Anders als bei starren Düsensystemen werden die Werkstücke nicht aus einem bestimmten, sondern aus vielen unterschiedlichen Winkeln beaufschlagt. Hierfür führt das Düsenrohr sowohl eine rotierende als auch eine schwenkende Bewegung aus. Die Wippbewegung erfolgt um die eigene Achse um jeweils 35° nach beiden Seiten – synchron dazu rotiert das Korbaufnahmesystem unter optimal angepasster Geschwindigkeit. Die Bewegung der Korbrotation wird zuvor von der Maviatic-Steuerung der Maschinen berechnet, wobei sowohl Gleich- als auch Gegenlauf möglich sind.
Reale Beaufschlagungstests ergaben, dass dieses abgestimmte Zusammenspiel von Düsenrohr- und Korbbewegung eine wesentlich effektivere Beaufschlagung des zu reinigenden Teils erreicht. Gegenüber starren Systemen wird die Partikelmenge bei gleichbleibender Taktzeit um bis zu 70 % reduziert. Das heißt, bezogen auf den Sinner’schen Kreis, führt die Vektorkinematik durch den größeren mechanischen Anteil zu einem besseren Reinigungsergebnis in gleicher Zeit oder zum gleichen Ergebnis in kürzerer Zeit.
Vorteil bei komplex aufgebauten Werkstücken
Besonders Hersteller komplex aufgebauter Werkstücke mit unterschiedlich erreichbaren Geometrien und Flächen profitieren von dem innovativen Verfahren. Die vielfältige Beaufschlagung aus verschiedenen Winkeln führt zu deutlich weniger Spritzschatten, so dass eine Überreinigung gut erreichbarer Bauteilregionen unter Einsatz wertvoller Ressourcen vermieden wird. Der gesamte Reinigungsprozess erfolgt effizienter und wirtschaftlicher, da schon während des Spritzreinigens Hinterschneidungen und Sacklochbohrungen erreicht werden. Bislang war dies erst im Flutvorgang möglich.
Auch können Anwender deutlich flexibler auf ein breites Teilespektrum oder auf Änderungen im Teileprogramm reagieren: Dank der hohen Winkelvarianz lassen sich sehr unterschiedliche Werkstückchargen bearbeiten – vom Standardbetrieb bis hin zu ausgefeilter und variantenreicher Winkelbeaufschlagung, mit der Vektorkinematik werden viele Reinigungsaufgaben effektiv umgesetzt. Das neue Verfahren kann in die Maschinen Mafac Java und Palma optional, ohne zusätzliche Anpassungen, integriert werden.
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