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„Starkes Team, tolle Lösungen, zufriedene Kunden!“

Heiko Benz, Geschäftsführer Tornos Deutschland
„Starkes Team, tolle Lösungen, zufriedene Kunden!“

Wenn es um hochproduktive Langdreher und Mehrspindler für den Durchmesserbereich von 1 mm bis 36 mm geht ist das Schweizer Unternehmen Tornos Weltmarktführer. Im Interview mit der mav erläutert Deutschland-Geschäftsführer Heiko Benz die Strategie des Unternehmens und welchen Einfluss die Elektromobilität auf das Teilespektrum hat.

mav: Herr Benz, Sie stehen knapp zwei Jahre an der Spitze von Tornos Deutschland. Was ist während dieser Zeit passiert?

Benz: Eine ganze Menge. In 2017 und 2018 konnten wir uns über eine sehr hohe Investitionsbereitschaft von Firmen aus allen Marksegmenten freuen. Viele Unternehmen haben die Zeit effektiv genutzt, um Ihre Produktionstechnik zu erneuern und um besser für die anstehenden Aufgaben gerüstet zu sein. Für mein Team und mich war und ist dies eine tolle Herausforderung, auf die wir uns auch mit der ein oder anderen strukturellen Veränderung bei Tornos Technologies Deutschland einstellen.

Was waren für Sie die Highlights?

Benz: Zum einen der wirtschaftliche Erfolg– TTD hat 2018 das beste Ergebnis in seiner über 35-jährigen Unternehmensgeschichte eingefahren. Für mich persönlich sind es auch die vielen Kontakte zu Kunden und Interessenten, das ist das schönste und spannendste an der Aufgabe.

Gibt es noch Baustellen, an denen Sie arbeiten müssen?

Benz: Wir haben einen klaren Plan, wohin wir uns entwickeln wollen. Neben der Stärkung unseres Service- und Dienstleistungsbereichs, der bereits voll im Gange ist, bauen wir unsere Lösungskompetenz in der Applikation und in der Leitung und Abwicklung von Kundenprojekten aus. Auch im Hinblick auf die Infrastruktur wird sich einiges bewegen. Insgesamt sehe ich uns auf einem guten Weg.

Alle Welt spricht von der Elektro-
mobilität? Welche Auswirkungen sehen Sie für Tornos?

Benz: Da kommt es zunächst grundlegend darauf an, wie sich die Elektromobilität tatsächlich entwickelt. Elektrofahrzeuge machen in Großstädten und Ballungsräumen zweifelsohne Sinn, um lokal Emissionen zu reduzieren. Für Viel- und Langstreckenfahrer halte ich sie hingegen kurz- und mittelfristig für weniger geeignet. Vom Schwerlastverkehr ganz zu schweigen. Das ist meine ganz persönliche Sicht. Fakt ist hingegen, dass die Politik Rahmenbedingungen geschaffen hat, die die Automobilhersteller zwingt die CO2 Werte ihrer Fahrzeugflotten deutlich zu reduzieren. Dort werden teil- und vollelektrische Konzepte in den kommenden Jahren zunehmen. Das hat eine Veränderung der Teilespektren und Volumen zur Folge. Wir bei Tornos beobachten diese Entwicklung sehr aufmerksam, um unsere Lösungen auf neue oder veränderte Anforderungen abzustimmen. Insgesamt sehe ich mittel- und langfristig Wachstumschancen, da immer mehr Menschen mobil werden und neue Mobilitätskonzepte zunehmen. Man sollte das Thema Mobilität nicht auf das Automobil beschränkt sehen.

Zu dem gesamten Themenkomplex habe ich einen heißen Tipp: Die IMC 2019 Ende Juni im Kraftwerk in Rottweil. Dort werden wir sicher Interessantes zur neuen Mobilität erfahren.

Ist die Abhängigkeit von der Automobilindustrie für Tornos Chance oder Risiko?

Benz: Der Anteil an Anlagen, die dem Marksegment Automotive zugeordnet werden können, hat in den vergangenen Jahren tatsächlich einen bedeutenden Wert angenommen. Das war bei Tornos nicht immer so. Unsere hochproduktiven, bedienerfreundlichen Mehrspindler sind momentan das Maß der Dinge und begründen den großen Erfolg in der Automobilzulieferkette. Es wäre falsch, hierin nur eine Chance zu sehen und mögliche Risiken auszublenden. Es ist schwer vorstellbar, dass sich das erforderliche Downsizing bei fossilen Konzepten und der zu erwartende Anstieg bei teil- und vollelektrischen Fahrzeugen ohne Auswirkungen auf bestimmte Komponenten und Teilegruppen vollziehen wird. Ich denke da zum Beispiel an die Bereiche Kraftübertragung sowie die Motoren- und Einspritztechnik. Auf der anderen Seite sind viele Komponenten wenig bis gar nicht vom Antriebskonzept beeinflusst. Sein eigenes Produktionsportfolio immer wieder zu überprüfen und frühzeitig erwartbare Entwicklungen in Planung oder Strategie aufzunehmen, ist sehr wichtig. Der Megatrend Mobilität bietet da unterm Strich auch neue Chancen.

Wie weit sind Sie in Ihren Bemühungen, Kunden in anderen Branchen zu gewinnen?

Benz: Es wird Sie nicht überraschen, dass wir auf eine möglichst ausgewogene Segmentierung Wert legen und dabei innovative Wachstumsbranchen wie beispielsweise die Medizintechnik und die Elektronik, für die Entwicklung unserer Lösungen von besonderer Bedeutung sind. In beiden Bereichen gibt es eine Vielzahl anspruchsvoller Applikationen zu deren Herstellung wir Unternehmen mit unserer Lösungskompetenz sehr gut unterstützen können.

Passt das bestehende Maschinenprogramm dafür oder dürfen wir von Tornos spezielle Lösungen erwarten?

Benz: Tornos steht für innovative Lösungen, höchste Präzision und kompromisslose Zuverlässigkeit bei Teilen bis 36 mm. Das passt sehr gut zu den Anforderungen ganz vieler Teile aus den genannten Branchen. Wir entwickeln Prozesse und Applikationen für spezielle Branchenlösungen, ohne die Universalität unserer Anlagen zu beeinträchtigen. In anderen Worten, das Grundkonzept der Anlage muss einem weiten Anforderungsbereich gerecht werden. Die Spezialisierung erfolgt dann durch Ausrüstung, Peripherie und Software.

In den letzten Jahren startete Tornos eine sagenhafte Innovationsoffensive. Wie stark wurde diese von Deutschland aus beeinflusst?

Benz: Es freut mich, dass Sie das so wahrnehmen. Der deutsche Markt ist sehr bedeutend. Die dortigen Anforderungen sind für unsere Entwicklungen enorm wichtig, das ist klar. Nehmen wir zum Beispiel unsere Mehrspindelbaureihe Multiswiss, die in Deutschland überaus erfolgreich ist. Sie nimmt die Themen Präzision, Bedienerfreundlichkeit, kurze Umrüstzeiten, geringste laufende Kosten optimal auf. Dabei ist sie hochproduktiv und preiswert. Das sind genau die Punkte, die Anwender aus dem Automotive und immer häufiger auch Medizintechniker und Kontaktehersteller überzeugt. Oder die SwissDeco ein sehr leistungsstarker Kurzdreher mit Langdrehoption, an dessen Konzeption unser Team mitgearbeitet hat. Wir sind gerne nah am Anwender,6 um herauszufinden wo der Schuh drückt. Genau dort setzen wir an.

Tornos investiert weltweit in den Ausbau der Tochtergesellschaften. Welche Rolle spielt Deutschland in dieser Strategie?

Benz: Eine ganz Zentrale, hoffe ich. Wie schon eingangs erwähnt, entwickeln wir unsere Struktur weiter. Das betrifft insbesondere die Bereiche Verkauf, Service und Projektmanagement aber auch Querschnittsfunktionen wie Marketing und Training. Aktuell planen wir auch ein wichtiges Infrastrukturprojekt zu dem ich in einigen Wochen mehr sagen kann.

Der deutsche Markt gilt weltweit als einer der schwierigsten. Mit welcher Strategie wollen Sie in den nächsten Jahren weiter wachsen?

Benz: Starkes Team, tolle Lösungen, zufriedene Kunden.

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