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Kommentar Frederick Rindle: China als Konkurrenten beherzt entgegentreten

Wirtschaftspolitik
Kommentar Frederick Rindle: China als Konkurrenten beherzt entgegentreten

Kommentar Frederick Rindle: China als Konkurrenten beherzt entgegentreten
Frederick Rindle; Frederick.Rindle@konradin.de

Unsere Welt ist derart komplex, dass es sich in den meisten Fällen verbietet, Dinge nur aus einem Blickwinkel zu betrachten. Wenn sich politische und wirtschaftliche Sichtweisen vermischen, treffen auch schon mal unversöhnliche Positionen aufeinander. Die Beziehungen Deutschlands zu China haben sich hier zu einem Paradebeispiel entwickelt. Wirtschaftlich war China lange ein großer Wachstumstreiber, politisch gesehen war und ist China allerdings schon seit Langem eine Herausforderung

Aber auch wirtschaftlich wird der Ton rauer. Einerseits lockt China mit einem gigantisch großen Absatzmarkt und Abschlüssen in Millionenhöhe. Andererseits macht es Peking ausländischen Firmen immer schwerer, auf dem chinesischen Markt erfolgreich zu sein. So schrieb die Süddeutsche Zeitung zum neuen Anti-Sanktionsgesetz: „Peking will ausländische Firmen dazu zwingen, sich möglichen Vorwürfen von Menschenrechtsverletzungen nicht anzuschließen. Wer zum Beispiel US-Sanktionen unterstützt, wird bestraft.“ Manager von Unternehmen, die sowohl in den USA als auch in China tätig sind, müssen insofern neuerdings mit harten Strafen rechnen.

Auch geopolitisch betreibt China eine offensive Expansionspolitik. Immer mehr Länder in Afrika und Osteuropa geraten derzeit in eine gefährliche Abhängigkeit.

Für die Maschinenbauer ist China schon längst zum härtesten Konkurrenten geworden. Laut der aktuellen VDMA-Studie ist China 2020 erstmals zum Exportweltmeister aufgestiegen: „Die Maschinenausfuhren aus China erreichten 165 Milliarden Euro. Deutschland exportierte im selben Jahr Maschinen- und Anlagen im Wert von 162 Milliarden Euro. “

Die Beziehungen zu China stehen vor einer Zeitenwende: Das Reich der Mitte muss als Konkurrent ernst genommen werden und der chinesischen Expansions- und Wirtschaftspolitik muss beherzt entgegentreten werden. Hierzu muss die EU im Rahmen einer gemeinsamen Außen- und Wirtschaftspolitik als starker Verhandlungspartner mit einer klaren Position auftreten. Ansonsten wird die chinesische Regierung deutsche und europäische Interessen über kurz oder lang nicht mehr ernst nehmen. Auch für die Industrie sind die einfacheren Zeiten vorbei: Die Unternehmen werden sich bekennen müssen, wie und ob sie in China zukünftig Geschäfte machen wollen.

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