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Preisgünstige Präzision

Tschechischer Fertiger ergänzt dreiachsige Zentren mit zweiachsigen CNC-Drehtischen
Preisgünstige Präzision

Um seine Kunden hinsichtlich Kosten und Qualität zufrieden zu stellen, hat der Zerspanungsspezialist Ypsotec gleich mehrere Register gezogen: ein Standort in Tschechien und Präzisions-Bearbeitungszentren aus Taiwan, denen mit CNC-Drehtischen des Schweizer Herstellers PL Lehmann 5-Achs-Fähigkeiten verliehen werden.

Die Schweizer Ypsotec gehört seit 1994 zur Ypsomed-Gruppe, einem international führenden Unternehmen der Medizintechnik. Ypsotec ist auf die Herstellung von präzisen mechanischen Komponenten durch Drehen, Fräsen, Schleifen, Honen, Laserschweißen und Laserbeschriften spezialisiert. Zum Dienstleistungsangebot gehören auch die Reinigung und Oberflächenveredelung. Zudem übernimmt man die Montage kompletter Baugruppen und liefert die Produkte just-in-time.

Seine Leistungen bietet Ypsotec neben der Medizintechnik auch anderen Industriebranchen an – stets unter dem Grundsatz, qualitativ hochwertige Präzisionsteile wirtschaftlich zu liefern. So entschlossen sich die Verantwortlichen vor knapp zehn Jahren, einen Produktionsstandort in Tschechien zu eröffnen. In Tábor beschäftigt Ypsotec heute fast 50 Mitarbeiter, die 2013 in ein eigenes, neu errichtetes und deutlich größeres Produktionswerk wechseln durften.
Ypsotec startete im Werk Tábor mit Langdrehautomaten und Fräsmaschinen. Doch schon nach wenigen Monaten war klar, dass das Produktionsspektrum eine Neuausrichtung bekommen musste. Schließlich will das Unternehmen seinen Kunden wirtschaftliche Vorteile bieten, und die lassen sich – so die Erfahrungen – vor allem bei Bearbeitungen generieren, die einen gewissen Anteil an notwendiger Handarbeit enthalten. So verabschiedete sich Ypsotec Tábor vom Langdrehen und konzentriert sich seitdem aufs Futterdrehen und Fräsen, wo die Teile von Hand eingelegt und/oder manuell entgratet werden müssen.
Auf diese Weise fertigt der Zerspanungsspezialist heute in erster Linie Präzisionskomponenten in Stückzahlen bis 10 000 für die Pneumatik, Antriebstechnik und Baunebenindustrie. Die verwendeten Materialien reichen von Aluminiumlegierungen und rostfreien Stählen über Titan bis zu Kobaltbasislegierungen sowie Kunststoffe wie POM, PPSU und P. Um sämtliche Bauteile – ob Einzelstück oder ganze Serien – wirtschaftlich und zeitlich flexibel herstellen zu können, wurde in den vergangenen Jahren der Maschinenpark zielgerichtet ausgebaut.
Wesentlicher Bestandteil sind Bearbeitungszentren, die fast ausschließlich von einem hierzulande eher unbekannten Hersteller stammen: von YCM (Yeong Chin Machinery Industries Ltd.), dem führenden taiwanesische Hersteller von Bearbeitungszentren. Das Urteil der Ypsotec-Produktionsverantwortlichen in Tábor ist eindeutig: „Das sind sehr gute, präzise Maschinen, die sich durch ein hervorragendes Preis/Leistungs-Verhältnis auszeichnen. Wir nutzen vor allem die kleinen vertikalen HSC-Bearbeitungszentren der FV-Baureihe, die speziell für Präzisionsanwendungen ausgelegt sind, sowie die großen Highend-Zentren der NSV-Serie. Um für unsere Anforderungen weitere Vorteile zu erzielen, rüsten wir fast jede dieser Maschinen mit einer zusätzlichen vierten und fünften Achse auf, inzwischen ausschließlich von PL Lehmann.“
Die Einheitlichkeit der Produktionsausrüstung – Bearbeitungszentren von YCM, Drehtische von Lehmann und CNC von Fanuc – erleichtert den Mitarbeitern den Umgang mit verschiedenen Maschinen und ermöglicht einen effektiven Service. Denn so kann ein Mechaniker bei einem Besuch gleich mehrere Wartungen ausführen.
Händler übernimmt Service vor Ort
Die YCMs bezieht Ypsotec bei der Osterwalder AG in Zug, einem Schweizer Anbieter von Werkzeugmaschinen und Messtechnik, der die Maschinen nach Tschechien liefert, und darüber hinaus die Inbetriebnahme und den Service vor Ort übernimmt. Die beiden kleinsten YCM-Bearbeitungszentren in der Produktionshalle in Tábor sind vom Typ FV 56, also mit 560 mm X-Weg. Eine davon stand vorher in der Schweiz. Sie ist noch mit einem CNC-Drehtisch eines anderen Anbieters ausgestattet.
Für die zweite FV 56 hat Ypsotec vor rund acht Jahren den ersten Lehmann-Drehtisch bestellt, einen der damals aktuellen Serie 400. Seitdem blieb das Unternehmen dem Anbieter aus dem Schweizer Ort Bärau treu. Welche Drehtisch-Ausführungen letztendlich mit den weiteren Bearbeitungszentren bei Osterwalder bestellt wurden, entschieden die Verantwortlichen jedes Mal individuell – abhängig vom Maschinentyp und insbesondere den darauf zu fertigenden Produkten.
Inzwischen ist Ypsotec dazu übergegangen, größere Maschinen zu kaufen: die NSV 156A aus der Highend-Serie von YCM. Sie bietet 1G Beschleunigung in X- und Y- sowie 0,9 G in der Z-Achse, 20 m/min Vorschub und Eilgänge von bis zu 50 m/min. Ein wesentlicher Grund für diese Wahl ist der große Bearbeitungsraum mit bis zu 1560 mm X-Verfahrweg, der höhere Flexibilität hinsichtlich der Werkstückgröße bietet.
Wirtschaftliche 5-Seiten-Bearbeitung
Vier NSV 156A stehen mittlerweile in der Fertigung – alle zusätzlich mit vierter/fünfter Achse aus der 500er Serie von Lehmann ausgestattet. Eine reine fünfachsige Maschine zu kaufen, stand für die Verantwortlichen nie zur Debatte. Wenn man nicht fünfachsig simultan bearbeiten muss, sei eine solche Maschine nicht sinnvoll und viel zu teuer . Die Werkstücke, die bei Ypsotec s.r.o. zur Bearbeitung anstehen, sind typische 5-Seiten-Teile, beispielsweise Ventilblöcke, Motor- und Maschinenkomponenten, die bis gut einen Meter lang sein können. Diese größeren Teile sind ideal für die NSV 156A mit Lehmann-Drehtisch. Doch sogar Teile bis zu 2300 mm spannen die Zerspaner auf diese Maschine. Zur Bearbeitung müssen sie zwar einmal versetzt werden, aber es funktioniert – im Gegensatz zu Fünfachsmaschinen, mit denen ein solches Vorgehen erst gar nicht möglich wäre.
Auch die geforderte Präzision – Toleranzen von bis zu 1/100 mm – hält Ypsotec Tábor mit den Lehmann-Tischen problemlos ein. Denn die Genauigkeit ist eine der Stärken dieser Produkte. Ebenso die hohen Klemmkräfte, die für viele Aufgaben sehr wichtig sind: Wenn zum Beispiel ein Teil außermittig gebohrt werden muss, entsteht ein hoher Druck aufs Bauteil und ein Moment, das die Klemmung nicht beeinträchtigen darf. Das Teil oder die Achse darf sich auf keinen Fall bewegen. Auch das neue, praxistaugliche Design der Serie 500, das weitgehend ohne störende Kanten und Ecken auskommt, sagte den Anwendern zu. Man sieht dem Drehtisch quasi seine Qualität an. Zumindest bei Ypsotec Tábor ist bei diesen Modellen in den ersten vier Betriebsjahren noch kein einziger Servicefall aufgetreten.
Vor einem Ausfall der Zusatzachsen haben die Verantwortlichen bei Ypsotec Tábor Respekt, denn der Service ist in Tschechien nicht so einfach zu managen. So ist die Einfuhr eines solchen CNC-Drehtisches ohne weiteres möglich – die Ausfuhr jedoch nur mit aufwändigen Spezialbescheinigungen, deren Ausstellung monatelang dauern kann. Einen Drehtisch zur Reparatur schnell in die Schweiz zu bringen, kann man vergessen. Doch Ypsotec hat eine Absprache getroffen, die ihm die gewünschte Sicherheit für Servicefälle gibt.
PL Lehmann arbeitet permanent an der Qualität und Ausfallsicherheit seiner Drehtische. So verspricht die Anfang 2013 vorgestellte „edition 2“ der Baureihe 500, die bei Ypsotec bereits auf der jüngsten YCM-Maschine installiert ist, höhere Steifigkeit und Genauigkeit. Und die modulare Konstruktion ermögliche jederzeit einen nachträglichen Umbau und/oder eine entsprechende Erweiterung.
Peter Lehmann AG www.lehmann-rotary-tables.com AMB Halle 5 Stand A81
Ypsotec s.r.o. www.ypsotec.com
Osterwalder Werkzeugmaschinen AG www.osterwalder-zug.ch

Zerspanungsservice als Komplettpaket
Ypsotec, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Ypsomed AG, entwickelt und produziert innovative, kostengünstige Komponenten und Baugruppen für folgende Branchen: Medizintechnik, Pharmaindustrie, Automation, Pneumatik, Hydraulik, Schrittmotoren, Bau- und Baunebenindustrie. Das Unternehmen übernimmt auf Wunsch das Komplettpaket von der Produktentwicklung über das Drehen und Fräsen bis zu den nachfolgenden Prozessen wie thermische Behandlung, Oberflächenveredelung, Laserbeschriften und Laserschweißen, Qualitätssicherung, Montage und Just-in-time-Anlieferung beim Kunden. Am Schweizer Standort Grenchen sind rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, im tschechischen Tábor knapp 50. In Tschechien werden Präzisionskomponenten durch Futterdrehen und Fräsen hergestellt, die in den Bereichen Pneumatik, Antriebstechnik und Baunebenindustrie benötigt werden.
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