte dieser Werkzeuge werden bauartbedingt um etwa 30 bis 40 % dicker ausgeführt als die Fräserschäfte. Damit steigt die Biegesteifigkeit der Bohrstängchen bis auf etwa 380 % im Vergleich zum Zirkularfräser an. Die Schneide nimmt genau den programmgemäß gewünschten Spanungsquerschnitt ab und ist in ihrer Standmenge konstant.
Der Impulser-Werkzeughalter lenkt die Rückwärts-Anfasbohrstange automatisch aus, sobald die Arbeitsspindel auf Arbeitsdrehzahl schaltet. Wird die Spindel gestoppt, nimmt das Werkzeug automatisch die Stellung zum Durchfahren der Bohrung im Eilgang ein. Weil an dem Impulser-Werkzeughalter die beiden Positionen der Rückwärts-Anfasbohrstange auf dem Voreinstellgerät genau einstellbar sind, werden die Fertigungstoleranzen des Werkzeugs und die Fehler aus den Spannstellen ausgeglichen.
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