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19 BAZ fertigen Motorgehäuse und Zylinderköpfe

Auf Präzision und Zuverlässigkeit getrimmt
19 BAZ fertigen Motorgehäuse und Zylinderköpfe

Mit über 158 760 verkauften Motorrädern hat KTM 2014 ein Rekordniveau erreicht. Ob Offroad- oder Straßenmaschinen, gefertigt wird nach Bedarf, die Losgrößen bewegen sich je nach Bedarf zwischen 100 und 2000 Stück. Bei der Bearbeitung von Motorgehäusen und Zylinderköpfen setzt man im österreichischen Munderfing seit fast 30 Jahren auf Bearbeitungszentren von Heller. Aktuell sind 19 komplett baugrößengleiche, davon neun H 4000 im Einsatz.

Man geht nicht zu 150 % an die Leistungsgrenzen der Maschinen. Viel wichtiger ist den Verantwortlichen, dass die erforderliche Präzision von zwei Hundertstel Millimetern erreicht wird und man damit in der Serienfertigung eine entsprechende Reproduzierbarkeit sicherstellt. So verfügt man mittlerweile, vor allem aus Gründen der Liefertreue und Flexibilität, über 19 komplett baugrößengleiche Bearbeitungszentren von Heller. Flexibilität deshalb, weil man bei KTM nach Bedarf und Saison fertigt.

Während die Straßenmotorräder zwischen September und Mai produziert werden, bewegt man sich mit den Offroad-Maschinen hauptsächlich zwischen März und November. Zusätzlich ist es eine enorme Fertigungstiefe und Teilevielfalt, mit der die mechanische Fertigung den KTM-Kunden „Motorbau“ termingerecht zu beliefern hat. Teilevielfalt, das sind sechs grundlegende Varianten mit zahlreichen Untervarianten.
Der 2-Zylindermotor wird beispielsweise in fünf unterschiedlichen Konfigurationen gefertigt. In der Summe, so Walter Uitz, Vice President Produktion, sind es über 150 verschiedene Modellvarianten, die kontinuierlich zu fertigen sind: „Wir haben hier bei KTM drei Teilbereiche. Das sind die mechanische Fertigung, der Motorenbau und die Fahrzeugmontage in Mattighofen. Der Motorenbau ist unser Kunde und zusätzlich beliefern wir periodisch unser Ersatzteilcenter. Neben den Motorgehäusen und Zylinderköpfen fertigen wir allerdings noch weitere diverse Bauteile, so dass es in Summe zwischen 250 bis 300 unterschiedliche Artikel sind. Die Losgrößen sind je nach Bedarf unterschiedlich und bewegen sich von 100 bis 2000 Stück.“
In einem Jahr kann man also pro Motorrad-Typ von einer Losgröße von 2000 bis 15 000 Stück ausgehen. Damit sind die 19 komplett baugleichen Bearbeitungszentren nahezu 100 %-ig ausgelastet. Einerseits kann bei einem eventuellen Ausfall, Wartungsarbeiten etc. problemlos mit jedem Bauteil auf ein x-beliebiges Heller Bearbeitungszentrum gewechselt werden. Andererseits sieht man auch in der benötigten Produktivität eine feste Größe. Obwohl die älteren Maschinen noch einwandfrei fertigen, wird bei KTM jedes Jahr in neue Bearbeitungszentren von Heller investiert. Waren das bis 2008 noch MC 25 bzw. MCi 25, setzt man heute ausschließlich auf die neue Generation H 4000. Insgesamt sind das inzwischen neun Bearbeitungszentren.
Ein Paket, das selbst bei Aluminium einfach ideal passt
Helmut Hansel, Produktionsleiter in der mechanischen Fertigung bei KTM, sieht in dieser konsequenten Ausrichtung zahlreiche Vorteile: „Zunächst haben auch wir keine Zeit zu verschenken. Die Maschinen, die wir austauschen, sind 10 bis 12 Jahre in Betrieb. Da ist dann die neuere Generation einfach schneller. Dass wir dabei seit Jahren auf Heller setzen, hat freilich viele Gründe. So arbeiten wir zum Beispiel sehr viel mit Spanntürmen, Vorrichtungen, et cetera. Zwei der H 4000 sind zudem mit Rundspeichern und einem 6-fach-Paletten-Rundspeicher und 160 Werkzeugplätzen ausgerüstet. So lassen sich Werkzeuge und Spannsysteme an jeder Maschine eins zu eins übernehmen.“
In der Aluminiumbearbeitung sind es allerdings meist Drehzahlen und Dynamik, die im Vordergrund stehen. Und mit der Zerspanleistung der H 4000 ist man in Munderfing mehr als zufrieden, denn die Leistungsgrenzen bestimmen ohnehin die dünnwandigen Bauteile. In Sachen Drehzahlen wurden Spindeln mit 16 000 min-1 gewählt und zusätzlich das Achs-Dynamik-Paket „Speed“ für 90 m/min Eilgang und 2,5 s Span-zu-Span-Zeit gezogen. Ein Paket, das für den Werkstoff Alumi- nium ebenso ideal passt, wie der Arbeitsraum mit 800 x 800 x 800 mm zum Produktspektrum.
Zuständig dafür, dass die Bearbeitungszentren bei KTM in drei Schichten über das gesamte Jahr verfügbar sind, ist Günther Schickbauer. Ein Praktiker, der Schwingungsanalysen mit seinem Gehör durchführt und der für den gesamten Service inklusive Wartung verantwortlich ist: „Meist erledigen wir diese Aufgaben selbst, obwohl der Service von Heller mustergültig aufgestellt ist: Ersatzteile sind innerhalb von wenigen Stunden verfügbar. Und bei Fragen hat man es ausschließlich mit kompetenten Leuten zu tun. Unsere Mitarbeiter haben inzwischen aber auch so viel Sensibilität für die Maschinen entwickelt, dass eventuell anstehende Probleme frühzeitig erkannt beziehungsweise gehört werden.“
Dass die Maschinen gut in Schuss sind, kann Johann Schlecht, Key Account Manager bei Heller nur bestätigen: „Die Maschinen von KTM sind selbst nach 10 bis 12 Jahren noch sehr gefragt, weil sie einfach entsprechend behandelt und gewartet werden. Da diese Maschinen teilweise auch an Zulieferer von KTM gehen, ist das Eigeninteresse natürlich entsprechend hoch, diesen Unternehmen einwandfreie und zuverlässige Maschinen zur Verfügung zu stellen.“ Das heißt, in Munderfing verlässt man sich nicht nur auf Präzision und Zuverlässigkeit, sondern man hat bei den Investitionen auch den „Restwert“ im Auge.
Die KTM-Sportmotorcycle AG
Das Unternehmen mit Sitz in Mattighofen produziert und entwickelt rennsporttaugliche Offroad- und Street-Motorräder. Neben der Marke „KTM“ zählen dazu mittlerweile auch Fahrzeuge der Marke „Husqvarna“. Als Weltmarktführer im Offroad-Competition-Segment hat KTM in den 1990er Jahren auch mit der Entwicklung von Street-Motorrädern begonnen. Mittlerweile bietet das Unternehmen eine attraktive und umfangreiche Produktpalette aus Offroad- und Street-Motorrädern an. Außerdem engagiert sich KTM seit Jahrzehnten erfolgreich im Rennsport.
Neuer Absatzrekord
2014 wurde mit 158 760 verkauften Motorrädern zum vierten Mal in Folge ein neues Rekordniveau erreicht. Für 2015 wird ein Absatzziel von deutlich über 160 000 Motorrädern angestrebt. Die Fahrzeugassemblierung mit Sitz in Mattighofen beschäftigt rund 480, der Motorbau 200 und die mechanische Fertigung in Munderfing 100 Mitarbeiter.
Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH www.heller.biz
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